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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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erste. Seit einer Woche sitzen wir bei Tisch zusammen, deshalb sind wir auch gemeinsam ausgeritten. Ihm gefiel das.«
    »Stimmt«, bestätigte MacLean. »Mir hat er das auch gesagt. Glauben Sie etwa, er...«
    »Vorläufig glaube ich noch gar nichts. Dann laßt uns das, was von dem Mann hier noch übrig ist, ins Auto legen. Können Sie ihn obduzieren, John?«
    Seinen toten Kollegen? Das ließ den Mediziner nun doch nicht kalt. Er stimmte aber zu. »Dürfte nicht allzu schwierig sein, Bill.«
    »Also los. Faßt mal an den Beinen an«, forderte Bill die anderen auf und vermied es, die Stellen zu berühren, die von den Bussards zerhackt waren.
    Zwanzig Minuten später betraten sie wieder den Wohnturm. Henriksen begab sich sofort in den vierten Stock und verschaffte sich mit seinem Passepartout Einlaß in Popovs Zimmer. Auf den ersten Blick war nichts zu erkenenn. Das Bett war unberührt. Einen Verdächtigen hatte er, bloß kein Motiv. Möglich, daß Popov auf Hunnicutt geschossen hatte. Aber weshalb? Und wo hielt sich der verdammte russische Bastard versteckt?
    Eine gute halbe Stunde lang suchten sie alles ab. Der Russe war nirgends zu finden. Kein Wunder, auch sein Pferd hatte Dr. Killgore am Morgen im Freien angetroffen. Popov hatte Hunnicutt getötet und das Weite gesucht, dachte der ehemalige FBI-Mann. Aber wohin konnte er fliehen? Hier war doch weit und breit nichts... Vielleicht war er zur Schnellstraße geritten, hatte ein Auto angehalten oder den nächsten Bus genommen. Zum Regionalflughafen waren es rund vierzig Kilometer. Von da aus konnte er längst nach Australien unterwegs sein, wie Henriksen einsehen mußte. Aber warum sollte er so etwas Unsinniges tun?
    »John?« fragte er Killgore. »Was hat Popov gewußt?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Wieviel wußte er von unserem Projekt?«
    »Nicht allzuviel. Brightling hatte ihn nie richtig informiert, oder?«
    »Nein. Und was wußte Hunnicutt?«
    »Menschenskind, Bill - der wußte alles.«
    »Dann nehmen wir mal an, daß Popov und Hunnicutt gestern abend noch zusammen ausgeritten sind. Am anderen Morgen ist Hunnicutt tot und Popov spurlos verschwunden. Ergibt sich die Frage, ob Hunnicutt ihm erzählt hat, worauf das Projekt hinausläuft...«
    »Könnte gut sein, ja!« bestätigte Killgore.
    »Popov erfährt alles, bringt Fosters Revolver an sich, erschießt ihn und macht sich aus dem Staub.«
    »Herrgott noch mal - Sie glauben doch nicht...«
    »Doch. Er könnte es versuchen. Jeder könnte das!«
    »Aber wir haben ihm doch das B-Serum verabreicht. Ich selbst hab' ihn geimpft!«
    »Ach, so ist das«, murmelte Bill. Ach du Scheiße! durchfuhr es ihn. Wil Gearing soll ausgerechnet heute in Sydney Phase Eins einleiten! Wie hatte er das vergessen können! Er mußte umgehend mit Brightling sprechen.
    Das Ehepaar Brightling hatte bereits die Penthouse-Suite bezogen, die im obersten Stock des Wohnturms lag. Von hier aus war die Zufahrtsstraße gut zu übersehen, auf der mittlerweile vier Gulfstream-V-Firmenjets bereitstanden. Die Neuigkeit, die Henriksen ihnen brachte, war für alle ein Schock.
    »Kann uns das gefährlich werden?« fragte John.
    »Wenn wir Pech haben, schon«, gestand Henriksen.
    »Wie lange noch, bis...«
    »Knapp vier Stunden«, erwiderte der ehemalige FBI-Mann.
    »Weiß er das auch?« .
    »Möglich ist es, aber ganz sicher bin ich mir nicht.«
    »An wen wird er sich wenden?« fragte Carol Brightling.

    »Verdammt, woher soll ich das wissen? An den CIA vielleicht, ans FBI - Popov ist gelernter Spion. Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich zur russischen Botschaft in Washington gehen und den rezident informieren. Dort wird man ihm am ehesten Glauben schenken. Aber die Bürokratien mahlen langsam, und die unterschiedlichen Zeitzonen sind günstig für uns. Schnell geht es nie bei den Russen, Carol. Sie werden allein mehrere Stunden brauchen, um zu kapieren, was er ihnen mitteilen will.«
    »Okay. Wir verfahren also nach Plan?« wollte John Brightling wissen.
    Henriksen nickte. »Das war wohl das beste. Soll ich Wil anrufen und ihn vorwarnen?«
    »Können wir ihm trauen?« zweifelte John.
    »Ich glaube schon - beziehungsweise, verdammt, ja! Er ist jetzt vier Jahre bei uns, Leute. Er gehört zum Projekt. Könnten wir uns auf ihn nicht verlassen, dann säßen wir alle längst hinter Schwedischen Gardinen. Er weiß von den Menschenversuchen in Binghamton, und da ist uns auch niemand auf die Schliche gekommen, oder?«
    John Brightling lehnte sich im

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