Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
auf die Kehle der Schul mädchen...
    »Steve! Jetzt!« befahl Chavez.
    Lincoln zog am Griff der Leuchtgranate. Eigentlich wurde sie nur vom Computer simuliert, doch der Explosionslärm und das grelle Magnesiumlicht waren heftig genug, um den Feind zu blenden und durch betäubenden Lärm zu desorientieren. Allein die Erschütterung des Ohrkanals verursachte Gleichgewichtsstörungen. Der Lärm dröhnte naturgetreu durch ihre Kopfhörer, während es vor der Brille grell aufblitzte, daß sie unwillkürlich zusammenzuckten.
    Das Echo war kaum verhallt, als Chavez, mit erhobener Waffe auf den mutmaßlichen Anführer Terrorist Nr. l zielend, ins Zimmer sprang. Hier machte das Programm einen Fehler, dachte Chavez. Die Teammitglieder aus Europa schössen nicht wie die Amerikaner. Sie schoben ihre Heckler & Kochs nach vorn, bevor sie feuerten, während Chavez und seine Landsleute sie eng an die Schulter geklemmt hielten. Dings Schuß ging los, bevor er am Boden aufkam, was der Computer nicht immer als Treffer registrierte - zu Dings großem Ärger. Er verfehlte nie sein Ziel. Im Sturz abrollend, feuerte Ding ein zweites Mal und schwang die MP-10 herum. Sein Kopfhörer ließ die Waffe viel zu laut donnern: Schalldämpfer waren aus unerfindlichen Gründen im SWAT-6.3.2-Programm nicht vorgesehen. Zu seiner Rechten hatten Steve Lincoln und Hank Patterson den Raum gestürmt und auf die sechs Kidnapper geschossen. Ihre kurzen, rhythmischen Schüsse knallten ihm ins Ohr, und die 3D-Brille zeigte ihm zu seiner Genugtuung, wie die Köpfe in rote Wolken aufgingen...
    Aber Halunke Nr. 5 drückte den Abzug durch, nicht auf die Retter, sondern auf die Geiseln zielend, die zu Boden gingen, bevor ihn wenigstens drei Rainbow-Schützen auf einmal trafen...
    »Erledigt!« brüllte Chavez, sprang auf und näherte sich den Trugbildern der toten Feinde. Einer war laut Computer noch immer am Leben, obwohl ihm das Blut aus dem Schädel schoß. Ding trat ihm die Waffe aus der Hand, dann rührte sich der Schatten von Nummer 4 nicht mehr.
    »Erledigt!« - »Erledigt!« riefen sich die Teammitglieder zu.
    »Übung beendet«, erklärte Clark über Kopfhörer. Ding und seine Leute zogen die Brillen ab und stellten verwundert fest, daß der Raum mindestens doppelt so groß war wie ein Basketball-Spielfeld und leer wie eine Schulturnhalle um Mitternacht. Sie brauchten eine Weile, sich zurechtzufinden. Die Simulation sah vor, daß sich die Terroristen in einer Schule verschanzten - offenbar einem Mädchengymnasium, um den psychologischen Effekt zu verstärken.
    »Wieviele haben wir verloren?« fragte Chavez und richtete den Blick zur Decke.
    »Sechs Tote, drei Verwundete, sagt der Computer.« Clark trat in die Halle.
    »Was ist schiefgegangen?« Ding ahnte schon, was jetzt unweigerlich kam.
    »Ich hab dich um die Ecke glotzen sehen, mein Junge«, gab Rainbow-Six zurück. »Damit waren die Kerle vorgewarnt.«
    »Mist«, fluchte Chavez. »Wieder so ein Programmfehler. Im wirklichen Leben hätte ich das Spiegelobjektiv benutzt oder den Schutzhelm abgezogen, aber das erlaubt das Programm nicht. Die Leuchtgranaten hätten ihren Zweck erfüllt.«
    »Mag sein«, brummte John. »Aber deine Bewertung reicht diesmal nur für B-minus.«
    »Danke für die Blumen, Mr. C«, grollte der Team-2-Kommandant. »Als nächstes behauptest du noch, wir hätten danebengeschossen, wie?«
    »Du schon, sagt das Gerät.«
    »Gottverdammich, John! Das Programm simuliert keine echte Scharfschützen-Situation. Ich laß doch meine Leute nicht trainieren, so zu schießen, wie die Maschine will!«
    »Reg dich ab, Domingo. Daß ihr schießen könnt, weiß ich.
    Dann kommt mal mit, sehen wir uns den Mitschnitt an!«
    »Warum hast du diesen Eingang ausgesucht, Chavez?« wollte Stanley wissen, als alle Platz'genommen hatten.
    »Er ist breit genug, das Schußfeld ist besser...«
    »Für beide Seiten«, bemerkte Stanley.
    »So ist das nun mal auf dem Schlachtfeld«, versetzte Ding. »Kalkuliert man den Überraschungsfaktor und die Schnelligkeit ein, ist der Vorteil ganz auf unserer Seite. Meine Verstärkung deckt die Hintertür ab, aber die Lage des Schulgebäudes läßt nicht zu, daß sie am Befreiungsschlag teilnimmt. Noonan hat das Gebäude verwanzt. Wir hatten den Feind bestens ausgeforscht, und der Schlag sollte erfolgen, als sie alle in der Turnhalle...«
    »Mit sechs entsicherten Knarren, und den Geiseln in ihrer Gewalt!«
    »Besser, als wenn wir sie einzeln suchen müßten! Wer weiß,

Weitere Kostenlose Bücher