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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Klugscheißer wie du ihm in den nächsten sechs Wo chen die Hölle heiß .
    »Ihr Unternehmen trainiert lokale Polizeikräfte in den Taktiken einer Eingreiftruppe, nicht wahr?«
    »Richtig. Wir haben zahlreiche Veteranen von FBI, Geiselrettungsteam, Delta Force und anderen Spezialeinheiten bei uns, und diesen Einsatz in der Schweiz können wir als Musterbeispiel nehmen, wie man's machen soll«, erklärte Henriksen. Schließlich war sein Unternehmen weltweit vertreten und bildete auch ausländische Polizeikräfte aus. Den Schweizern ein wenig um den Bart zu gehen, tat ihm keinen Abbruch.
    »Wir danken Ihnen für das Gespräch, Mr. Henriksen. Das war William Henrikson, Experte für internationalen Terrorismus und Geschäftsführer der Global Security, Inc., einer internationalen Beraterfirma für Sicherheitsfragen. Jetzt ist es acht Uhr und vierundzwanzig Minuten...«Im Studio behielt Henrikson seine einstudierte, gelassene Miene, bis das Warnlicht der nächstgelegenen Kamera erlosch. In seiner Firma würde man die Sendung bereits mitgeschnitten haben für ihr großes Pressearchiv. GSI war schon jetzt das bekannteste Unternehmen seiner Art, und ihr Werbe-Video enthielt Ausschnitte von zahlreichen Interviews. Der Redakteur brachte ihn aus der Kulisse in die Garderobe zurück, wo man ihn abschminkte, dann verließ er den Sender und trat auf den Parkplatz.
    So weit, so gut, dachte er und überlegte, was als nächstes zu tun sei. Wer mochte die Schweizer trainiert haben? Er nahm sich vor, seine Beziehungen spielen zu lassen, um es herauszufinden. .Wenn es eine Privatfirma war, dann hatten sie offenbar ernstzunehmende Konkurrenz bekommen. Aber vermutlich steckte die Schweizer Armee dahinter, womöglich eine als Polizei getarnte Militäreinheit - mit technischer Unterstützung der deutschen GSG-9 vielleicht. Ein paar Telefonanrufe würden das klären.

    ***

    Pqpovs viermotoriger Airbus A -340 setzte zur Landung auf dem Kennedy-Flughafen an. Wieder einmal hatte sich die berühmte Schweizer Pünktlichkeit bewährt. Selbst das Polizeiteam von ges tern abend war gewiß exakt nach einem Terminplan vorgegangen, feixte er innerlich. Sein Erster-Klasse-Sitz unweit der Tür ermöglichte ihm, als dritter Passagier auszusteigen, den Koffer abzuholen und rasch durch den Zoll zu kommen. Die USA gehörten nach seiner Erfahrung zu den für Ausländer am schwersten zugänglichen Ländern, obwohl er es mit seinem Minimalgepäck diesmal einfacher hatte als sonst. Die Zollbeamten waren so nett und winkten ihn gleich durch zum Taxistand, wo er für den üblichen exorbitanten Preis einen Pakistan! fand, der ihn in die Stadt brachte. Ob die Taxifritzen ein Geheimabkommen mit dem Zoll geschlossen hatten? Andererseits reiste er auf Spesen - Quittung nicht vergessen! -, und außerdem hatte er heute früh erst dafür gesorgt, daß er sich solche Extravaganzen künftig leisten konnte. Er grinste, als sie ins Stadtinnere kamen; der Verkehr wurde nach Manhattan zu immer dichter.

    Vor seinem Apartmenthaus hielt das Taxi. Auch die Wohnung kostete ihn keinen Pfennig; die Miete zahlte sein Arbeitgeber, der sie vermutlich absetzen konnte - allmählich lernte Popov das US-Steuersystem kennen. Es brauchte einige Zeit, Schmutzwäsche auszusortieren und die frischen Anzüge in den Kleiderschrank zu hängen, bevor er wieder nach unten ging und sich vom Portier ein Taxi rufen ließ. Die Firma lag nur eine Viertelstunde entfernt.
    »Na, wie ist es gelaufen?« wollte der Chef wissen. Ein merkwürdiges Summen erfüllte das Büro, als Störsender gegen mögliche Abhörmaßnahmen der Konkurrenz. Industriespionage war ein Faktor, mit dem diese Firma ständig rechnete, und die Abwehrmaßnahmen waren mindestens so gut wie die des KGB damals. Früher hatte Popov geglaubt, nur die Regierung verfüge über solch fortgeschrittene Technologie; in Amerika traf das offenbar nicht zu.
    »Im großen und ganzen wie erwartet. Sie gingen töricht vor - im Grunde sogar dilettantisch, aller Ausbildung zum Trotz, die wir ihnen in den achtziger Jahren angedeihen ließen. Ich erklärte ihnen, es stünde ihnen frei, die Bank auszurauben, als Tarnung für die Mission...«
    »Welche denn?«
    »Sich töten zu lassen«, gab Dmitrij Arkadejewitsch zurück. »Das entsprach doch, wie ich annehme, Ihrer Intention, Sir.« Bei diesen Worten lächelte der andere undefinierbar. Popov nahm sich vor, den Aktienwert jenes Bankhauses zu überprüfen. War der Hintergedanke gewesen, die Bank zu

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