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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Lebensstellung hier im Schloß gegeben. Doch was scherte sein Talent diese Typen mit Stoppelkopf und Gewehr im Anschlag?

    ***

    Die Scheinwerfer wurden unter Dings Aufsicht positioniert. Hauptwachtmeister Altmark begleitete ihn zu jedem LKW, und sie gaben den Fahrern genaue Anweisungen, wo sie parken sollten. Als alle bereitstanden, mit hochgezogenen Lichtmasten, kehrte Chavez zum Team zurück und entwarf seine Strategie. Es war jetzt kurz vor 23.00 Uhr. Merkwürdig, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man mehr braucht.
    Die Hubschrauberpiloten waren zugegen, saßen herum, tranken Kaffee und fragten sich als erprobte Flieger, was wohl auf sie zukam. Zufällig stellte sich heraus, daß einer von ihnen Eddie Price flüchtig ähnlich sah, was gut in Dings Pläne paßte.
    Gegen 23.20 Uhr befahl er, die Lichter anzustellen. Mit einem Mal waren Fassade und Seiten des Anwesens in grellgelbes Licht getaucht, nicht jedoch das Hinterhaus, wo ein dreieckiger Schatten den Weg bis zum Hubschrauber und den Waldrand gegenüber verfinsterte.
    »Oso, du gehst zu Dieter und bleibst in seiner Nähe«, befahl Chavez.
    »Zu Befehl.« First Sergeant Vega schulterte sein M-60 und begab sich ins Unterholz.
    Louis Loiselle und George Tomlinson übernahmen den schwierigsten Part. Sie trugen Tarnkle idung über der schwarzen »Ninja«-Kluft: Dunkle Linien vor hellgrünem Hintergrund bildeten zwanzig Zentimeter breite Vierecke, die mit dunkelgrünen Flecken gefüllt waren. Eine solche Tarnung ging auf die Luftwaffe des Zweiten Weltkriegs zurück, als sich herausstellte, daß nächtliche Dunkelheit ausreichte, um schwarzlackierte Kampfflugzeuge leichter zu entdecken, weil sie dunkler waren als der Nachthimmel. Die Kleidung hatte sich in der Theorie und in den Manövern bewährt; nun würde sich zeigen, was sie im Kampfeinsatz taugte. Das Flutlicht war ebenfalls hilfreich und schuf am Waldrand einen künstlich verdunkelten Schatten. In Hereford hatten sie das oft genug erprobt, doch niemals, wenn wirklich Menschenleben auf dem Spiel standen. Dessenungeachtet brachen Tomlinson und Loiselle aus entgegengesetzten Richtungen auf, immer im Schattendreieck bleibend. Zwanzig Minuten lang krochen sie auf allen vieren. .
    »Altmark, wir hören«, erklärte Hans Fürchtner um 23.45 Uhr. »Geht alles soweit klar, oder sollen wir in ein paar Minuten die erste Geisel töten?«
    »Bitte nicht, Herr Wolfgang. Die Hubschraubercrew ist schon unterwegs, und wir arrangieren mit der Fluglinie die Bereitstellung und das Auftanken Ihrer Maschine. So etwas geht nicht ganz so rasch, wie Sie vielleicht glauben!«
    »Wie rasch das geht, werden wir in fünfzehn Minuten wissen, Herr Altmark.« Die Leitung wurde unterbrochen.
    Dafür brauchte Bellow keinen Dolmetscher. Der Tonfall sprach Bände. »Er ist zu allem entschlossen«, ließ der Psychiater Altmark und Chavez wissen. »Diese Frist ist zugleich die letzte.«
    »Holt die Piloten«, befahl Ding sofort. Drei Minuten später rollte der vorgesehene Streifenwagen auf den Hubschrauber zu. Zwei Männer stiegen aus und kletterten in den Sikorsky, während sich der Wagen entfernte. Nach weiteren zwei Minuten kreisten die Rotorblätter. Jetzt betätigte Chavez die Kommandoleitung.
    »Team, hier Kommandant. An die Gewehre, ich wiederhole, an die Gewehre!«

    ***

    »Klappt ja bestens«, freute sich Fürchtner. Er konnte die Rotorblätter nur am Blinken von Licht und Schatten erkennen, aber das reichte. »Los geht's, Herr Ostermann. Aufstehen!«
    Petra Dortmund scheuchte die wichtigeren Geiseln die Treppe hinunter. Eigentlich war sie fast enttäuscht, ihre Überlegenheit nicht unter Beweis stellen zu können, indem sie diesen Dengler einfach umbrachte. Doch das konnte noch kommen, wenn sie an Bord des Fliegers mit dem Verhör anfingwomöglich wußte Dengler alles, was Ostermann wußte. In diesem Fall wäre seine Liquidierung ein schwerer taktischer Fehler. Sie hob das Walkie-Talkie und rief ihre Leute zusammen. Sie waren schon in der Diele versammelt, als sie ins Treppenhaus kam, einschließlich der sechs Geiseln aus der Küche. Nein, dachte sie an der Tür, besser würden sie eine Bedienstete töten. Das machte mehr Eindruck auf die Bullen draußen, um so mehr, wenn sie als Frau den Schuß abgab...
    »Seid ihr soweit?« fragte Petra, und ihre vier Genossen nickten. »Alles läuft streng nach Plan«, schärfte sie ihnen ein. Ideologisch waren diese Typen, obwohl im realen Sozialismus geboren und ausgebildet, ziemlich

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