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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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aus­ge­führt wer­den, daß die Ma­ni­pu­la­ti­on nie auf­ge­deckt wird.
    Am An­fang plant un­ser Psi-Mann pein­lichst ge­nau. Aber bald er­scheint das un­nö­tig, da die ar­men Mensch­lein nicht ein­mal wis­sen, daß sie be­schwin­delt wer­den. Er hat kei­nen wirk­li­chen Geg­ner, an dem er sei­ne Fä­hig­kei­ten mes­sen könn­te, und so be­ginnt er, her­um­zu­spie­len. Er hin­ter­läßt Spu­ren, zu­erst, um den tat­säch­li­chen In­tel­li­genz- und Fä­hig­keits­stand sei­ner Mit­menschen fest­zu­stel­len. Dann hin­ter­läßt er zwei­deu­ti­ge An­halts­punk­te, um zu be­ob­ach­ten, wel­chen Weg sei­ne ar­men Töl­pel ge­hen wür­den. In ei­ner Welt, die über das pa­ra­psy­cho­lo­gi­sche Phä­no­men spot­tet, hin­ter­läßt er An­halts­punk­te, die die Theo­rie un­ter­stüt­zen, daß nur ein Psi-Ver­bre­cher die­se gräß­li­che Tat be­gan­gen ha­ben konn­te. Wird ei­ner die­ser un­wis­sen­den Af­fen die Wahr­heit er­ken­nen? Und wenn, wird er in hö­her­ge­stell­ter Po­si­ti­on sein oder ei­ner von den Flei­ßi­gen, die den Hö­her­ge­stell­ten Kaf­fee ho­len? Wenn die Ar­beit ei­nes Psi-Man­nes als sol­che er­kannt wird, wie wird die klu­ge Po­li­zei vor­ge­hen, und was wird sie mit dem Be­weis­stück ma­chen, das er zu­rück­ge­las­sen hat?
    Und nun, Mr. Wood, ist un­ser Psi-Mann ge­lang­weilt, weil es nie­man­den auf der Welt gibt, der ihn her­aus­for­dert, und er wird nach­läs­sig durch die wach­sen­de Ver­ach­tung, die er für sei­ne Mit­menschen ob de­ren Un­fä­hig­keit emp­fin­det. Und ganz zu­letzt zeigt er sich selbst und for­dert sie spöt­tisch auf, ge­gen ihn ein­zu­schrei­ten. Und das«, schloß ich und nick­te ihm zu, »könn­te das ›per­fek­te Ver­bre­chen‹ sein, in dem sich Ihr au­ßer­sinn­li­cher Ver­bre­cher letz­ten En­des selbst ent­hüllt.«
    »Aber warum«, frag­te Mrs. Wood ver­stört, »soll­te ei­ne so ta­len­tier­te Per­son zum Ver­bre­cher wer­den – oder glau­ben Sie, daß al­le au­ßer­sinn­lich be­gab­ten Men­schen …?«
    Ich wand­te mich lä­chelnd an sie. »Mrs. Wood, ich sprach nicht von au­ßer­sinn­lich be­gab­ten Men­schen im all­ge­mei­nen. Ich be­zog mich auf einen ganz be­stimm­ten Typ.«
    »Er er­scheint mir recht un­glaub­wür­dig.«
    »Im Ge­gen­teil, mei­ne Lie­be«, wi­der­sprach Mr. Wood. »Cap­tain Snell hat da ei­ne er­staun­lich ge­naue Skiz­ze von un­se­rem Psi-Mann an­ge­fer­tigt, und ich möch­te fast sa­gen, er könn­te un­end­lich lang da­mit fort­fah­ren und ge­naue­re Ein­zel­hei­ten schil­dern.«
    »O ja, wirk­lich«, sag­te ich. »Aber ich muß es dem pro­fes­sio­nel­len Schrei­ber über­las­sen, zu ent­schei­den näm­lich, was der her­vor­ra­gen­de Po­li­zist un­ter­nimmt, wenn er die Tat als die ei­nes Psi-Man­nes er­kennt. Wird er zum Bei­spiel mu­tig ge­nug sein, die An­ge­le­gen­heit Chief Weston oder Kom­missar Sto­ne zu er­zäh­len? Oder wird er sich dar­auf be­schrän­ken, über das Pro­blem mit ei­ner durch­näß­ten jun­gen Da­me zu dis­ku­tie­ren, die so zu­fäl­lig ver­füg­bar und gleich­zei­tig wil­lens war, über Psi-Me­tho­den zu spre­chen?«
    »Cap­tain Snell«, stieß Flo­rence Wood her­vor, »um Him­mels wil­len, wo­von re­den Sie?«
    »Von Ih­rem Va­ter«, sag­te ich.
    Mr. Wood sprang in die Bre­sche. »Ich bin si­cher, Cap­tain Snell dra­ma­ti­sier­te zu dei­nen Guns­ten. Denn Cap­tain Snell weiß sehr wohl, wie un­mög­lich es ist, einen Te­le­pa­then da­zu zu brin­gen, daß er sich bloß­stellt.«
    Flo­rence Woods Aus­druck ver­wan­del­te sich in ein leicht ge­lang­weil­tes Lä­cheln. »Es hör­te sich fast an, als wol­le er dich ir­gend­ei­ner Sa­che be­schul­di­gen.«
    »Meinst du – viel­leicht – des Ge­dan­ken­le­sens?« frag­te er mit ei­nem kräf­ti­gen La­chen, das die­ses The­ma be­en­de­te.
     
    *
     
    So­wohl Mr. Wood als auch ich vers­tie­ßen ge­gen die meis­ten der Ge­sell­schafts­re­geln durch iro­ni­sche Freund­lich­keit. Er be­grüß­te mich vor al­len als will­kom­me­nen Gast und sti­chel­te durch die zur Schau ge­tra­ge­ne wohl­wol­len­de To­le­ranz, da er mir un­ter­stell­te, mein Haupt­in­ter­es­se sei

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