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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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Er­le Stan­ley Gard­ner, zum Bei­spiel, be­deu­tet im­mer ei­ne Ge­schich­te über Per­ry Ma­son und die un­ver­meid­li­che Ge­richts­saal­sze­ne mit all ih­ren sprit­zi­gen Ge­set­zes­feu­er­wer­ken. Rex Stout hat sei­nen Ne­ro Wolfe, den sa­gen­haf­ten De­tek­tiv, der sei­nen Se­kre­tär die gan­ze Ar­beit ma­chen läßt.«
    »Und«, füg­te ich hin­zu, »John Dick­son Carr schreibt über Gi­de­on Fell, der ein Ex­per­te in der Lö­sung von Kri­mi­nal­fäl­len ist, die hin­ter ver­schlos­se­nen Tü­ren statt­fin­den.«
    »Ge­nau!« rief er aus. »Ich ha­be ei­ne Se­rie schon halb ge­plant, aber ich brau­che da­zu noch einen zug­kräf­ti­gen, au­ßer­ge­wöhn­li­chen Hel­den. Ich be­ab­sich­ti­ge, ei­ne Rei­he über ›per­fek­te Ver­bre­chen‹ zu schrei­ben.«
    »Ich bin nicht so auf Draht«, sag­te ich. »Ich ha­be im­mer an­ge­nom­men, daß die so­ge­nann­ten ›per­fek­ten Ver­bre­chen‹ je­ne wä­ren, bei de­nen der Ver­bre­cher straf­los mit der Beu­te un­ter ei­nem Arm und sei­nem Mäd­chen an der an­de­ren Hand da­v­onspa­ziert.« Er sag­te: »Von Ih­rer War­te aus ge­se­hen, wä­re ein per­fek­tes Ver­bre­chen ei­nes, bei dem kei­ner­lei An­halts­punk­te exis­tie­ren, wie auch nicht die Tat­sa­che des Ver­bre­chens selbst – aus­ge­nom­men je­nen Spu­ren, die der Tä­ter ab­sicht­lich aus ir­gend­ei­nem ei­gen­nüt­zi­gen Grund in sei­nen Plan ein­be­zo­gen hat. Das ist doch Ih­re An­sicht, nicht wahr?«
    Ich nick­te. Sie war es tat­säch­lich und wur­de in ge­nau den­sel­ben Wor­ten aus­ge­drückt, die ich ge­gen­über Chief Weston ge­braucht hat­te.
    »Je­doch«, fuhr er sanft fort, »Sie wer­den mir recht ge­ben, wenn ich sa­ge, daß ein Hin­weis ge­wöhn­lich das Er­geb­nis ei­nes Ver­se­hens oder Feh­lers im fer­ti­gen Plan ist, oder aber das Er­geb­nis ei­nes un­glück­li­chen Um­stan­des.«
    »Rich­tig.«
    »Aber in ei­nem wirk­lich per­fek­ten Ver­bre­chen gä­be es kei­nen Feh­ler, kein Ver­se­hen.«
    »Ja, aber fal­len Sie da nicht in ei­ne Gru­be, die Sie sich selbst ge­gra­ben ha­ben?«
    »Kei­nes­wegs«, ant­wor­te­te er. »Hin­wei­se müs­sen klug aus­ge­dacht, ge­schaf­fen und in ei­ner sol­chen Wei­se ge­ge­ben wer­den, daß die An­ge­le­gen­heit letz­ten En­des doch als Ver­bre­chen er­kannt und nicht als Un­glück, Selbst­mord oder ähn­li­ches be­zeich­net wird. An­dern­falls«, sag­te er freund­lich lä­chelnd, »wür­den wir über einen ›voll­kom­men zu recht­fer­ti­gen­den Mord‹ und nicht über ein ›per­fek­tes Ver­bre­chen‹ schrei­ben.«
    Ich nick­te wie­der.
    »Und, na­tür­lich« ‚’be­en­de­te er, »müs­sen die Hin­wei­se deut­lich ge­nug sein, um auch den Grund des Ver­bre­chens zu ent­hül­len – wenn schon nicht ir­gend­ei­ner Per­son des Bu­ches, so doch we­nigs­tens dem Le­ser.«
    Mr. Wood ent­spann­te sich und nipp­te an sei­nem Drink. Von oben hör­te man Ge­räusche, die ziem­lich klar an­deu­te­ten, daß Flo­rence und Mrs.
    Wood im Be­griff wa­ren, zu­rück­zu­kom­men. Ich nahm an, daß die­ses Ge­spräch je­den el­ter­li­chen Arg­wohn be­sei­tigt hat­te.
    Ich sag­te: »Et­was ha­ben Sie nicht er­wähnt«, und hielt einen Au­gen­blick in­ne, um es wir­ken zu las­sen. »Dem Hin­du be­deu­tet Per­fek­ti­on die Ein­flech­tung ei­nes bei­na­he un­merk­li­chen Feh­lers, so daß man den Aus­füh­ren­den der Per­fek­ti­on nicht der An­nah­me be­schul­di­gen kann, gott­gleich zu sein. Soll Ihr ›per­fek­tes Ver­bre­chen‹ per­fekt in den Au­gen des Ver­bre­chers oder in den Au­gen der Po­li­zei sein?« Er sag­te: »Ah, Cap­tain Snell, das ist tat­säch­lich ei­nes mei­ner un­an­ge­nehms­ten Pro­ble­me.«
    Mrs. Wood kam nun her­ein, ge­folgt von Flo­rence. Das Mäd­chen hat­te sein durch­näß­tes Aus­se­hen ver­lo­ren. Die mo­der­ne Al­chi­mie hat­te es in ei­ne gra­zi­öse jun­ge Da­me ver­wan­delt, und ich sah mich ge­zwun­gen, mei­ne ge­schätz­ten acht­zehn Jah­re um ei­ni­ge wei­te­re zu er­hö­hen. Sie nick­te ih­rem Vä­ter freund­lich zu, lä­chel­te mich an und kam dann zu mir, da sie be­merkt hat­te, daß mein Glas leer war. Ich dank­te ihr,

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