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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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Flo­rence.
    Um mich ihm an­zu­pas­sen, nahm ich sei­ne Gast­freund­schaft an und be­nütz­te sie, ihn und sei­ne Fa­mi­lie zu be­spit­zeln.
    Es gibt Mit­tel und We­ge, einen an­geb­lich Taub­stum­men zu ent­lar­ven – der Mensch exis­tiert nicht, der nicht bei ei­nem un­er­war­te­ten Re­vol­ver­schuß hoch­fährt, ganz egal, wie gut er dar­auf trai­niert sein mag, den Tau­ben zu spie­len.
    Ich wuß­te, daß ein ähn­li­cher Ver­such bei ei­nem Te­le­pa­then nicht wir­ken wür­de, aber ich muß­te es trotz­dem pro­bie­ren. Ich jag­te so­wohl Mrs. Wood als auch Flo­rence über ei­ne An­zahl von Ge­dan­ken­hür­den. Dem­ge­gen­über nahm Mr. Wood ei­ne ru­hi­ge, to­le­ran­te Hal­tung ein. Er ver­stand und war als nüch­tern den­ken­der Mensch ge­willt, ge­wis­se An­züg­lich­kei­ten ei­nes Man­nes hin­zu­neh­men, der an sei­ner Toch­ter in­ter­es­siert ist. Er ver­zieh mir, daß ich sei­ne Frau in Ge­dan­ken be­lei­dig­te, da er um mei­ne Be­mü­hun­gen wuß­te, her­aus­zu­fin­den, ob sei­ne Frau te­le­pa­thisch ver­an­lagt sei. Letz­ten En­des sag­te er mir glatt her­aus, ich mö­ge doch mei­ne frucht­lo­sen Be­mü­hun­gen ein­stel­len, da we­der sei­ne Frau noch Flo­rence ei­ne Spur von au­ßer­sinn­li­cher Fä­hig­keit hät­ten. Daß die scho­ckier­ten und är­ger­li­chen Ant­wor­ten aus­ge­blie­ben sei­en, wä­re auf die Tat­sa­che zu­rück­zu­füh­ren, daß ein sorg­fäl­tig ge­schul­ter Te­le­path mei­ne Ab­sicht wahr­ge­nom­men und dement­spre­chend nichts­sa­gend rea­giert ha­be.
    Wei­ter­hin be­haup­te­te Mr. Wood, kei­ne von bei­den wüß­te um sei­ne au­ßer­sinn­li­che Ga­be, und er sei auch fest ent­schlos­sen, es da­bei zu be­las­sen.
    So kam ich hin und wie­der zum Abendes­sen und traf ge­le­gent­lich Flo­rence.
    Daß über­haupt nichts wei­ter­ging, brach­te Chief Weston bald zum Bers­ten. Er rief mich zu sich, und ich ging, da ich wuß­te, daß Är­ger eben nicht im­mer ver­mie­den wer­den kann. Man muß eben die Vor­wür­fe ein­ste­cken.
    Er be­gann gleich mit: »Und was ha­ben Sie nun ei­gent­lich un­ter­nom­men?«
    »Chef, ich ha­be …«
    »Sie hal­ten sich an einen halb­ge­ba­cke­nen Schrift­stel­ler na­mens Wood.«
    »Ed­ward Haz­lett …«
    »Weil«, brüll­te er, »die ers­te Per­son, die Sie tra­fen, als Sie Ih­re Na­se aus der Woh­nung von Gor­don An­drews steck­ten, Flo­rence Wood war!«
    »Nun ja, Chef, Sie müs­sen ver­ste­hen …«
    »Viel­leicht ha­ben Sie an­ge­nom­men, sie sei ge­ra­de durch die Wän­de der Woh­nung spa­ziert? Und na­tür­lich hol­ten Sie aus Ih­rer Ta­sche so­fort ein Ge­rät und un­ter­such­ten die Spit­ze des Schirms nach Blut­fle­cken, be­vor Sie ihn weg­war­fen?«
    »Sie müs­sen ver­ste­hen …«
    »Snell, wä­ren Sie auch so ver­dammt ga­lant ge­we­sen, hät­ten Sie es mit ei­ner häß­li­chen al­ten He­xe in ei­nem Kleid aus Rat­ten­fel­len zu tun ge­habt, die einen to­ten Heil­butt, ge­wi­ckelt in al­tes Zei­tungs­pa­pier, mit sich her­um­ge­tra­gen hät­te?«
    »Aber, Chef …«
    »Und so neh­men Sie ei­ne ga­lan­te Hal­tung an und ent­de­cken plötz­lich den Wunsch, die lieb­li­che Maid im Po­li­zei­wa­gen nach Hau­se zu brin­gen, nach­dem Sie sie aus ih­rem Was­ser­grab ge­ret­tet ha­ben.«
    »Aber …«
    »Snell, ich wet­te, das Wood-Mäd­chen war nicht nas­ser als Sie. Und so las­sen Sie den Zu­fall für sich ar­bei­ten?« Es war mehr als ein Zu­fall. Flo­rence Wood war über ei­ne Stun­de im strö­men­den Re­gen und peit­schen­den Wind ge­we­sen. Je­de Haus­frau hät­te mir be­stä­tigt, daß nur län­ge­rer Auf­ent­halt im Re­gen die­sen voll­kom­men durch­näß­ten Zu­stand her­vor­ru­fen konn­te. Oh, Dad­dy Wood war ge­ra­de der Rich­ti­ge, um sich ein Kunst­stück aus­zu­den­ken, bei dem er einen der­ar­ti­gen Re­gen­guß nie­der­ge­hen ließ, da­mit sei­ne Toch­ter bis auf die schö­ne wei­ße Haut durch­näßt wur­de.
    Was den Schirm be­traf, so könn­te die Wun­de tat­säch­lich von ei­nem ra­pier­ar­ti­gen Stoß ver­ur­sacht wor­den sein. Aber ein Ver­gleich zwi­schen der Tie­fe der Wun­de und der Län­ge der Spit­ze zeig­te, daß der tiefs­te

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