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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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Cap­tain Snell?«
    Der Sturm heul­te noch im­mer. In den na­hen Vor­or­ten schüt­te­te es den Re­gen zwar ein we­nig sanf­ter her­nie­der, und der Wind wur­de nicht ge­stru­delt wie in den ka­min­ähn­li­chen Schäch­ten zwi­schen den Ge­bäu­den, aber das Re­gen­was­ser war hier ge­nau­so naß pro Ku­bik­zen­ti­me­ter wie in der In­nen­stadt.
    »Viel­leicht soll­te ich über den Ra­sen bis zur Haus­tür fah­ren«, schlug ich vor.
    »Dad­dy wür­de einen Wut­an­fall be­kom­men.«
    »Wir könn­ten ja war­ten, bis er sich wie­der be­sänf­tigt hat.«
    »Lie­ber nicht«, sag­te sie schüch­tern. »Es ist ja in Ord­nung, wenn man sich von ei­nem Frem­den wäh­rend ei­nes Wol­ken­bruchs im Au­to nach Hau­se brin­gen läßt, aber et­was ganz an­de­res, wenn man den An­schein er­weckt, als ha­be man sei­nen Spaß dar­an.«
    Es war für mich ei­ne freu­di­ge Über­ra­schung, daß sie mich nicht als al­ten Laf­fen be­trach­te­te und es ih­re Ju­gend er­laub­te, über pa­ra­psy­cho­lo­gi­sche Phä­no­me­ne ganz zwang­los zu spre­chen, nicht so wie je­ne äl­te­ren Bes­ser­wis­ser. Ich sah mir Flo­rence Wood ge­nau­er an und stell­te fest, daß sie zu­min­dest alt ge­nug war, um mich nicht als Kin­desent­füh­rer vor Ge­richt zu brin­gen, so­lan­ge ich die Ein­wil­li­gung ih­rer El­tern hat­te. Und ich brauch­te je­man­den, mit dem ich über Psi-Me­tho­den spre­chen konn­te, oh­ne gleich in ei­ne Zwangs­ja­cke ge­steckt und zum Ir­ren­arzt ge­schickt zu wer­den.
    Und so sag­te ich: »Wenn es Ih­nen Er­leich­te­rung ver­schafft, wer­de ich Sie mit mei­nem Schirm zur Tür brin­gen und Ih­ren erns­ten und be­sorg­ten El­tern ei­ne of­fi­zi­el­le Er­klä­rung ab­ge­ben.«
    »Oh, das wird uns si­cher freu­en«, ki­cher­te sie. »Dad­dy meint im­mer, man müs­se kein Ge­dan­ken­le­ser sein, um mich vor den Din­gen zu war­nen, die mei­ne Freun­de vor­ha­ben. Das wird ein Spaß, wenn ich ihm einen – einen ›Po­li­zis­ten‹ vor­stel­le!«
    Düs­ter sag­te ich: »Vie­le se­hen in mir nicht den hu­mor­vol­len Typ. Po­li­zis­ten sind sel­ten will­kom­men.«
    »Oh, Dad­dy wird sich freu­en. Er schreibt ein we­nig. Er ist kein zwei­ter El­le­ry Queen, aber er wird be­geis­tert sein, wenn er sich mit ei­nem leib­haf­ten Cap­tain of De­tec­ti­ves un­ter­hal­ten kann.«
    In die­sem Au­gen­blick er­eig­ne­ten sich ei­ne An­zahl güns­ti­ger Din­ge, wie zum Bei­spiel ein noch­ma­li­ges Nach­las­sen des Sturms, der Wett­lauf zu zweit, das Läu­ten an der Tür, das öff­nen der Tür, die her­un­ter­ge­has­pel­ten Vor­stel­lun­gen, wäh­rend wir in ei­nem klei­nen Vor­raum stan­den und sich zu un­se­ren Fü­ßen Was­ser­la­chen auf ei­nem Tuch bil­de­ten.
    »Po­li­ce Cap­tain …?«
    »Ho­ward Snell.«
    »Aber Flo­rence hat doch nicht et­wa …?«
    Ich lach­te Mrs. Wood an. »Na­tür­lich nicht. Das be­deu­tet bloß die Ret­tung ei­nes sehr nas­sen Mäd­chens in Not. Wenn wir nicht ge­ra­de Bank­räu­ber ja­gen, hel­fen wir auch klei­nen al­ten Da­men über die Stra­ße – und na­tür­lich sü­ßen jun­gen Mäd­chen. Ge­hört al­les zu un­se­rem Auf­ga­ben­be­reich.« Mrs. Wood schick­te Flo­rence weg, et­was über hei­ße Du­sche und tro­ckene Klei­der mur­melnd, wäh­rend Mr. Wood mich in­ter­es­siert be­trach­te­te. Er sprach ei­ne gan­ze Wei­le durch die Blu­me, oh­ne mich glatt her­aus zu fra­gen, ob ich ein paar Mi­nu­ten Zeit hät­te und, ge­ge­be­nen­falls, einen Drink wünsch­te.
    Ich war­te­te, bis er sich klar aus­ge­drückt hat­te. Dann nahm ich sein An­ge­bot auf einen Bour­bon an, schlug ei­ne Zi­gar­re aus und setz­te mich in den Stuhl, den er mir an­wies.
    Ich kos­te­te das Ge­tränk, lä­chel­te An­er­ken­nung und er­öff­ne­te die Kon­ver­sa­ti­on, in­dem ich sag­te:
    »Ih­re Toch­ter er­zähl­te mir, daß Sie schrei­ben, Mr. Wood.«
    Er lä­chel­te ein we­nig. »Nun, ich bin noch lan­ge nicht so­weit, wo al­lein die An­kün­di­gung, daß ich an ei­nem Buch schrei­be, einen so­for­ti­gen Vor­ver­kauf von sie­ben­tau­send Ex­em­pla­ren be­dingt. Se­hen Sie, ich ver­su­che noch im­mer, ei­ne gu­te Ro­man­se­rie zu er­fin­den. Der Na­me

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