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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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Me­cha­nis­mus ein­ließ, der so kom­pli­ziert war wie ei­ne ge­lenk­te Ge­sell­schaft, konn­te man nicht vor­aus­se­hen, wel­che Fol­gen dar­aus ent­stan­den. Viel­leicht ei­ne Ket­ten­re­ak­ti­on, die die ge­sam­te Or­ga­ni­sa­ti­on ver­nich­te­te. Nein, er wür­de es nicht tun.
    Viel­leicht müß­te er ei­nes Ta­ges das Ge­rät in der La­de be­nüt­zen – hof­fent­lich nicht! Rasch schloß er die La­de und hör­te das Schloß lei­se kli­cken.
    Er war jetzt Kon­trol­leur. In ge­wis­sem Sin­ne Wäch­ter der Ma­schi­nen, die auf ei­ne ganz spe­zi­el­le Wei­se so ver­läß­lich wa­ren, wie es ein Mensch nie­mals sein konn­te. Quis cu­sto­diet, dach­te Hartz. Das al­te Pro­blem. Und die Ant­wort war: Nie­mand. Heu­te nie­mand! Er selbst hat­te kei­ne Vor­ge­setz­ten, und sei­ne Macht war gren­zen­los. Das klei­ne Ge­rät in der La­de be­wirk­te, daß nie­mand den Kon­trol­leur kon­trol­lier­te.
    Kein in­ne­res Ge­wis­sen und auch kein äu­ße­res konn­ten sein Tun be­ein­flus­sen.
    Als er Schrit­te auf der Stie­ge hör­te, glaub­te er einen Au­gen­blick lang zu träu­men. Manch­mal hat­te er ge­träumt, Dan­ner zu sein und je­ne un­er­bitt­li­chen Schrit­te zu hö­ren. Doch jetzt war er mun­ter.
    Es war ei­gen­ar­tig, daß er den fast un­hör­bar tie­fen Ton der sich nä­hern­den Me­tall­fu­ße vor den stür­men­den Schrit­ten Dan­ners wahr­nahm, die von den Stie­gen her er­tön­ten. Al­les ge­sch­ah so rasch, daß die Zeit nichts da­mit zu tun zu ha­ben schi­en. Zu­erst hör­te er die schwe­ren, dump­fen Trit­te, dann Ru­fe und zu­schla­gen­de Tü­ren von un­ten und erst zu­letzt Dan­ner die Stie­gen her­auf­ei­len, des­sen Schrit­te so ge­nau mit de­nen des Ro­bo­ters über­ein­stimm­ten, daß der me­tal­le­ne Tritt den mensch­li­chen über­tön­te.
    Dann riß Dan­ner kra­chend die Tür auf, und die Ru­fe und Schrit­te von un­ten dran­gen in das stil­le Bü­ro wie ein Wir­bel­sturm, der sich nä­her­te. Aber wie ein Wir­bel­sturm aus ei­nem Alp­traum – denn er kam nicht nä­her! Die Zeit war ste­hen­ge­blie­ben.
    Das war sie, und Dan­ner stand mit ver­zerr­tem Ge­sicht in der Tür. Mit bei­den Hän­den hielt er den Re­vol­ver, denn sie zit­ter­ten so stark, daß er nicht zie­len konn­te, wenn er nur ei­ne be­nütz­te.
    Hartz rea­gier­te, oh­ne da­bei schnel­ler zu über­le­gen als ein Ro­bo­ter. Er hat­te von die­sem Au­gen­blick auf die ei­ne oder an­de­re Wei­se ge­träumt. Wenn er den Rä­cher da­hin­ge­hend hät­te be­ein­flus­sen kön­nen, Dan­ners Tod zu be­schleu­ni­gen, so wür­de er dies ge­tan ha­ben. Doch er wuß­te nicht, wie. Er konn­te nur war­ten, so ängst­lich wie Dan­ner selbst, und ge­gen al­le Hoff­nung hof­fen, daß der töd­li­che Streich fal­len wür­de, be­vor Dan­ner die Wahr­heit er­kann­te oder die Hoff­nung auf­gab.
    Da­her war Hartz im­mer vor­be­rei­tet. Er hielt sei­nen ei­ge­nen Re­vol­ver in der Hand, oh­ne sich dar­an zu er­in­nern, die La­de ge­öff­net zu ha­ben. Das Un­an­ge­neh­me war, daß die Zeit still­stand. Ganz im Hin­ter­grund sei­ner Ge­dan­ken wuß­te er, daß der Rä­cher Dan­ner da­von ab­hal­ten muß­te, je­man­den zu ver­let­zen. Aber Dan­ner stand al­lein hin­ter der Tür und hielt den Re­vol­ver in den zit­tern­den Hän­den. Aber hin­ter dem Wis­sen um die Pflicht des Rä­chers war das Be­wußt­sein, daß die Ma­schi­nen be­ein­flußt wer­den konn­ten. Die Rä­cher konn­ten ver­sa­gen. Er wag­te nicht, sein Le­ben ih­rer Un­be­stech­lich­keit an­zu­ver­trau­en, denn er selbst war die Quel­le ei­ner Be­ste­chung, die sie an ih­rer Pflicht­er­fül­lung hin­dern konn­te. Der Re­vol­ver war oh­ne sein Wis­sen in sei­ner Hand. Er fühl­te, wie der Ab­zug ge­gen sei­nen Fin­ger drück­te und die Waf­fe ge­gen die Hand­flä­che schlug.
    Die Ku­gel ließ die Luft zwi­schen ihm und Dan­ner zi­schen.
    Er hör­te sie auf Me­tall pral­len.
    Die Zeit setz­te wie­der ein und ver­ging nun dop­pelt schnell, um das Ver­gan­ge­ne auf­zu­ho­len. Der Rä­cher war al­so doch nicht mehr als einen Schritt hin­ter Dan­ner ge­we­sen, denn sein stäh­ler­ner Arm um­faß­te ihn, und sei­ne

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