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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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ver­mei­det den Dieb­stahl;
    Or­dent­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on för­dert den Dieb­stahl;
    Per­fek­te Kom­mu­ni­ka­ti­on un­ter­mi­niert den Dieb­stahl.
    Van Braam
     
    Der Mond kreis­te. Die Frau wach­te. Ein­und­zwan­zig Fa­cet­ten wa­ren am Äqua­tor des Mon­des auf Hoch­glanz po­liert. Die Frau hat­te für die Be­stückung zu sor­gen. Sie war Mut­ter Fett­chen, die Waf­fen­her­rin von Old North Aus­tra­lia.
    Mut­ter Fett­chen – ei­ne rot­bä­cki­ge, gut­mü­ti­ge Blon­di­ne von un­be­stimm­ba­rem Al­ter. Blau wa­ren ih­re Au­gen, voll ih­re Brust, kräf­tig ih­re Ar­me. Sie sah aus wie ei­ne Mut­ter, aber das ein­zi­ge Kind, das sie je hat­te, war ge­stor­ben, vor vie­len Ge­ne­ra­tio­nen. Jetzt be­mut­ter­te sie einen Pla­ne­ten, nicht ei­ne Per­son; die Nor­stri­lier schlie­fen un­be­schwert, denn sie wuß­ten, je­mand wach­te über sie. Auch die Waf­fen ruh­ten – in ih­rem lan­gen Schlaf.
    Zum zwei­hun­derts­ten Ma­le schon blick­te sie die­se Nacht auf das Warn­pult. Die An­la­ge schwieg. Keins der ro­ten Lämp­chen glüh­te. Den­noch fühl­te sie die An­we­sen­heit ei­nes Fein­des, ir­gend­wo drau­ßen im Uni­ver­sum – ei­nes Fein­des, der die Ab­sicht hat­te, einen Streich ge­gen sie und ih­re Welt zu fuh­ren, nach dem un­er­meß­li­chen Reich­tum der Nor­stri­lier zu ha­schen –, und sie schnaub­te vor Un­ge­duld.
    Komm nur, Klei­ner, dach­te sie. Komm nur und stirb. Laß mich nicht war­ten. Sie lä­chel­te, als ihr be­wußt wur­de, wie ab­surd ihr Ge­dan­ke war. Sie war­te­te auf ihn. Und er wuß­te nichts da­von.
     
    *
     
    Er, der Räu­ber, war ent­spannt – reich­lich ent­spannt. Ben­ja­co­min Bo­zart hieß er, und er war über­aus ge­schult in der Kunst der Ent­span­nung.
    Nie­mand in Sun­va­le, hier auf Ttiollé, konn­te auch nur ah­nen, daß es sich um den Se­ni­or­chef von der Gil­de der Die­be han­del­te, um einen Mann, auf­ge­wach­sen un­ter dem Licht je­ner ver­träumt-vio­let­ten Son­ne. Nie­mand merk­te ihm den Ge­ruch von Vio­la Si­de­rea an.
    »Vio­la Si­de­rea«, hat­te La­dy Ru ge­sagt, »war einst die schöns­te al­ler Wel­ten, und heu­te ist sie die ver­kom­mens­te. Ih­re Be­woh­ner ge­reich­ten einst der Mensch­heit zum Vor­bild, und jetzt sind sie Die­be, Lüg­ner und Mör­der. Ih­re schwar­zen See­len stin­ken zum Him­mel.«
    La­dy Ru war vor lan­ger Zeit ge­stor­ben. Sie wur­de sehr re­spek­tiert, aber sie hat­te un­recht.
    Moch­te sei­ne See­le noch so schwarz und fins­ter sein, der Räu­ber stank eben­so we­nig wie sei­ne Mit­menschen. Und das wuß­te er. Er war nicht mehr im »Un­recht« als ein Hai, der sich ei­nem Schwärm von Dor­schen nä­hert.
    Es liegt in der Na­tur des Seins, zu le­ben, und es war ihm an­er­zo­gen wor­den, so zu le­ben, wie es sei­ner Na­tur ent­sprach – als Räu­ber, der auf Beu­te aus ist.
    Wie an­ders soll­te er auch le­ben?
    Vio­la Si­de­rea war vor lan­ger Zeit bank­rott ge­gan­gen, als die Pho­to­nen­se­gel von den Rou­ten des Alls ver­schwan­den und Pla­no­form-Schif­fe an ih­re Stel­le tra­ten, um rau­nend und wis­pernd zwi­schen den Ster­nen zu kreu­zen. Sei­ne Vor­fah­ren wa­ren zu­rück­ge­blie­ben, zum Ster­ben ver­ur­teilt – auf ei­ner nun be­deu­tungs­lo­sen, ent­le­ge­nen Welt. Aber sie hat­ten sich ge­wei­gert zu ster­ben. Sie wa­ren in ei­ne völ­lig an­de­re Be­zie­hung zur Um­welt ge­tre­ten; aus ih­nen wur­den Raub­tie­re, die über die Mensch­heit her­fie­len, kaum daß sie sich – be­dingt durch Zeit und Ver­er­bung – ih­ren töd­li­chen Auf­ga­ben ge­wach­sen fühl­ten.
    Und er, der Räu­ber, war un­ter ih­nen Cham­pi­on – der Bes­te von den Bes­ten.
    Er war Ben­ja­co­min Bo­zart.
    Er hat­te sich ge­schwo­ren, Old North Aus­tra­lia aus­zu­rau­ben oder aber bei dem Ver­such zu ster­ben, und letz­te­res lag nicht in sei­ner Ab­sicht.
    Der Strand von Sun­va­le er­streck­te sich warm und lieb­lich in der Mit­tags­son­ne. Ttiollé war ein frei­er und ge­wöhn­li­cher Tran­sit-Pla­net. Als Waf­fen dienten ihm Glück und sein ei­ge­nes Kön­nen: er war ge­willt, bei­des gleich gut aus­zu­spie­len.
    Die Nor­stri­lier konn­ten tö­ten.
    Auch er

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