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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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stäh­ler­ne Hand lenk­te den Re­vol­ver ab.
    Dan­ner hat­te wohl ge­feu­ert, aber nicht früh ge­nug. Nicht, ehe der Rä­cher ihn er­reich­te. Das Ge­schoß von Hartz traf zu­erst.
    Es fuhr Dan­ner in die Brust und schlug ge­gen die Stahl­brust des Rä­chers hin­ter ihm. Dan­ners Ge­sicht glät­te­te sich zu ei­ner Lee­re, die so voll­kom­men war wie je­ne der Mas­ke über sei­nem Kopf. We­gen der Um­ar­mung des Ro­bo­ters fiel er nicht, son­dern sank zu­rück und glitt lang­sam zwi­schen Arm und un­durch­dring­li­chem Me­tall­kör­per des Rä­chers zu Bo­den. Sein Re­vol­ver fiel weich auf den Tep­pich. Blut quoll aus Dan­ners Brust und Rücken.
    Der Ro­bo­ter stand un­be­weg­lich da, ein Strei­fen von Dan­ners Blut auf sei­ner Stahl­brust.
    Der Rä­cher und der Kon­trol­leur der Rä­cher stan­den ein­an­der ge­gen­über. Der Rä­cher konn­te na­tür­lich nicht spre­chen, aber in den Ge­dan­ken von Hartz schi­en er es zu tun.
    »Not­wehr ist kei­ne Ent­schul­di­gung«, schi­en er zu sa­gen. »Wir be­stra­fen nie die Ab­sicht, aber im­mer die Tat. Je­den Mord …«
    Hartz fand kaum Zeit, sei­ne Waf­fe in die Schub­la­de fal­len zu las­sen, be­vor der ers­te der auf­ge­reg­ten Men­ge von un­ten durch die Tür stürz­te. Er be­saß auch nicht die Geis­tes­ge­gen­wart da­zu, denn so weit hat­te er die Sa­che nicht durch­dacht.
    Ober­fläch­lich be­trach­tet, war es ein kla­rer Fall von Selbst­mord. Mit et­was un­s­te­ter Stim­me gab er sei­ne Er­klä­rung ab. Je­der hat­te ge­se­hen, wie der Ver­rück­te, von sei­nem Rä­cher ge­folgt, durch die Räu­me ge­rast war. Es ge­sch­ah nicht zum ers­ten­mal, daß ein Mör­der ver­sucht hat­te, den Kon­trol­leur zu er­rei­chen und zu bit­ten, ihn von sei­nem Rä­cher zu be­frei­en. Hartz be­rich­te­te sei­nen Un­ter­ge­be­nen, daß der Ro­bo­ter den Mann na­tür­lich dar­an ge­hin­dert ha­be, ihn zu er­schie­ßen. Dar­auf­hin ha­be er die Waf­fe ge­gen sich selbst ge­rich­tet. Pul­ver­spu­ren auf sei­ner Klei­dung be­wie­sen dies. (Der Schreib­tisch be­fand sich in Tür­nä­he.) Spu­ren an Dan­ners Hän­den wür­den an­zei­gen, daß er tat­säch­lich einen Re­vol­ver ab­ge­feu­ert hat­te.
    Selbst­mord. Je­der Mensch wä­re da­von über­zeugt – aber nicht die Kom­pu­ter.
    Sie tru­gen den To­ten hin­aus und lie­ßen Hartz mit dem Rä­cher al­lein, der am an­de­ren En­de des Ti­sches stand. Falls dies je­man­dem ei­gen­ar­tig vor­kam, so zeig­te er es nicht.
    Hartz selbst wuß­te nicht, ob es ei­gen­ar­tig war oder nicht. Noch nie zu­vor war et­was Der­ar­ti­ges ge­sche­hen. Nie­mand war je Narr ge­nug ge­we­sen, um in der Ge­gen­wart ei­nes Rä­chers einen Mord zu be­ge­hen. Nicht ein­mal der Kon­trol­leur wuß­te ge­nau, wie die Ma­schi­nen Be­wei­se und Schuld fest­stell­ten. Wä­re die­ser Rä­cher nor­ma­ler­wei­se ab­be­ru­fen wor­den?
    Wenn Dan­ner Selbst­mord be­gan­gen hät­te, hät­te dann Hartz hier al­lein ge­stan­den?
    Er wuß­te, daß die Ma­schi­nen be­reits das Ge­sche­hen ver­ar­bei­te­ten. Aber er war nicht si­cher, ob der Rä­cher schon sei­ne Be­feh­le er­hal­ten hat­te und ihm von da an bis zur Stun­de sei­nes To­des über­all­hin fol­gen wür­de, oder ob er ein­fach auf sei­ne Ab­be­ru­fung war­te­te.
    Im Grun­de ge­nom­men war es gleich­gül­tig. Die­ser oder auch ein an­de­rer Rä­cher stand im Be­griff, In­struk­tio­nen über ihn zu er­hal­ten. Es gab nur eins zu tun. Glück­li­cher­wei­se gab es et­was, was er tun konn­te.
    Hartz öff­ne­te die Schreib­tischla­de und be­rühr­te die Tas­ten, von de­nen er ge­glaubt hat­te, sie nie an­wen­den zu müs­sen. Be­dacht­sam gab er Stück um Stück den Kom­pu­tern falsche Da­ten ein. Da­bei blick­te er durch die Glas­wand hin­aus und stell­te sich vor, wie auf den ver­bor­ge­nen Bän­dern die al­ten Da­ten ge­löscht und durch die falschen er­setzt wur­den.
    Er sah zu dem Ro­bo­ter auf und lä­chel­te ein we­nig.
    »Du wirst jetzt ver­ges­sen. Du und die Kom­pu­ter. Du kannst jetzt ge­hen. Ich wer­de dich nie wie­der se­hen.«
    Ent­we­der ar­bei­te­ten die Kom­pu­ter un­glaub­lich rasch – oder es war rei­ner Zu­fall, daß

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