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100 Clevere Tipps - Digitalfotografie

100 Clevere Tipps - Digitalfotografie

Titel: 100 Clevere Tipps - Digitalfotografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom! Striewisch
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erfordern.
    Zuerst sollten Sie prüfen, ob Sie den Aufnahmezeitpunkt nicht einfach in die frühen Morgenstunden verlegen können. Dann sind oft auch stark belebte Plätze nahezu menschenleer. In heißen südlichen Gefilden kommt auch die Mittagszeit in Frage. Aber dann steht die Sonne sehr hoch, was den Fotos meist nicht guttut („langweiliges Licht“).
    Der zweite Weg, die Verwendung sehr langer Belichtungszeiten, wurde auch schon in der analogen Fotografie genutzt. Mit einer Kombination von niedrigempfindlichen Filmen, stark geschlossenen Blenden und evtl. Neutraldichtefiltern wird die Belichtungszeit möglichst verlängert – auf 10 Sekunden oder 1 Minute oder mehr. Alle Personen (und auch Gegenstände wie Fahnen oder Bäume), die sich während dieser langen Belichtungszeit bewegen, werden auf dem jeweiligen Sensorbereich nur kurzfristig aufgezeichnet. Der statische Hintergrund (Straßenpflaster, Häuser etc.) dagegen, der die ganze Zeit auf immer denselben Film- oder Sensorbereich belichtet wurde, kann sich deutlich stärker im Bild auswirken.
    Je nach Dauer und Intensität der Bewegung kann dadurch ein Platz völlig unbelebt aussehen. Auf stark frequentierten Plätzen funktioniert das aber nicht, da praktisch ständig jemand durchsBild läuft, der statische Hintergrund also nur einen geringeren Anteil der Belichtung ausmachen kann. Dies führt zu einer Art „Menschennebel“ im Bild, der die Hauptbewegungsachsen füllt. Auch wenn dieses Problem nicht auftritt, so bleibt doch die Gefahr verwischter Elemente wie Fahnen oder Bäume, die sich während der Belichtung bewegt haben.
    Der dritte Weg ist eine Kombination aus Aufnahmetechnik und digitaler Nachbearbeitung. Man macht dazu viele Bilder der gleichen Szenerie (auch hier wie bei den Langzeitbelichtungen am besten vom Stativ) und addiert anschließend die einzelnen Bilder auf. Das kann von Hand mit den Ebenen der Bildbearbeitung geschehen oder aber mit speziellen Programmen.
    In der Bildbearbeitung öffnet man nach und nach alle Bilder und kopiert ihren Inhalt als neue Ebene in ein neues Bild. Bei 20 Ausgangsbildern erhält man so ein neues Bild mit 20 jeweils etwas unterschiedlichen Ebenen. Im Anschluss blendet man mit Ebenenmasken aus jeder der Ebenen das Unerwünschte – in diesem Fall die Passanten – aus. Das funktioniert am besten, wenn man jedes Detail des erwünschten Hintergrundes der Szene in mindestens einem Bild ohne Passanten hat, die es verdecken. Auf die Art kann man nach und nach alle Personen ausblenden und erhält so einen menschenleeren Platz.
    Je nach Anzahl der abgebildeten Menschen und Intensität der Bewegung kann es aber nötig sein, viele Bilder und somit viele Ebenen zu nutzen. Das macht dieses Vorgehen sehr arbeits- und zeitintensiv. Doch zum Glück gibt es Alternativen. Die kostenlose Software „Tourientferner“ von Philipp Tölke automatisiert den Prozess des Ausblendens. Aus einer Gruppe von Bildernwird statistisch ein Bild erzeugt, dass seinen Inhalt mit der Mehrzahl der Einzelbilder teilt. Zufällig nur in einem oder nur in wenigen Bildern der Gesamtgruppe auftauchende Objekte (Passanten in Bewegung) werden so vollständig gelöscht und durch den Hintergrund ersetzt. Links zum „Tourientferner“ finden Sie unter http://www.fotolehrgang.de/100tippsundtricks/index.php
    78. Bildgestaltung mit dem Handy
    Durch die in die Mobiltelefone eingebauten Kameras hat sich eine kleine Revolution ereignet. Mit dem Handy hat heute fast jeder eine (oft für Fotos und Video gleichermaßen geeignete) Kamera dabei.
    Das ist praktisch und verführerisch. Aber da die Kameras nur eine beschränkte Bildqualität aufweisen, ist es sehr wichtig, bei der Bildgestaltung auf diese Einschränkungen Rücksicht zu nehmen, damit sie möglichst wenig störend auffallen. Und darüber hinaus wird die Gestaltung bei diesen Kameras auch noch wichtiger, weil die Bilder kaum durch technische Perfektion wirken können.

    Die kleine Bauform der Handys erlaubt auch Aufnahmen aus sehr niedrigen Positionen.
    Die Kameras haben zumeist winzig kleine Sensoren und damit eine sehr große Schärfentiefe mit einer im Vergleich zu einer DSLR nur unmerklichen Abnahme der Schärfe zum Hintergrund (und zum Vordergrund). Dadurch kommen oft unerwünschte Details ins Bild. Bei einem Porträt oder einem Schnappschuss wachsen der abgebildeten Person dann (bei der Aufnahme unbemerkte) Äste eines weiter hinten stehenden Baumes wie Hörner aus dem Kopf. Oder die entfernte Kirche

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