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100 - Leichengeflüster

100 - Leichengeflüster

Titel: 100 - Leichengeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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am
Rand stand, merkte er die leisen Bewegungen, die ringsum stattfanden. Die
Triebe glitten sacht und lautlos aus dem Boden und entwickelten sich rasch. Die
kleinen Stengel wurden dicker, die Blätter entfalteten sich, es schien, als
würde man eine Zeitrafferaufnahme betrachten, die das Wachstum einer Pflanze
zeigte.
    Dann hörte er
den spitzen, markerschütternden Schrei.
    »Eleonora !« brachte Daniel mühsam hervor. Er lief los, als er den
lauten Knall vernahm, der sich wie ein Schuß anhörte.
    Aber es war
keiner gewesen.
    Als der Maler
durch die Haustür stürmte, sah er, was den Knall verursacht hatte.
    Ein armdicker
Trieb hatte den hölzernen Fußboden durchstoßen, ragte zitternd wie eine
überdimensionale Schlange in dem Korridor empor, stieg weiter und berührte dann
die hölzerne Decke.
    Gasby
schluckte und hörte grauenvolles Stöhnen.
    Eleonora!
    Er lief wie ein Trance in das Zimmer, in dem sie sich aufhielt. Er
stolperte mehr, als er ging. Denn durch den Dielenboden bohrten sich weiter
dicke Triebe, feste Stengel, die zu Hindernissen und Fußfallen wurden, weil sie
seine Knöchel wie ein Schlinggewächs umringelten.
    Kalter
Schweiß perlte auf Daniel Gasbys Stirn.
    Er riß sich
los, taumelte weiter und stieß die Tür auf. Namenloses Entsetzen packte ihn,
als er sah, welche Ursache Eleonoras Schrei ausgelöst hatte.
    Sie schwebte
in halber Höhe des kleinen Raumes. Ihre Arme und Beine hingen schlaff herab. Hals
und Rumpf waren von zwei dicken Trieben durchbohrt worden...
     
    ●
     
    Drei Sekunden
stand Daniel wie erstarrt. Dann warf er sich mit einem Aufschrei nach vorn und
wollte seiner Lebensgefährtin zu Hilfe eilen.
    Er erreichte
sie nicht mal... und wurde festgehalten. Von Trieben, die aus dem Boden krochen
und seine Fußgelenke umspannten, dann wie Schlinggewächse seine Waden und
Schenkel emporrankten.
    Überall
krachte, knirschte und ächzte es in dem alten Haus.
    Die
unheimliche Kraft aus dem Weltall, die unbekannte Strahlung des Steinbrockens
hatte Unheimliches in Bewegung gesetzt.
    Die Bäume
sprossen aus dem Boden, finger- und armdicke Äste bohrten sich durch Decke und
Wände. Holz splitterte, alter Verputz bröckelte ab, hinter den Balken rieselte
der Mörtel.
    Krachend
stürzte eine Trennwand ein. Der Staub, der sich rasend schnell in den
angrenzenden Räumen verteilte, reizte Gasby zum Husten.
    Der Maler
schlug um sich und schrie, entging dem Grauen aus dem All jedoch nicht.
    Er wurde
emporgehoben, die Decke riß, als weitere Triebe sich blitzschnell und mit
ungeheurer Kraft durch das Haus bohrten.
    Auch für
Daniel gab es keine Rettung mehr...
     
    ●
     
    Phil Rogger
fuhr trotz der schlechten Sichtverhältnisse schneller, als er es eigentlich
hätte tun dürfen. Unruhe erfüllte ihn. Eigenartig ..., etwas zog ihn förmlich
zu Daniels und Eleonoras Haus hin ...
    Er schaffte
es, eine halbe Stunde früher als vermutet da zu sein.
    Als er auf
dem schmalen, holprigen Weg dem Haus entgegenrollte,
sah er schon von weitem, daß etwas nicht stimmte. Im Nebel wirkte das Haus
verzerrt, bizarr, als wären die Wände und das Dach eingestürzt.
    Rogger
erbleichte, stoppte seinen Wagen, riß die Tür auf und stürzte nach draußen.
    Die Luft war
kühl und neblig.
    Noch fünf
Schritte bis zum Haus.
    Der Kehle des
Mineralogen entrann ein Stöhnen.
    Er konnte
nicht fassen, was er sah: Das Farmhaus war eine Ruine, als wäre es seit Jahren
verfallen, als würde schon lange Zeit kein Mensch mehr hier leben!
     
    ●
     
    Dunkle, kahle
Äste ragten aus den Fensterlöchern. Scherben lagen am Boden, die Tür hing
windschief in den Angeln, und ein knorriger Ast war durch sie hindurchgewachsen ...
    Vor etwas
mehr als einer Stunde aber hatte Daniel Gasby noch aus diesem Haus angerufen!
    Rogger
erfaßte das Grauen, als er sich entschloß, durch die Ruine zu gehen und den
riesigen Baum zu begutachten, der weitverzweigt war und praktisch alle Wände,
Decken und das Dach in Mitleidenschaft gezogen hatte.
    Er stieg über
den aufgeworfenen Boden, das gesplitterte Holz und den Schutt, der überall
herumlag.
    Im Haus war
nichts mehr ganz geblieben.
    Alle Möbel
waren umgekippt, weil Äste und Zweige sie entweder umgeworfen oder durchbohrt
hatten, so daß sie halb in die Luft ragten.
    Wo waren
Daniel und Eleonora?
    Was war hier
geschehen?
    Mit welchen
Kräften hatten die Freunde zu tun gehabt?
    Mit der
Taschenlampe in der Hand durchsuchte er das ganze Haus und rief nach Daniel und
Eleonora. Keiner von beiden konnte

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