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100 - Leichengeflüster

100 - Leichengeflüster

Titel: 100 - Leichengeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ihm
möglicherweise einiges darüber sagen konnte.
    Nachdem
Daniel Gasby mehrere Male vergeblich versucht hatte, den Stein aus dem Erdloch
zu heben, gab er es auf. Das Ungetüm hatte eine ungeheure Dichte und war zu
schwer.
    Die
Oberfläche veränderte auch weiterhin ihr Aussehen, ohne jedoch in der
Mitteilung etwas Neues zu bringen. Immer wieder war es eine urwelthafte,
undurchdringliche Wildnis, in der außer den Riesenbäumen nichts lebte ...
    Als Daniel
und Eleonora Gasby ins Haus zurückgingen, fiel ihnen etwas auf.
    »Daniel! Sieh
dir die Pflanzen an. Was ist nur los mit ihnen ?« fragte die Frau, und sie schien wahrhaft erschrocken.
    Die Büsche im
Umkreis von einigen Metern wirkten größer und üppiger.
    Auch an
Stellen, wo bisher nur Gras und Unkraut war, schossen zahllose winzige
Sprößlinge aus dem Boden.
    Sie waren nur
drei bis fünf Zentimeter hoch, mußten also erst während der letzten Minuten
entstanden sein. Es schien, als würden Büsche und Bäume in unmittelbarer
Nachbarschaft der Einschlagstelle neue Triebe aus der Erde schicken
...
    Daniel
verwarf diesen Gedanken zwar schnell wieder, aber das ungute Gefühl, daß Gefahr
im Verzug war, blieb.
    Er verdrängte
diesen Gedanken, war geradezu besessen davon herauszufinden, was das war,
welche Bedeutung das Ereignis auf ihr Leben hatte.
    Phil Rogger,
der Mineraloge, konnte vielleicht weiterhelfen.
    »Ich ruf’ ihn
rasch an. Er muß mir einen Tip geben - oder selbst vorbeikommen«, sagte Daniel
Gasby abwesend.
    »Heute abend
noch?«
    »Warum nicht,
wenn es sich als notwendig erweist? Je früher wir mehr erfahren können, desto
besser. Wenn ich nur verstehen würde, warum wir dauernd diese Bilder in den
Kristall-Facetten sehen. Was haben nur all diese Bäume, diese gigantischen
Wildnisse für eine Bedeutung ?«
    Er wählte
Roggers Nummer.
    Es war wenige
Minuten nach zehn.
    Phil Rogger
meldete sich. Seine Stimme klang noch frisch.
    Er war
erstaunt, daß Daniel Gasby anrief, dazu noch um diese Zeit.
    »Da muß schon
etwas Außergewöhnliches vorgefallen sein«, sagte der Mineraloge. »Hoffentlich
nichts Ernstes?«
    »Das kommt
ganz auf das Ergebnis an, das ich dich mit uns zu erarbeiten bitte, Phil...«
Und dann erzählte er, was sich zugetragen hatte. Er beschrieb den Brocken und
teilte Roggers mit, daß er nach diesem Gespräch hinausgehen würde, um das
Objekt mit dem Zeichenstift festzuhalten. »Sieht aus wie ein Bruchstück von
einem größeren Objekt«, schloß er seine Ausführungen. »Vielleicht sind die
riesigen Urwälder, die wie ein sich abspulender Film vor unseren Augen
ablaufen, noch viel größer ... dieses ständige Zeigen üppig wachsender Pflanzen
scheint jedenfalls für unsere eigene Flora merkwürdigerweise ein anregendes
Moment darzustellen. Meine Pflanzen wachsen seither viel besser. Und das im
Herbst...«
    »Du scherzt,
Daniel .«
    »Nein Phil!
Es ist die Wahrheit. Mir ist nicht zum Scherzen zumute. Im Gegenteil, der
Vorgang verwirrt und ängstigt mich ... Das Wachstum scheint direkt von dem
Kristall oder von einer Strahlung auszugehen, die wir nicht kennen...«
    »Ich komme«,
sagte Phil Rogger, der sich erst gar nicht darum bitten ließ. »Ist zwar ’ne
unmögliche Zeit, einen Besuch zu machen, aber das läßt mir keine Ruhe. Dein Stein aus dem Weltall muß ich mir ansehen. Laß’ die
Finger davon weg, Daniel, solange du nicht weißt, was ihr da im Garten liegen
habt! Ich versuch’ so schnell wie möglich zu kommen. Das dürfte bei diesem
Nebel allerdings nicht ganz einfach sein. Ich nehm’ in Anbetracht der
besonderen Umstände gern ’ne längere Zeit in Kauf. Wird wohl zwei Stunden
dauern, bis ich eintreffe. Dann ist’s Mitternacht...«
    »Macht uns
nichts aus, Phil... Solange dieses Kuckucksei bei uns im Garten liegt, werden
wir wohl kaum zum Schlafen kommen ...«
     
    ●
     
    Nach dem
Telefonat hielt er sich nur kurze Zeit im Haus auf. Durch das Fenster
beobachtete er die glosende Einschlagstelle, den wabernden Nebel, der darüber
lagerte. In dem schwachen Schein war deutlich zu sehen, daß der Platz hinter
dem Haus sich verändert hatte. Mehrere kleine Bäume und Sträucher waren
entstanden, die zusehends wuchsen. Der ganze Rasen war mit den neuen Trieben
bereits durchsetzt.
    Sie wuchsen
weiter.
    Mit dem
Skizzenblock in der Hand eilte Gasby nach draußen.
    Er wollte die
Eindrücke festhalten, sich vor allem auch Notizen über die Farbverhältnisse
machen. Diese Stimmung durfte ihm nicht verlorengehen!
    Während er

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