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100 - Leichengeflüster

100 - Leichengeflüster

Titel: 100 - Leichengeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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war
es Wirklichkeit? - Konnte es sein, daß die Bäume rings um die Einschlagstelle
dichter waren, daß sie mehr Zweige und Blätter hatten als vorher?
    Das Leuchten
war jetzt so schwach, daß Daniel es wagte, einen Blick in das kleine flache
Loch zu werfen.
    Ein bizarr
geformter Stein lag darin, nicht größer als der Kopf eines Erwachsenen.
    Der »Stein«
war an vielen Ecken und Kanten abgeschliffen, und wies Schmelzstellen auf, die
den Schluß zuließen, daß er hohen Temperaturen ausgesetzt war.
    Das Material
war nicht stumpf und erinnerte an einen Kristall, der langsam von innen
ausglühte.
    Daniel und
Eleonora Gasby standen nahe am Rand des Loches.
    Das sich
abschwächende Licht war kalt. Sie zeigten sich beide darüber verwundert. Die
Luft um sie herum war um kein Grad aufgeheizt.
    »Schau dir
das an«, flüsterte Daniel Gasby, und er wußte selbst nicht, weshalb er die
Stimme senkte. Im Umkreis von Meilen gab es niemand, der ihn gehört hätte,
selbst wenn er noch so laut schreien würde. Das Erlebnis kam ihm vor wie ein
Traum.
    Er ging in
die Hocke und streckte die Hand aus. Auch unmittelbar über dem kristallartigen,
vom Himmel gefallenen Stein war die Luft nicht heiß.
    Eleonora
Gasby, deren kräftiges Fleisch im verlöschenden grünen Schein durch das
Nachthemd schimmerte, beugte sich wie ihr Gatte ein wenig mehr nach vorn, um
den unregelmäßig geformten Brocken aus dem Weltall näher in Augenschein zu
nehmen.
    Sie sah das
gleiche wie Daniel.
    Je mehr das
Licht von der kühlen, feuchten Herbsterde aufgenommen wurde, desto klarer wurde
die schartige Oberfläche des Objekts.
    Da waren
Bilder zu sehen! Wie in einem Spiegel...
    Im ersten
Moment kam es ihnen so vor, als würden sich die Bäume, die in unmittelbarer
Umgebung des Loches standen, in dem Gebilde spiegeln.
    Die
schimmernde Oberfläche zeigte einen riesigen undurchdringlichen Dschungel! Die
Bäume waren so gewaltig, daß ihre Ausdehnung und ihre Üppigkeit erschreckten.
Das waren nicht die Bäume in der Umgebung! Es sei denn, daß sich einzelne darin
spiegelten und durch die eigenartig geschliffenen Flächen praktisch Kaleidoskop artig vervielfältigt wurden.
    Einen Moment
hatte das Paar unwillkürlich diesen Verdacht. Aber dann revidierte es seine
Meinung.
    Kein einziger
Baum, der in ihrer Nähe wuchs, glich denen, die sie in dem Kristall sahen.
    Daniel Gasby
starrte wie gebannt in die kopfgroßen Steine, in dem die Bilder wechselten wie
in einem fortlaufenden Film.
    Es war im
Prinzip aber immer nur eins zu sehen: eine unendlich grüne Fläche, eine Wildnis
von unvorstellbarer Größe.
    Und diese
Fläche strahlte etwas Beklemmendes, Bedrohliches aus.
    Sie konnten
sich beide diesem Eindruck nicht erwehren ...
    »Laß es
liegen, Daniel«, sagte Eleonora Gasby schnell, als sie sah, daß er die Hand
nach dem Brocken ausstreckte, um ihn zu befühlen. »Wenn irgendwelche
Strahlungen von ihm ausgehen, kannst du dir etwas holen ...«
    »Wenn Strahlungen
von ihm ausgehen, Darling, dann ist es auch jetzt schon zu spät. Wir befinden
uns die ganze Zeit schon ziemlich dicht dran ...«
    »Das war dumm
von uns, so zu reagieren !« Erst jetzt schien ihnen zu
Bewußtsein zu kommen, daß sie sich unmöglich verhalten hatten.
    »Nun ist
nichts mehr zu ändern ... ich glaube allerdings nicht, daß es eine gefährliche
Strahlung gibt .«
    »Und was
macht dich so sicher ?«
    »Ich fühle es
einfach ...«
    Sie konnte
ihn nicht davon abhalten, den Meteoriten zu berühren.
    »Er fühlte sich
lauwarm an«, sagte Gasby, ohne seinen Blick von dem Objekt zu wenden. »Komische
Sache, daß er so schnell seine Temperatur verloren hat. Scheint sich um ein
ganz besonderes Exemplar zu handeln. Auch was sein Aussehen betrifft... riesige
Bäume, die alles bedecken ...«
    Eleonora
sagte auf diese Worte etwas mit einer Gelassenheit, die ihn verwunderte.
»Vielleicht eine Botschaft an uns, Daniel... eine Botschaft aus dem Weltall.
Wir Menschen schießen Sonden hinaus, die Daten auf fremde Welten tragen sollen,
in der Hoffnung, daß sich jemand darauf meldet. Wenn es >andere< gibt,
suchen sie vielleicht auch einen Weg, um mit uns Kontakt aufzunehmen ...
Vielleicht ist das ihre Art der Kontaktaufnahme. Wer weiß, Daniel ...«
    Sie meinte es
ernst, und er nickte. Er fand es nicht lächerlich. Die Situation war so
ungewöhnlich, daß auch ungewöhnliche Gedanken ausgesprochen werden konnten ...
     
    ●
     
    Ein Mineral
aus dem Weltall. Und es gab jemand in seinem Bekanntenkreis, der

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