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100 - Leichengeflüster

100 - Leichengeflüster

Titel: 100 - Leichengeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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geleistet.
    Die Gespräche
waren auf einem Miniatur-Tonband aufgezeichnet und mit einer Spezialkamera
hatte er mehrere Aufnahmen von dem spiritistischen Ritual der Leichen
geschossen. Er fotografierte auch jetzt noch, während die drei Toten sich
wieder zu ihren offenen, durch Geisterkraft an die Oberfläche beförderten Särge begaben.
    Jede Bewegung
bannte er auf Film und wagte sich aus dem Schutz seines Verstecks, um nichts zu
versäumen. Selten war ein Nachrichtenmann so dicht am Ball, erlebte das
Unheimliche hautnah mit und konnte sogar noch Informationen für jene speichern,
die sie auswerten sollten.
    Die
Konstellation dieses »Spuk-Falles« war eine ganz besondere.
    Hier war
etwas im Werden, und für ihn persönlich bestand zu diesem Zeitpunkt offenbar
noch nicht die geringste Gefahr.
    Erst zwei
Teile des Puzzle waren gesetzt. Das Leichengeflüster
betraf ein Ritual, das notwendig war, um jenem Ted Bowen neue Freiheit zu
schenken. Er war gestorben, normal beigesetzt worden und wie alle anderen, die
auf diesem Friedhof lagen und doch hatte er etwas mit in sein Grab genommen.
Ein Geheimnis ..., ein furchtbares und bedrohliches Geheimnis ...
    Da grellte
der Blitz auf, zerschnitt die Nacht und traf die hinterste der drei Leichen.
    Ein Laserstrahl!
    Fred Harrison
warf den Kopf herum.
    Im Dunkeln
vor ihm standen drei Gestalten, zwei Männer und eine Frau. Er erkannte sie
sofort an ihren Umrissen. Beide Männer waren kräftig. Doch der Außenstehende,
der die Smith & Wesson Laser eingesetzt hatte, war proportionierter. Ein
sportlicher, schlanker Typ, gegen den der andere mit seinen breiten Schultern
wie ein Bär wirkte. Die Frau ganz links war nur geringfügig kleiner als der
Mann rechts außen. Sie war langbeinig, schlank, und in ihrem bis zur Schulter
fallenden blonden Haar spielte der Nachtwind.
    Larry Brent,
Iwan Kunaritschew und Morna Ulbrandson waren da!
    Fred Harrison
hätte fast gejubelt. Aber er riß sich zusammen.
    Das Team, das
X-RAY-1 heute morgen ankündigte, hatte sein Ziel erreicht.
    Larry, Iwan
und Morna mußten schon eine gewisse Zeit Zeuge des Leichengeflüsters gewesen
sein. Daß Larry Brent nun beim Abgang der Toten die Laserwaffe einsetzte, war
eine wohlüberlegte Handlung.
    Fred Harrison
sah darin so etwas wie einen Test.
    Und damit
hatte er recht.
    Der
Laserstrahl fraß sich in das dünne, trockene Leichengewand. Flammenzungen
leckten sofort daran empor und griffen um sich. Das weiße Leinenhemd verbrannte
im Nu, und die durchglühte Asche wehte in der Nachtluft davon. Der Tote selbst
reagierte ebensowenig wie die beiden anderen Leichen.
    Das
Laserlicht hätte normalerweise auch das mumifizierte Äußere der Leiche in
Mitleidenschaft ziehen müssen. Das war ein organischer Stoff. Aber die darüber
hinwegsprühenden Flammen erloschen, als würden sie erstickt.
    Dies war der
Beweis!
    Die drei
Toten, die um Mitternacht ihre unheimliche Sitzung abhielten, um ein
Dämonen-Puzzle zusammenzufügen, waren präpariert. Der verstorbene John Mathews,
dessen Geist auf die Vergangenheit eingestellt war, wandte nicht mal den Kopf. Er
stieg noch mit den glimmenden Resten seines Totengewandes in den Sarg. Das
gleiche taten die anderen.
    Eine halbe
Minute später war der Spuk verschwunden.
    Die Särge
glitten lautlos in die Tiefe, Flasche und Kelche auf der Grabplatte Ted Bowens
lösten sich in Nichts auf, und die Nacht wurde wieder still und friedlich.
    Der Spalt in
der Abdeckplatte war so breit geworden, daß Iwan Kunaritschew bequem seine
Daumen hineinschieben konnte.
    »Jetzt waren
wir sogar noch pünktlich hier, Towarischtsch«, bemerkte der russische PSA-Agent
mit seiner markigen Stimme, »und haben das Leichen-Theater noch mitbekommen.
Choroschow, gut, zu wissen, daß die Laserwaffe bei der einen Leiche zumindest
zwecklos ist.«
    »Dann müssen
wir uns etwas einfallen lassen, Brüderchen .«
    »Warten wir
die nächste Nacht ab, Towarischtsch. Ich hab schon einen Plan. Da ist vor drei
Tagen ’ne frische Sendung aus meiner Heimat angekommen. Machorka - der beste
Tabak, den ich je hatte. Von besonderer Reife. Ihr beschwert euch doch immer,
daß ich euch beim Genuß meiner Selbstgedrehten vertreibe, nicht wahr?
    Nun gut,
machen wir nächste Nacht die Probe aufs Exempel. Vielleicht gelingt es mir, die
Trauergesellschaft zu verjagen, ehe sie das dritte Ritual zum Abschluß bringen
kann .«
     
    ●
     
    Sie redeten
schon von der nächsten Nacht, ohne die Fragen und Probleme aufgearbeitet zu
haben, die in

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