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100 - Leichengeflüster

100 - Leichengeflüster

Titel: 100 - Leichengeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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mehr antworten. Aber Daniel Gasby sah er
noch einen Moment lebend, ehe er verstand, welch grauenvolles Ereignis sich
hier abgespielt hatte.
    In den
Zweigen hing eine Gestalt, von der noch Kopf und Arme als menschenähnlich
bezeichnet werden konnten. Das andere - war Teil des knorrigen Baumes
geworden...
    Eine schwache
Handbewegung erfolgte von Daniel Gasby, als ihm das Licht auf’s Gesicht fiel.
Rogger stockte der Atem. Der Mineraloge sah dieses letzte Lebenszeichen, ehe
auch die Arme und der Kopf Teil des Baumes wurden. Und an einem Schuh, der im
Geäst hing, erkannte er, daß auch Eleonora das gleiche unheimliche Schicksal
getroffen hatte...
    Rogger
taumelte verwirrt, ratlos und in panischer Angst aus dem Haus. Doch seine
Neugier war stärker als die Furcht und veranlaßte ihn, einen Blick in das
flache Loch zu werfen, in dem Daniel Gasby den Meteoriten entdeckt hatte.
    Der war
verschwunden und hatte sich aufgelöst.
    Nur noch ein
leichtes, mehr als ahnendes, denn zu sehendes grünes Leuchten lag in der Luft
und auf den unzähligen Büschen, Sträuchern und Bäumen, die während der letzten
Stunden gewachsen und gleich wieder abgestorben waren, wie die kahlen,
trockenen Aste bewiesen.
    Noch ehe Phil
Rogger losfuhr, um in seiner Heimatstadt die Polizei von dem unheimlichen
Ereignis zu informieren, glaubte er für sich die Lösung eines großen Rätsel entdeckt zu haben.
    Mit dem
Meteoriten war das Fremde gekommen, das Unglaubliche ...
    Es hatte
versucht, auf der Erde Fuß zu fassen. Alles Leben, was sich ihm in den Weg stellte,
absorbierte es, saugte es auf wie ein Schwamm die Flüssigkeit.
    Aber seine
Macht war entweder zu gering gewesen, oder die Erde hatte nicht die
Lebensbedingungen, die es benötigt hatte. Die Pflanzenwelt entwickelte sich im
Bereich der Strahlung explosionsartig. Eleonora und Daniel fielen ihr zum
Opfer, und dann trockneten die voll entwickelten Triebe, die fertigen Büsche,
Sträucher und Bäume auch schon wieder aus . . .
    Ein Gedanke
ließ ihn nicht los.
    Das Aussehen
der Pflanzen, des Hauses und des Zerfall der beiden Körper weckte in ihm den
Verdacht, daß ein Zipfel des Mysteriums Zeit beim Untergang des Farmhauses, des
Ehepaares und der uralten, blattlosen Bäume selbst eine Rolle gespielt hatte. Etwas
Fremdes, Unheimliches war gekommen und hatte aus der Welt eine einzige Wildnis
machen wollen ...
    Innerhalb von
zwei Stunden waren fünfzig, achtzig, hundert Jahre oder mehr vergangen, und
jede weitere Meile, die Rogger hinter sich ließ, weckte in ihm das Gefühl,
selbst einem Alptraum entronnen zu sein...

 
    John Mathews
hielt inne.
    Sein Wispern
verebbte und deutlich war das Knirschen zu hören, das durch die massive,
steinerne Abdeckplatte lief.
    Der Riß
verbreiterte sich, der Spalt wurde tiefer, und Ted Bowens Stimme wirkte viel
näher, als er sprach.
    »Der erste Teil
ist vollendet. Die Vergangenheit ist abgeschlossen. Alina begegnete in der
Gestalt des Doktor Todd der Macht der Dämonengöttin Rha-Ta- N’my. Daniel und
Eleonora Gasby erlebten ihr Wirken in den unheimlichen Pflanzen, die ein
Meteor, oder was sonst immer es war, das in jener Nacht vom Himmel stürzte,
mitbrachte ... Alles, was in ihrem Namen und durch ihre Kraft geschehen ist,
hinterläßt seine Spuren in der Geschichte der Erde und der Menschen. Im
>Buch der Totenpriester< steht geschrieben, daß dort, wo ihr Namen
ausgesprochen wird, sie mitten unter denen ist, die sie anrufen oder von ihr
sprechen. Und dann kann man sich ihrem Einfluß nicht mehr entziehen.
    Die zweite
Nacht von insgesamt fünf Nächten geht zu Ende.
    Mein
Gefängnis ist schon weniger eng, und zum Zeichen dafür, daß wir ihren Spuren
nachgehen und ihren Willen nachvollziehen - hat SIE das Zeichen gesetzt. Es
wird wachsen, mit jeder weiteren Nacht, in der ihr meinem Ruf folgt .«
    Die Worte
waren noch nicht richtig verklungen, als etwas Eigenartiges geschah.
    Wie auf ein
stummes Kommando hin ließen die versammelten Leichen ihre mageren Finger los
und hoben den Blick der toten Augen zum Himmel. Unterhalb der dicken, dunklen
Wolkenschicht war ein bizarrer Schatten zu sehen.
    Er sah aus
wie das Stück eines riesigen Fledermausflügels...
     
    ●
     
    Fred Harrison
hatte alles bestätigt gefunden, was Nancy Tyler seiner Tochter berichtete.
    Doch er mußte
sich nicht allein auf seine Erinnerung verlassen. Die technischen Geräte, die
er am Abend mitbrachte und im Gebüsch und hinter einem nahen Grabstein versteckte,
hatten ihm wertvolle Dienste

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