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100 - Leichengeflüster

100 - Leichengeflüster

Titel: 100 - Leichengeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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durch die PSA nicht mehr möglich. Die Beteiligten waren tot, und
so beschränkte sich die Aktivität der schlagkräftigen Organisation nur noch auf
eine Aufklärung und die Verhinderung einer möglichen Wiederholung.
    Durch das
nächtliche »Leichengeflüster« war herausgekommen, daß Rha- Ta-N’my hinter dem
Tod der Gasbys steckte. Dieses Erlebnis des Grauens war Teil des Dämonen-Puzzle
und Abschluß des »Vergangenheits-Berichts«. In der kommenden Nacht war die
Gegenwart an der Reihe.
    »Vielleicht
kommen wir da weiter, Freunde«, drückte Larry Brent seine Hoffnung aus.
»Wenigstens in der Hinsicht, daß wir etwas über Menschen und Ereignisse
erfahren, die in diesen Stunden Grauenvolles durchleben müssen, ohne eine
Hoffnung auf Hilfe zu haben... Von dieser Seite aus betrachtet, hat das
Leichengeflüster auch etwas Gutes für uns. Wir blicken dem Bösen in die Karten.
Und wenn wir die Trümpfe erkennen, können wir uns darauf einstellen .«
    Dies und ihre
weiteren Vorhaben waren die Hoffnung, die sie hegten.
    Als
PSA-Mitarbeiter waren sié es gewohnt, nie eingleisig an eine so verzwickte Sache
heranzugehen. Morna nahm sich vor, bei Tagesanbruch Kontakt mit Nancy Tyler
aufzunehmen. Iwan Kunaritschew war dazu auserkoren, herauszufinden, wer Ted
Bowen war und wie er ums Leben kam. Und Larry Brent wollte sich den scheuen,
zurückhaltenden Brian Shanon unter die Fittiche nehmen, um zu klären, woher die
Utensilien stammten.
    Welche
Flüssigkeit enthielt die Flasche und woher kam sie? Wenn Brian Shanon nur als
Werkzeug fungierte, mußte noch jemand hinter ihm stehen, jemand oder etwas, das
sie bisher noch nicht kannten.
    Oder - etwa
doch?
    Vielleicht
ein Bote aus der finsteren Welt Rha-Ta-N’mys, die tausend Verstecke, Gefahren
und ein unüberschaubares dämonisches Vermächtnis hinterlassen hatte, die Hand
in Hand mit der Hölle arbeitete und auch wieder gegen sie, wenn es ihren
eigenen Plänen nutzte.
    Die Freunde
blieben in dieser Nacht in Harrisons Büro in Axminster. Sie fuhren nicht mehr
in das kleine Hotel nach Tiverton, wo Zimmer für sie reserviert waren.
    Larry Brent,
Iwan Kunaritschew und Morna Ulbrandson nächtigten auf einem Sofa und vier
Sesseln, die sie zusammenschoben. Am bequemsten war noch die Couch, auf der der
Psychologe Harrison sonst die Gespräche mit seinen Patienten führte. X-GIRL-C
bekam die Couch im Nebenzimmer.
    »Einer
schönen Frau«, meinte Larry Brent beiläufig, »sollte man stets den Vortritt
lassen und sie verwöhnen, wo immer die Gelegenheit dazu besteht .«
    Morna hob
kaum merklich die schmalen Augenbrauen. »Diese Zuvorkommenheit, Sohnemann, hat
doch einen besonderen Grund mutmaßte sie.
    »Nein, nein,
überhaupt nicht«, antwortete Larry schnell und begleitete die hübsche Agentin
bis zur Tür des Nebenzimmers. »Meine gute Erziehung und die Höflichkeit
gebieten es mir einfach, so zu handeln .«
    »Da ist doch
noch etwas anderes im Busch«, bemerkte Morna mit unnachahmlichem
Augenaufschlag. »Heißt der Grund etwa nicht auch Luis Garcia de Valo ?«
    »Wie kommst
du auf ihn ?« tat Larry überrascht.
    Morna hatte
den wunden Punkt genau getroffen. Luis Garcia de Valo, ein smarter Mexikaner,
der seit kurzem als X-RAY-14 fungierte, machte Morna den Hof. Der mexikanische
Agent, mit dem X-RAY-3 kürzlich einen gefährlichen Fall durchstand, wollte
Morna unbedingt näher kennenlernen, suchte jede Gelegenheit, ihr zu begegnen,
und schickte ihr teure Blumengebinde, wenn er erfuhr, in welchem Hotel sie
abgestiegen war.
    »Nein, nein,
Towarischtschka«, kam X-RAY-7 seinem Freund zu Hilfe, »ich glaube, da bist du
auf dem Holzweg ... Es ist einzig und allein sein Bestreben, dir ein bequemes
Nachtlager zu schaffen. Wie er schon sagte, Towarischtschka, Schönheit geht
eben vor... Weibliche Schönheit... Wäre männliche Schönheit gefragt, gäbe es
ebenfalls keinen Zweifel, auf wen die Wahl gefallen wäre. Bei meinem Aussehen
gibt’s da keine Konkurrenz ...«
    Fred Harrison
hatte schon viel von der Flachserei und dem rauhen Tonfall gehört, der zwischen
den drei Menschen herrschen sollte. Zum erstenmal wurde er nun selbst Zeuge,
und die Mundwinkel fielen ihm herab.
    »Ich möchte
dich nicht auf einem Laufsteg sehen, Brüderchen«, entgegnete Larry Brent. »Mit
Rauschbart und O-Beinen erschreckst du die versammelte Damenwelt .«
    Morna
wünschte allen eine Gute Nacht, ehe Iwan Kunaritschew kontern konnte. »Einen
Vorteil, Freunde«, konnte sie sich abschließend die Bemerkung doch

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