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100 - Leichengeflüster

100 - Leichengeflüster

Titel: 100 - Leichengeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Die Leiche hat man niemals gefunden. Sie müßten jeden Quadratmeter von
Devon sondieren.
    Das alles
hört sich plausibel an. Aber nicht ein einziges Wort daran ist wahr. Wahr
allein ist meine Geschichte. Der Richter glaubte mir nicht, der Anwalt und die
Geschworenen glaubten mir nicht.
    So kam ich in
die Anstalt. Eine weiße Gummizelle, bis zum Lebensende. Das ist schlimmer als
der Tod.
    Ich habe
Ihnen nun alles erzählt. Genauso wie ich es im Gerichtssaal vorgebracht habe.
Ich bin kein Mensch, der über eine besonders lebhafte Fantasie verfügt. Deshalb
kann ich nur immer wieder eines betonen: ich bin unschuldig, alles, was ich
erzählt habe, hat sich genauso zugetragen.
    Patrick Dolan
kam nicht durch meine Hand um. Finstere Mächte haben eingegriffen, haben sich
gerächt. Ich bitte Sie: glauben wenigstens Sie mir. Oder fällt es Ihnen auch so
schwer wie den Richtern und den Geschworenen?

 
    Die letzten
Worte aus dem Leichenmund verwehten.
    Gelächter
drang aus den Mündern der drei Toten und aus dem Spalt der Abdeckplatte.
    »Er kann
lange warten, bis er frei kommt«, ertönte es dumpf aus Grabestiefe. »Niemals
wird ihm jemand glauben, und wenn er seine Geschichte noch tausendmal erzählt.
Nicht nur der Teufel war mit von der Partie, sondern auch Rha-Ta-N’my, die
dunkle Mutter, die ihre Hände überall im Spiel hat, auch wenn sie sich nicht
direkt zu erkennen gibt .«
    Zehn Minuten
nach Mitternacht war der Spuk wieder zu Ende.
    Am Himmel
weit der Schattenriß der Fledermaus nun zur Hälfte deutlich zu erkennen. Hart
und riesig hob er sich von Wolkengebirgen ab.
    Rha-Ta-N’my,
so lautet das Gerücht, zeige sich in vielen Formen und Gestalten. Ihre
Liebesgestalt sei der Vogel. Auch eine Fledermaus war im gewissen Sinn ein
Vogel Larry und Iwan verbargen sich nach dem Abschluß
der Geschichte nicht länger.
    Was der Geist
der Leiche aus dem Strom von Raum und Zeit gefiltert hatte, war zwar schon
einige Zeit her und hatte ebenfalls in Erich Maybergs berühmten Okkultbuch
»Rätselhafte Welt« seinen Niederschlag gefunden. Aber die PSA war am Ball und
damit befaßt, den offensichtlich Unschuldigen aus dem Irrenhaus herauszupauken.
Die Versammlung der Toten war der letzte schlüssige Beweis dafür, daß
Rha-Ta-N’my und der Teufel gemeinsam einen Menschen in schwerste Bedrängnis
gebracht hatten. Die Richter, die Dave dazu verurteilten, sein Leben hinter den
Mauern einer Irrenanstalt zu verbringen, mußten den Fall noch mal aufnehmen.
    X-RAY-3 und
X-RAY-7 hatten vereinbart, nach dem Leichengeflüster die Utensilien anzugreifen,
die bei der Versammlung und dem Ritual der Toten offensichtlich eine große
Rolle spielten: Die Flasche mit der Flüssigkeit, die drei Kelche und den
Brotlaib.
    Sie wurden
von den Laserstrahlen getroffen.
    Der Erfolg -
war gleich null!
    Das Licht
ging durch Flasche, Brot und Kelch hindurch, ohne den geringsten Schaden
anzurichten. Die Gegenstände verschwanden.
    Und Larry und
Iwan war es im gleichen Moment, als hörten sie aus dem in dieser Nacht
handbreit gewordenen Spalt in der Grabplatte ein höhnisches Gelächter.
    Der Tote
schien ihre sinnlosen Versuche mitzukriegen. Er gab ihnen zu erkennen, daß er
bereits stärker war als sie.
    Dies war
immerhin schon die dritte Nacht, und über die Häfte des dämonischen Puzzles,
dessen Aussehen und Wirkung nur Ted Bowen zu kennen schien, war bereits fertig.
    »Fünf Wochen
Vorbereitung durch Brian Shanon«, murmelte Larry Brent, als sie
unverrichteterdinge den nächtlichen Friedhof verließen und in ihr Hotel nach
Tiverton zurückkehrten. »Das ist die erste Fünf in dem magischen Spiel... die
fünf Nächte, in denen Ted Bowen hintereinander seine Helfer aus den Gräbern
ruft, damit sie sich merkwürdige Dinge erzählen ... Das ist die zweite Fünf,
Brüderchen. Und die dritte Fünf haben wir auch. Auf den Tag genau vor fünf
Jahren, als Brian Shanon zum erstenmal laut Nancy Tylers Aussagen die Disko
>Haunting Tower< verließ, wurde Ted Bowen auf diesem Friedhof beigesetzt.
Hier gibt’s keine Zufälle mehr. Und es ist auch kein Zufall, daß Nancy zu ihrer
Tante nach Bristol reiste und Brian Shanon mit unbekanntem Ziel davongefahren
ist. Wir müssen beide so schnell wie möglich finden.
    Ganz
besonders wichtig für uns ist - Brian Shanon. Mit ihm hat alles begonnen. Er
hat die ersten Handgriffe getan. In dem Moment, als wir hier auftauchten und
uns über die Zusammenhänge Gedanken machten, verschwindet der Bursche. Er ist
der Schlüssel. Brian

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