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100 Prozent Anders

100 Prozent Anders

Titel: 100 Prozent Anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Anders
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Zeitpunkt, wenn er über etwas redet, längst zu eintausend Prozent fest.
    Im selben Herbst erschien auch sein Buch „Nichts als die Wahrheit“. Selbstredend, dass ich davon erst durch die Medien erfahren habe.
    Ich hatte als Thomas Anders ja Glück, da ich im ersten Teil seiner Erinnerungen glimpflich behandelt wurde. Klar, noch wollte er ja keine Fehde mit mir anfangen, dafür war die Cashcow Modern Talking zu erfolgreich. Nora und Naddel bekamen es aber volle Breitseite ab. Ich kann definitiv behaupten, dass viele Dinge, die er über Nora schrieb, so nicht stattgefunden haben. Da spielten ihm seine Fantasie und sein Wunschdenken doch einen Streich. Was Naddel betrifft, da weiß ich es nicht. Ich weiß nur, hätte ich mit einer Frau zwölf Jahre zusammengelebt, dann würde ich sie niemals derart bösartig und gemein an den Medienpranger stellen und den Fans des Boulevard zum Fraß hinwerfen.
    Die RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“ und sein Buch „Nichts als die Wahrheit“ wurden Megaerfolge – und Dieter wurde megaexzentrisch.
    ***
    Die Plattenfirma und wir, also Dieter und ich, hatten ein Gespräch über die Zukunft von Modern Talking. Die Zeiten wurden schwieriger, und die Verkäufe gingen allgemein zurück. Verkauften wir von „Alone“ noch fast drei Millionen und von „Year of the Dragon“ noch über zwei Millionen Alben, würden diese Zahlen in Zukunft nicht mehr zu halten sein. Das Album für 2003 war bereits geplant, und 2004 sollte es sogar ein Doppelalbum zum 20jährigen Jubiläum geben. Das ZDF hatte schon eine große Modern-Talking-Dokumentation zugesagt und einen Auftritt bei „Wetten, dass …“. Eine Hälfte des Doppelalbums sollte aus den Hits der vergangenen 20 Jahre bestehen und die zweite Hälfte aus neuen Songs.
    Für 2005 wurde die Idee „Modern Talking meets Classic“ angedacht. Die Hits von Modern Talking in klassischem Gewand und mit meiner Stimme neu vertont. An 2006 wollte damals noch niemand denken. Aber all diese Ideen waren sehr konkret, und es wurde konsequent darauf hingearbeitet.
    Ich stand im Dezember 2002 im Studio und nahm das Album „Universe“ auf.
    Dieter und ich hatten uns in den vergangenen Jahren immer wieder über unsere Lieblingsinseln ausgetauscht. Dieter verbrachte seine Freizeit auf Mallorca und ich auf der Nachbarinsel Ibiza.
    Er erzählte mir, wie bescheuert seine Kollegen auf der Insel seien und dass man dort alle Häuser viel zu teuer anbiete. Er würde dann doch lieber ein Appartement mieten. Bitte, jeder, wie er mag. Ich konnte mich noch gut an seine Reaktion erinnern, als ich ihm während der Studioaufnahmen erzählte, dass ich mir ein Haus auf Ibiza gekauft habe. Er sah mich ungläubig an und fragte: „Wie?“ „Was, wie?“, sagte ich, „ich habe mir ein Haus auf Ibiza gekauft.“ „Und, wie teuer?“, fragte er – das war das Einzige, das ihn interessierte.
    In seinem Kopf ratterte es: Wie kann es der Anders wagen, ein Haus auf Ibiza zu kaufen? Von „meinem“ Geld!
    In „Hinter den Kulissen“, seinem zweiten Buch, warf er mir ja dann vor, dass „7 999 der 8 000 Kacheln“ meines Pool-Mosaiks auf Ibiza von seinem Geld bezahlt worden seien. Was für eine verkorkste Weltanschauung. Ohne Dieter würde ich nicht dort stehen, wo ich heute stehe, und ohne mich wäre er nicht dort, wo er heute steht. Ich habe genauso meine Arbeit geleistet und mein Talent eingebracht wie er. Wir beide waren Modern Talking zu gleichen Teilen. Ohne den jeweils anderen wäre für keinen von uns dieser Erfolg möglich geworden.
    Nach den Aufnahmen für das Album flog ich nach Hause und sagte zu Claudia, dass das Ende von Modern Talking unmittelbar bevorstünde. Es war Dieter zu viel! Er wollte mich nicht noch reicher machen! Er hatte „DSDS“, und er hatte sein Buch und seine neuen Werbeverträge (von denen ich natürlich noch nichts wusste). Er brauchte mich fortan nicht mehr. Er hatte jedoch nicht die Eier in der Hose, um mir zu sagen: „Du, Thomas, das Leben verändert sich. Ich möchte weniger Musik machen und mich mehr auf andere Dinge konzentrieren.“
    Leider hat ein Dieter Bohlen offenbar diese Größe nicht. Und wie das Wort „Lauterkeit“ buchstabiert wird, weiß Dieter, glaube ich, bis heute nicht.
    Lieber dem anderen einen Fehler unterstellen, damit man einen Grund hatte, eine gut funktionierende Partnerschaft zu beenden. Auch so arbeitet nach meinen Erfahrungen ein Dieter Bohlen.

Im Mai 2003 hatte ich als „Thomas Anders von Modern

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