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100 Prozent Anders

100 Prozent Anders

Titel: 100 Prozent Anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Anders
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Menschen aus wie ein Schwamm. Er entzieht anderen die Energie, nur damit er noch heller leuchten kann. Nur: Zentralgestirne verglühen irgendwann in sich selbst. Dann sind sie weg. Ich kann nicht erwarten, dass ich grenzenlos geliebt werde, nur weil ich diese Liebe einfordere. Ich muss auch Liebe zurückgeben. Ich wäre nicht überrascht, wenn er sein Verhalten mir und vielen anderen Menschen gegenüber irgendwann mal als verbitterter, alter, einsamer Mann bereuen wird.
    Nach der Flucht aus Paris gab es eine deutliche Ansage von der Plattenfirma, dass ich mit einer immensen Schadensersatzklage zu rechnen habe, sollte dies noch einmal passieren. Und überhaupt hätte ich gefälligst meine Verträge strikt einzuhalten!
    Einige Zeit später passierte Folgendes: Wir hatten eine sehr kurzfristige Anfrage für eine große TV-Show in Paris, bereits zwei Tage später, um unsere aktuelle Single zu präsentieren. Ich hatte, neben Koblenz, auch eine Wohnung in Berlin und war gerade für eine Woche dort. Mit unserer Afghanenhündin Princess und unserem Perserkater Nero. Ich sagte für die Sendung zu und teilte der Plattenfirma mit, dass ich mit meinem Auto nach Koblenz fahre, da ich unsere Tiere erst bei der Haushälterin abgeben müsse.
    Der Plattenfirma war das aber nicht so recht, da sie ja Noras notorische Unpünktlichkeit zur Genüge kannte. Sie wollten nicht, dass ich mit dem Auto fahre. Aber was sollte ich mit unseren Tieren machen? Ich konnte sie ja schlecht allein in Berlin zurücklassen.
    Also bot die Plattenfirma an, für mich einen Lear-Jet von Berlin nach Koblenz zu mieten, damit ich meine Tiere bei der Haushälterin abgeben konnte, um dann weiter nach Paris zu fliegen.
    Das waren genau diese Situationen, die einem Künstler in einer späteren, schwächeren Phase seiner Karriere um die Ohren gehauen werden. Die Plattenfirma schlägt einen Lear-Jet vor, er nimmt das Angebot an, und später heißt es: „Er wollte unbedingt mit einer Privatdüse fliegen.“
    Ich nahm das Angebot tatsächlich an, und Nora, Petra Schumann und ich fuhren mit Hund und Katze zum Flughafen.
    Der Pilot war nicht sonderlich begeistert: Tiere kämen nicht in seinen Jet. Oh, Mann! Was war denn nun schon wieder los? Ich war genervt.
    Wir sprachen mit dem Piloten, und er erklärte uns, dass ihm der Yorkshire-Terrier der amerikanischen Sängerin Eartha Kitt eine Woche zuvor das ganze Flugzeug vollgekotzt habe und er deshalb nun keine Tiere mehr transportieren wolle. Petra beschwichtigte ihn, und wir durften fliegen.
    Wir kamen in Koblenz an, gaben die Tiere ab und wollten weiterfliegen. Mittlerweile zog aber Nebel auf, und der Abflug verzögerte sich. Schlechtes Wetter ist nun mal schlechtes Wetter, da trifft selbst die stets unpünktliche Nora ausnahmsweise keine Schuld. Wir konnten erst mit zweistündiger Verspätung losfliegen.
    Nach unserer Landung auf dem Flughafen Charles de Gaulles in Paris fuhren wir direkt mit der Limousine Richtung Süden zum Fernsehstudio.
    Als wir dort ankamen, war die Stimmung auf dem Nullpunkt! „Was ist passiert? Warum sind Sie zu spät? Der Regisseur wartet schon seit einer Stunde auf die Probe!“ „Sorry“, sagte ich, „aber wir hatten Nebel und konnten nicht pünktlich fliegen.“ Der Regisseur, einer von der militanten Sorte, erkundigte sich, ob dies den Tatsachen entsprach. Ja! Ich hatte ihm die Wahrheit gesagt, und Nebel ist Nebel! Dieter und ich zogen unsere Probe durch.
    Doch schon drohte der nächste Ärger: Dieter hatte seine Gitarre im Hotel vergessen und probte mit einem Ersatzinstrument. Er wollte aber unbedingt seine eigene Gitarre in der TV-Show spielen (es war Playback geplant) und sagte dem Betreuer nach der Probe, dass er jetzt mit seiner Begleitung ins Hotel fahren und seine Gitarre holen würde.
    „Wie bitte“, schrie der Betreuer, „es ist halb sechs, und der Weg ins Hotel und zurück dauert von hier aus, durch den Berufsverkehr, sicherlich drei Stunden – dann läuft die Live-Sendung schon.“ Es half nichts. Dieter wollte partout ins Hotel, um seine Gitarre zu holen oder um sonst was zu machen. Er fuhr!
    Um es kurz zu machen: Dieter war kurz vor Sendebeginn natürlich nicht im Studio, und der Regisseur warf uns aus der Sendung. Punkt! Nora und ich fuhren ins Zentrum von Paris und flogen, nach einem leckeren Abendessen, um 23 Uhr mit dem Privatjet zurück nach Koblenz.
    Es können immer wieder Dinge bei einer TV-Promotion passieren. Man will keinen Ärger verursachen, aber es passiert

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