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100 Tage Sex

Titel: 100 Tage Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Brown
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das Gegenteil würde passieren.«
    »Jetzt weißt du, wie es uns Männern geht.«
    »Mir gefällt es jedenfalls, geil zu sein«, sagte sie. »Und der Vorteil ist natürlich, dass ich während dieser hundert Tage weiß, dass meine Lust auch jeden Tag befriedigt wird.«
    »Das ist allerdings ein Vorteil«, sagte ich, beugte mich über sie, küsste sie und betrat den Palast. Am Tag zuvor hatte ich in einem Männermagazin gelesen, wenn man sich in der Missionarsstellung vorbeuge, stimuliere man die Klitoris besser. Ich probierte es aus. Annie gefiel’s offenbar.

    Hinterher sagte sie: »Weißt du, was mich noch antörnt? Das Datum! Morgen!«
    Nach dem Vorbeugesex arbeitete ich den Großteil des Tages daheim und fuhr dann in die Stadt, wo ich den Manager einer landesweiten Stripclub-Kette traf. Mit ihm besichtigte ich fünf Etablissements. Wir begannen beim Gentleman’s Club, einem Treffpunkt für Anwälte und Geschäftsleute, die in einem edlen Speisesaal Steak verzehren und dabei einer Stripperin zusehen konnten, die in einem übergroßen Vogelkäfig tanzte. Ein anderer Club wirkte wie die Kneipe einer Studentenverbindung, und ein weiterer zielte offensichtlich eher auf wohlhabende Hiphopper als auf reiche Golfer. Wir besichtigten auch eine Biker-Bar mit Swingerclub im Obergeschoss und einen Club, der keinen Alkohol ausschenkte, so dass auch Achtzehnjährige Zutritt hatten. Dort liefen die Kellnerinnen oben ohne herum. Die Tänzerinnen hatten Tätowierungen und Piercings und wickelten ihre Oberschenkel um die mit Baseballkappen bedeckten Köpfe der Einfaltspinsel. Überall sah ich Brüste, sehr nah. Forsche, steife, hüpfende Brüste und dicke Euter; mehr als sechs Stunden lang. Und armselige Typen, die viel Geld dafür zahlten, in ihrer Nähe bleiben zu dürfen. Der Abend in den Clubs zeigte ganz klar, welche Macht Frauen über Männer ausüben. Männer sind bereit, sich zu vollkommenen Idioten zu machen, sobald Sex in der Luft liegt. Ich kam um halb zwei Uhr morgens heim und tat, wonach es mich den ganzen Abend über gelüstet hatte: Ich zischte ein Bier.
    Am nächsten Morgen war mir ziemlich übel. ( Was?, werden Sie fragen. Schon wieder? ) Vermutlich lag es am Passivrauchen. Ich schleppte mich durch den Arbeitstag und
konnte es kaum erwarten, endlich heimzufahren. Für Annie hingegen war das Heim nicht Ort der Ruhe, sondern Arbeitsplatz. Für sie gab es keine Oase, wo sie sich von allem erholen konnte.
    Als ich nach Hause kam, hatte Ginger gerade einen ihrer Anfälle. Annie war völlig erledigt. »Ausgehen«, flüsterte sie. »Ausgehen. Ausgehen.«
    »Ja«, flüsterte ich. »Ausgehen. Nur wir zwei. Ein Aperitif. Abendessen. Kerzenlicht.«
    »Kerzenlicht, Kerzenlicht«, sang sie lächelnd.
    Vicki kam, ich duschte und stellte mich vor meinen Schrank. Welche Kleidung würde Annie am besten gefallen? Dabei hatte ich keine große Garderobe, die Auswahl war also ziemlich beschränkt. Ich entschied mich für frische Bluejeans, Stiefel und ein rosa kariertes Hemd. Ich verstrubbelte meine Haare zu dem Chaoslook, wie er jetzt bei jungen Leuten offenbar wieder populär wurde.
    »Tolle Frisur«, schwärmte Annie, als ich herunterkam. »Du siehst zum Anbeißen aus!«
    Annie trug ein schwarzes Top mit tiefem Ausschnitt. Darunter konnte ich die verlockenden Spitzen ihres Huit-BHs erkennen. Mir wurde fast schwindlig.
    »Mein Gott, Frau«, sagte ich, als wir losfuhren. Ihr Parfüm füllte die Luft mit dem Geruch von Gewürzen. »Ich könnte dich auffressen!«
    Im Restaurant führte uns eine Kellnerin über alten Parkettboden zu einem wunderbaren kleinen Tisch direkt am Fenster. Gedämpftes Licht. Das dezente Klirren von Silberbesteck und Porzellan. Gemurmelte Unterhaltungen. Romantik pur. Die Martinis kamen und warfen im Kerzenlicht kupferfarbene Schatten. Der Kellner schmückte
unseren Tisch mit mehreren Tapas-Tellern: Oliven und Mandeln mit Rosmarin, Krabben in Knoblauch-Paprika-Soße, gebratene Artischockenherzen, ein Fenchel-Tomaten-Gratin. Knuspriges Brot und Olivenöl. Für Annie ein zweiter Martini.
    »Ich komme mir fast glamourös vor«, verriet Annie. »Sexy. Wir geben ein attraktives Paar ab. Ich spüre, wie die anderen zu unserem Tisch sehen und sich denken: ›Bei denen geht im Bett sicher die Post ab!‹ Ich fühle mich, als leuchteten wir von innen heraus.«
    Seit Joni auf die Welt gekommen war, vor fast sieben Jahren, hatten wir fast durchgehend von nur einem Einkommen gelebt. Wir waren so oft umgezogen, dass wir

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