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100 Tage Sex

Titel: 100 Tage Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Brown
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Abendessen in ein clubähnliches Restaurant in Cherry Creek eingeladen, einem hochgradig yuppiefizierten Viertel Denvers. Dort führten geschiedene Geschäftsmänner in Khakihosen und Anzughemden mit teuren Armbanduhren salopp ihren Wohlstand vor, tranken Scotch und plauderten mit Apple Martinis schlürfenden Blondinen, die im Immobiliengeschäft tätig waren.
    Beim Essen hielt ich mich an diesem Abend zurück, schließlich musste ich später noch meinen Mann stehen. Jahrelange Erfahrung hatte mich gelehrt, dass eine schwere Mahlzeit mir noch die letzte Energie und Lust rauben würde. Annie hingegen vertilgte eine gegrillte Artischocke, einen Riesensalat, einen Berg in Blauschimmelkäse schwimmender hausgemachter Kartoffelchips und eine dicke Scheibe Maisbrot mit Cheddar.

    »Du denkst aber schon an heute Nacht?«, fragte ich neiderfüllt.
    »Klar«, flüsterte sie. »Ich muss ja keinen mehr, du weißt schon, hochbringen.«
    Ich probierte einen ihrer käsetriefenden Chips. Köstlich. Ich griff nach dem nächsten. Annie trat mir auf den Fuß. Ich sah sie an und zuckte mit den Schultern. »Was ist?«, fragte ich.
    »Pass auf!«, warnte sie mich. »Du hast noch was vor heute.« Dann zwinkerte sie mir zu, eine völlig unzureichende Friedensgeste. Ich schnappte mir einen weiteren Chip, badete ihn in Käse und verschlang ihn. Dann noch einen. Und noch einen. »Vielleicht sollte ich den ganzen Berg essen«, flüsterte ich. »Wäre ein guter Test. Bringt’s dein Mann noch, wenn er sich vorher mit Frittiertem und Käse vollgestopft hat, nicht zu vergessen Bier, Hühnchen, Brot, Butter und einen Brownie zum Abschluss?«
    Annies Gesichtsausdruck wandelte sich von spitzbübisch zu besorgt. »DJ, du spielst mit dem Feuer«, warnte sie mich.
    »Du ebenfalls«, murmelte ich.
    Während dieses Wortgefechts hatten sich meine Eltern über das kommende Wochenende unterhalten. Doch als ich gerade nach dem vierten Chip griff, wandte meine Mutter ihre Aufmerksamkeit wieder uns zu.
    Lächelnd flüsterte sie: »Ihr wollt es heute also noch ›tun‹, oder?«
    Annie errötete. Ich rutschte auf meinem Stuhl herum. Gespannt musterten meine Eltern uns, als wären wir Zauberer auf einer Bühne. Ob wohl ein Kaninchen aus dem Zylinder gehüpft kommen würde?

    »Äh, ja«, antwortete ich.
    »Dann pass besser auf, was du isst, Schatz«, sagte Mom. »Stopf dich nicht zu voll!«
    »Ja, gut.«
     
    Wir setzten meine Eltern am Hotel ab und verabschiedeten uns. Am nächsten Morgen würden sie den Shuttlebus zum Flughafen nehmen. Sie fehlten mir schon, bevor wir das Abendessen beendeten. Ich wusste, ich würde sie erst im Frühling oder Sommer wiedersehen. Dieser Abschied hatte dem Ende des Abends, insbesondere der Fahrt zum Hotel, eine schwermütige Note verliehen, die angesichts des als nächstes anstehenden Programmpunkts äu ßerst unwillkommen war. Die Kombination aus Erschöpfung, vollem Magen und Abschied von meinen Eltern hätte normalerweise ein erotisches Techtelmechtel mitten in der Nacht sehr unwahrscheinlich gemacht. Aber der Marathon lief ja.
    Als wir heimkamen, schliefen die Kinder zum Glück. Während Annie die Babysitterin nach Hause fuhr, sprang ich schnell unter die Dusche und richtete das Zimmer her. Und dann waren Annie und ich nackt und mühten uns redlich, in Stimmung zu kommen.
    »Ehrlich gesagt, würde ich mich am liebsten sofort aufs Ohr hauen«, gestand Annie in der Dunkelheit.
    »Du sprichst mir aus der Seele«, sagte ich gähnend. Ich dachte an die oberste Schublade meines Sekretärs, wo mein Viagra-Vorrat lagerte. »Wenn ich den Kopf aufs Kissen lege und die Augen schließe, bin ich in spätestens zwei Minuten eingeschlafen.«
    »Ich würd’s schon in einer Minute schaffen.«

    »Du hast mit dem Feuer gespielt, jetzt hast du dich verbrannt«, sagte ich. »Das viele Essen. Du dachtest, es würde dir nichts ausmachen.«
    »Da hast du wohl Recht«, murmelte sie. »Aber deine Zurückhaltung scheint dir auch nicht viel geholfen zu haben.«
    »Stimmt.«
    »Also, ran an den Speck«, sagte Annie und klang ein bisschen wie ein Fußballtrainer.
    »Schluss mit lustig«, erklärte ich, den Gedanken an eine kleine blaue Pille verscheuchend. »Zeit für Sex.«
    Ich begann mit einem mündlichen Angebot und glitt dann in sie hinein, womit wir die fleischliche Pflicht für den Tag erfüllt hatten. Wir schlangen die Arme umeinander und drückten uns. Überschwang kehrte in Gliedmaßen, Oberkörper, Kopf, Herz, Geist und vielleicht sogar

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