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100 Tage Sex

Titel: 100 Tage Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Brown
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wie bei den Oscars!
    Eine junge Frau in silbernem Kleid und mit glitzerbeklebten Augenlidern verriet der Presse: »Ich bin für ›Best Anal‹ nominiert.«
    Jenna Jameson kam ganz in Rosa gehüllt, und ihre Brüste versuchten nach Kräften, sich zu befreien. Ein Paar kichernder Pornostars mit Stilettos jagte sich gegenseitig den Teppich hinunter. Ein massiger Kerl mit auffälligem Gehstock und knalligem Zuhälteranzug schleppte sich vorbei und beantwortete einsilbig Fragen. Gastgeschenke von Larry Flynt schmückten die großen Rundtische des Bankettsaals, darunter »Mobile Muschis« aus Gummi.
    Eine Siegerin rief bei der Dankesrede ihrem Filmpartner zu: »Ich liebe deinen Schwanz!« Die Gewinnerin des Preises für die »beste Darstellerin Video« stieß mit der Faust in die Luft, ging zum Podium und holte tief Luft.
    »Okay«, sagte sie. »Ich genieße das jetzt ein bisschen. Fühlt sich gut an, verdammt gut sogar. Vielen, vielen Dank.«
    Ein Moderator verkündete: »Die Frau, mit der ich zusammen bin, hat gerade meinen Heiratsantrag angenommen«, und der ganze Raum klatschte. Ein altgedienter Pornoregisseur gewann einen Preis und sagte ohne einen Hauch Ironie: »Es ist die Schauspielkunst, sie allein, die jedes Jahr Preise erringt.« Ein Produzent zog in einer mit Obszönitäten gespickten Rede über die Regierung her und gelobte: »Nie, nie, nie werde ich faule Kompromisse eingehen, mich mit der Staatsanwaltschaft arrangieren oder diese Branche verraten.« Dann entschuldigte er sich vielmals bei den vielen Leuten, über die er während seiner Karriere gesagt hatte, er »scheiße auf sie«.

    Savanna Samson gewann den Preis für die »beste Schauspielerin Film« und verriet dem Publikum: »Meine Familie schämt sich für das, was ich mache. Vielen Dank dafür, dass wenigstens ihr mich unterstützt.«
    Dann verkündete der aufgedrehte Zeremonienmeister: »Wenn ihr noch ein bisschen Koks übrig habt, zieht es euch jetzt rein. Wir haben’s gleich.« Er beleidigte einen Mann im Publikum als Trottel, überredete einen weiblichen Gast, sich die Bluse auszuziehen, und herrschte einen Mann an, weil der sich zierte, seinen Penis herauszuholen. Die Veranstaltung endete gegen halb eins, aber es war offensichtlich, dass für einen Großteil der Beteiligten der Abend jetzt erst richtig losgehen würde. Sex? In jener Nacht fand in Vegas im Verhältnis wahrscheinlich mehr Sex statt als irgendwo sonst auf der Welt.
    Ich hatte bereits meinen Teil zur Erfüllung der Quote beigetragen.
    Die Preisverleihung schwelgte in offener Sexualität, wie ich es nie zuvor erlebt hatte, und mir gefiel die fast unschuldige Begeisterung der Teilnehmer. Sie hielten sich für Stars und glaubten tatsächlich, dass die Preise großartige Leistungen belohnten. Die meisten Gewinner strahlten vor Stolz, wenn sie unter dem Jubel der Kollegen ihre Preise entgegennahmen. Es lag mir völlig fern, diese Leute zu verteufeln - sie waren mir sogar ausgesprochen sympathisch -, aber am Ende der Veranstaltung war meine ursprüngliche Begeisterung für Pornografie ein wenig erschlafft.
    Ich wusste, dass echter Sex nichts mit Filmdeals, Studio-Zuhältern, Starlets oder Geld zu tun hatte. Ich sehnte mich in unser Schlachtschiff-Bett, dachte wehmütig an die
sicher bereits tief und fest schlafende Annie. Ich träumte von süßem Schlummer, nicht von Sex. Es war spät, Essen und Alkohol hatten mich träge gemacht, und die erregende, liederliche Runde Nachmittagssex hatte mich mit warmer Zufriedenheit erfüllt.
    Mann, bin ich kaputt, dachte ich auf dem Heimweg durch die kalte Wüstenluft. Aber ich fühle mich trotzdem verdammt stark!

3
    Warte nicht auf die Chemie
    ES WAR EINE WOCHE VOLLER PREMIEREN gewesen: mein erstes Yoga, Annies erstes Sexspielzeug, unsere erste Begegnung mit Pornostars, mein erstes Kräuter-Aphrodisiakum. Unser erstes Gleitmittel.
    Ich merkte, dass ich instinktiver die körperliche Nähe Annies suchte als je zuvor - zumindest seit den stürmischen ersten Monaten unserer Beziehung. Bei vielen unserer Spaziergänge durch die Casinos hielten wir Händchen, eine Geste der Zuneigung, die im Laufe der Jahre auf der Strecke geblieben war. Anfang der Woche hatten wir uns daheim im Bett beim Lesen aneinandergelehnt, anstatt wie sonst auf unsere jeweilige Seite zu rücken. Im Verlauf der Woche verbesserte sich auch der Sex. Nicht nur, weil wir neue Sachen ausprobierten, das Ganze ein wenig »aufpeppten«. Wenn wir jetzt miteinander schliefen, schien alles

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