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100 Tage Sex

Titel: 100 Tage Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Brown
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beigetragen, obwohl du ja sagst, Massagen und Sex hingen nicht eng zusammen.«
    »Gut möglich«, antwortete Annie.
    Wir blieben noch ein bisschen auf und lasen. Wie üblich, schlief Annie mit einem Buch auf dem Bauch ein. Als ich es beiseitelegte, wachte sie auf.
    »Uah, bin ich eingeschlafen?«, fragte sie und rieb sich die Augen.
    »Ja, Schatz«, sagte ich.
    Und löschte das Licht.
     
    Am nächsten Abend - Tag 22 unseres Abenteuers - konnte ich auf dem Heimweg von der Arbeit nicht einmal Radio hören, so sehr war ich mit meinen Gedanken beschäftigt. Warum schaffte ich es nicht, mich in Denver einzuleben? Wohin sollte das führen? Der aktuelle Stand meiner Überlegungen: »Keine Ahnung.« Ziellosigkeit und Spontaneität im Leben kann befreiend und romantisch sein - wenn man fünfundzwanzig ist. Mit vierzig und zwei Kindern nervt Orientierungslosigkeit nur noch.
    Aus dem Büro hatte ich Annie vorher geschrieben: »Es ist, als hätte ich Nebel im Hirn.« Ich schleppte mich durch die winterliche Tristesse Denvers heim und warf mir dort gleich Ginseng und Maca-Knolle ein, in der Hoffnung, diese zwei angeblichen Aphrodisiaka würden meine finstere Laune aufhellen und mich beleben.
    Eigentlich war mir Melancholie fremd. Wie mein Vater, einer der fröhlichsten Menschen, die ich kenne, gehe auch ich nach Möglichkeit allen Problemen aus dem Weg. Meistens schaffe ich es, die positive Seite der Dinge zu sehen,
aber mit Denver war das nicht so einfach. Der Sex verbesserte zwar meine Laune, war aber kein Allheilmittel. Manchmal fiel es mir schwer, Annie und den Kindern die nötige Begeisterung entgegenzubringen. Sie litten zwar nicht darunter, spürten meine gelegentlichen Stimmungsumschwünge aber sehr wohl. An diesem Montagabend benahmen sich die Kinder irgendwie seltsam. Joni und Ginger stritten ungewohnt heftig über die Regeln eines selbst erfundenen Spiels. Ihre miese Laune kombinierte sich mit meiner, was auch Annie runterzog.
    Beim Abendessen zankten sich die Kinder um absurde Nichtigkeiten (z.B., wer die buntere Serviette habe), ich schwieg, und Annie versuchte, für ein bisschen Frieden und Gemütlichkeit zu sorgen. Mir war klar, wie viel Energie sie der Abend schon gekostet hatte, und machte mich sofort an den Abwasch. Das tat ich zwar sowieso, wenn Annie kochte (also fast täglich), aber manchmal brauchte ich doch eine Zeit lang, bis ich endlich zum Spülschwamm griff und anfing.
    »Entspann dich«, sagte ich zu Annie. Sie plumpste auf die Couch und las den Kindern vor, während ich abspülte. Dann las ich Joni ein bisschen aus Harry Potter vor, während Annie Ginger mit Dr. Seuss beglückte. Völlig erledigt schlichen wir schließlich ins Schlafzimmer.
    »Bin ich kaputt«, seufzte ich, als ich ins Bett stieg. Ich schielte zu der Schublade mit dem Viagra-Vorrat. »Mein Gott, ich brech zusammen!«
    Und genau das passierte in der Sekunde, da ich zwischen die Laken schlüpfte. Ich ließ den Kopf aufs Kissen sinken und starrte an die Decke. Das war der schönste Augenblick des ganzen Tages. Annie folgte meinem Beispiel,
legte sich hin und starrte ebenfalls nach oben. Eine halbe Stunde lang plauderten wir über dies und das, dann sagte Annie: »Schatz, ich weiß, dir geht es mies. Ich glaube aber, ich kann dich ein wenig aufmuntern.«
    Sie küsste mich auf den Mund und wanderte dann mit ihren Lippen meine nackte Brust hinunter. Anfangs gingen bei mir keine Feuerwerke los, dann aber erwachten an diesem lahmen Montag bisher unbekannte Gefühle in meinem Körper. Annie wanderte wieder nach oben, und wir küssten uns erneut, diesmal leidenschaftlicher.
    »Danke«, flüsterte ich. »Das war ein Scheißtag. Ins Bett zu kriechen, war bisher der Höhepunkt. Und es wird immer besser.«
    Wir schmusten noch ein bisschen herum, dann kam die Sache ernsthaft in Schwung. Bald vergnügten wir uns recht ausgelassen. Einmal drehte sich Annie auf die Seite, während ich weiter auf ihr blieb, auf ihrem Oberschenkel sitzend.
    »Sex in Seitenlage«, sagte ich. »Eine brandneue Stellung.«
    »Ja«, bestätigte Annie, »die bringt’s. Du fühlst dich irgendwie … stummliger an.«
    »Stummliger?«, fragte ich. In diesem Zusammenhang gefiel mir das Adjektiv überhaupt nicht.
    »Auf eine gute Art«, schob sie rasch nach. »Auf eine sehr gute Art, Schatz. Mach nur weiter.«
     
    Die Wirkung der Droge Sex hielt noch den ganzen nächsten Tag an und vertrieb alle dunklen Wolken. Als die Kinder im Bett waren, stieg ich blendend gelaunt unter die

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