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100 Tage Sex

Titel: 100 Tage Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Brown
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wiederholen? Einmal, dreimal und schließlich zur Gewohnheit werden? Was, wenn uns jede Lust am Sex vergeht?«
    »Auch ich mache mir Sorgen um die langfristigen Auswirkungen«, bestätigte Annie. »Was, wenn wir uns zwingen, das hier durchzuziehen, uns am Ende aber so satthaben, dass die Beziehung schlechter läuft als zuvor?«
    »Das wäre eine Katastrophe«, sagte ich.
    »Na ja, DJ, so weit wird es ja wohl nicht kommen. Ich kann dir versichern, dass ich bis hierher nicht im Geringsten gelangweilt bin. Ganz im Gegenteil - mich erregt unser Sexleben.«
    Lange Pause. Annie räusperte sich. Sie stupste mich an, zuckte mit den Schultern und hob die Hände leicht an, die Handflächen zeigten nach oben. Mit dieser Geste drückte sie gleichzeitig »Ich warte« und »Verdammt, was ist los?« aus.
    »Was?«, fragte ich ahnungslos.
    Annie rollte mit den Augen. »Jetzt bist eigentlich du dran zu sagen, dass ich dich nicht langweile.«
    »Natürlich«, rief ich aus. »Keine Langeweile! Von wegen! Mein Penis rührt sich schon, wenn ich nur einen Blick auf deinen Ausschnitt erhasche.«
    »Gut gemacht«, lächelte Annie.
    Ein paar Minuten später fügte ich noch hinzu: »Außerdem kommt es auf das ganze Zeug, das Gleitmittel, die Pornos und so überhaupt nicht an. Wir brauchen es ganz offensichtlich nicht, um die Sache in Schwung zu halten. Tatsächlich haben wir ja auch nicht viel benutzt. Wir brauchen nur uns.« Ich wandte mich zu ihr. »Ziemlich cool, oder?«

    Schweigen.
    Annie saß zwar noch immer aufrecht da, war aber inzwischen fest eingeschlafen. Dabei hatte sie noch kurz vorher geredet. Dennoch war ich nicht überrascht. Annie konnte selbst beim Fahrradfahren einschlafen. Ich löschte das Licht.

5
    Nasenspülung
    WO WAREN WIR DAHEIM? Mit dieser Frage kämpften wir seit unserem ersten Rendezvous. Drei Wochen Sex hintereinander beantworteten diese Frage zwar nicht, aber zumindest hatten wir ein Zimmer des Hauses, in dem wir aßen, unser Zeug unterbrachten und schliefen, gemütlicher hergerichtet. In den einundzwanzig Marathontagen enthüllte das (verwandelte) Schlafzimmer ungeahnte Qualitäten. Kurz vor dem Startschuss hatten wir den Raum gemütlich hergerichtet und ihn seitdem immer so erhalten. Annie ließ vom Bett aus den Blick über die geordnete, behagliche Landschaft des Zimmers schweifen und fragte: »Warum haben wir das nicht früher gemacht?«
    »Wir waren hier nie so richtig angekommen«, sagte ich. »Mach dir keine Gedanken.«
    »Nein, ich meine ganz allgemein, nicht nur hier in Denver«, antwortete sie. »Wie viele Schlafzimmer hatten wir wohl über die Jahre?«
    Gute Frage. Annie fing zu zählen an.
    »Zwölf«, rief sie schließlich. »Zwölf gemeinsame Schlafzimmer, und nie haben wir eins so hergerichtet wie dieses hier.«

    »Ich muss zugeben, es hat gewonnen«, sagte ich. »Ich bin erstaunt, dass wir geschafft haben, es so … ordentlich zu halten. Aber das ist ein weiteres Nebenprodukt des Marathons - das Schlafzimmer ist jetzt unsere Liebesgrotte, und das bleibt sie auch.«
    Wenn die Kinder im Bett waren, wir die Küche aufgeräumt und alle sonstigen Verpflichtungen erledigt hatten, war die Liebesgrotte unser Rückzugsort, der zum Genie ßen, zum Faulenzen, zum Kuscheln einlud. Jeden Abend drehten wir die Heizung auf, so dass wir in dem normalerweise kühlen Raum auch nackt nicht froren. Mochten mir auch den Rest des Winters in Denver die Zähne klappern, in meiner Sexhöhle war es warm. Wir wussten nicht, ob wir in Denver bleiben wollten. Und aus dem gemieteten Haus würden wir sicher ausziehen. Aber das Schlafzimmer? Das war unser Fels. Diese Lektion hatte uns der Marathon schon gelehrt, und wir schworen, das auch in Zukunft so zu halten, wenn täglicher Geschlechtsverkehr schon längst der Vergangenheit angehören würde.
    Am nächsten Tag besuchten wir mit den Kindern eine Landwirtschaftsschau. Männer mit Cowboyhüten kauten Tabak, ein Geruch nach Dung hing in der Luft, und es gab Vorführungen mit Kühen und Pferden. Die ganze Veranstaltung stellte den größten nur denkbaren Kontrast zur Pornomesse in Vegas dar.
    Am Abend duschten Annie und ich zum ersten Mal zusammen, seit wir hier eingezogen waren. Es fällt mir schwer, das einzugestehen - war doch unser Bad eines römischen Kaisers würdig, die Duschkabine allein war so groß wie ein begehbarer Kleiderschrank. Es stand sogar eine Bank darin, die beim Versuch von Duschsex durchaus
hilfreich sein konnte. Dennoch hatten Annie und ich immer

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