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1000 - Das Schwert des Salomo

1000 - Das Schwert des Salomo

Titel: 1000 - Das Schwert des Salomo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aber was ist denn, wenn ich Aksum erreicht habe? Kann ich dann bis in die unmittelbare Nähe der Lade gelangen?«
    »Ich traue es dir zu, auch wenn es schwer ist.«
    Ich nickte, lächelte zugleich, und mein Gesicht bekam auch einen verträumten Ausdruck. Selbst für den Mönch war es zu sehen, daß ich mich gedanklich auf einer ganz anderen Ebene bewegte, und diesmal war seine Neugierde angestachelt.
    »Über was denkst du nach, John?«
    Ich riß mich aus meinem Tagtraum hervor und antwortete wahrheitsgemäß: »Ja, ich habe über eine Zeitreise nachgedacht. Über eine Reise in die Zeit des Königs Salomo. Dann könnte ich dem begegnen, der ich wohl einmal gewesen bin.«
    Mochten wir beide uns auch noch so lange unterhalten haben, wobei wir uns mittlerweile auch recht gut kannten, aber so erschrocken hatte ich den Mönch noch nicht erlebt. »Du, was hast du da angedeutet?«
    »Ich sprach von einer Reise in die Zeit. In die Vergangenheit zu König Salomo.«
    »Und dann?«
    »Könnte ich herausfinden, was mit der Lade tatsächlich geschehen ist. Wo sie hinkam und so weiter?«
    »Das ist unmöglich, John!« Er konnte sogar laut rufen. »Zeitreisen, das ist ein Traum der Menschen, aber der wird sich wohl kaum erfüllen.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Ja, das ist meine Überzeugung. Zudem habe ich noch etwas gehört, mit dem ich nicht zurechtkomme. Du hast von Salomo gesprochen und indirekt verlauten lassen, daß du einmal er gewesen bist.«
    »Du hast dich nicht verhört.«
    Der Mönch legte eine Schweigepause ein. Schließlich sprach er wieder mit normaler leiser Stimme. »Bei anderen hätte ich gelacht. Die hätte ich auch für Spinner gehalten, aber bei dir sehe ich das anders, komischerweise. Darf ich noch einmal fragen, ob du König Salomo gewesen bist?«
    »Es geht hier um das Phänomen der Wiedergeburt«, machte ich dem Mönch klar. »Ich habe die Reinkarnation mehrmals erlebt, unter anderem war ich auch König Salomo.«
    Angares hob die Arme an und schlug die Hände gegen die Wange.
    »Das habe ich nicht gewußt.«
    »Es ist aber so, und man gewöhnt sich auch daran, obwohl ich in den letzten Jahren damit kaum noch in Kontakt gekommen bin. Jetzt aber wäre es sehr wichtig, daß ich wieder zurück in die Zeit komme, um mich dort umzuschauen.«
    Er war völlig durcheinander und aufgeregt. »Aber wenn du einmal König Salomo gewesen bist, dann müßten doch noch Reste deiner Erinnerung in dir stecken.«
    »Ach Gott, das wäre schön. Aber so einfach ist das nicht. Ich kann Erinnerungen an vorherige Leben nicht einfach abrufen wie auf einem Computer. Da muß ich leider passen. Will ich etwas herausfinden, muß ich tatsächlich zurück in diese bestimmte Zeit. Anders ist es leider nicht möglich.«
    »Kannst du denn einen Versuch starten?«
    »Das wäre schön. Es gäbe da Möglichkeiten, aber an sie will ich noch nicht denken. Vielleicht ist es auch besser, wenn ich auf dem normalen Weg in deine Heimat reise und nicht nach Jerusalem zur Zeit des König Salomo.«
    »Es ist deine Entscheidung, John. Ich kann dir nur meinen Segen geben, das ist…«
    Er riß den Mund auf.
    Zugleich hörte ich das Splittern von Holz und auch bestimmte Laute, die Angststöße in mir hochjagten.
    Plopp, plopp…
    So klangen Schußgeräusche bei Waffen mit Schalldämpfern. Plötzlich sah ich, wie das Gesicht des Mönchs von einer Kugel zerstört wurde. Andere Geschosse hatten ihn in den Leib getroffen und nicht nur im Stoff der Kutte Löcher hinterlassen.
    Angares hatte sich nicht geirrt.
    Die Killer waren da, und sicherlich wollten sie auch mich…
    ***
    Das Geräusch der Klingel war für Horace F. Sinclair so etwas wie der rettende Strohhalm. Oft genug hatte er sich über diese akustische Störung geärgert, jetzt liebte er sie plötzlich, denn der Schatten war nach dem Aufklingen so schnell verschwunden, wie er aufgetaucht war. Sinclair vergaß ihn. Er dachte schon, einer Halluzination erlegen zu sein.
    Einbildung? Ein Hirngespinst?
    Einige Gedanken schossen durch seinen Kopf, und über sein Gesicht rann der Schweiß in langen Bahnen. Wie schmale Rinnsale, die sich unter dem Kinn und am Hals vereinigten.
    Wieder schellte es.
    Diesmal klang die Glocke länger. Die Ungeduld der draußen stehenden Person schien herauszuhören zu sein. Normalerweise nahm Mary immer den Schlüssel mit, wenn sie wegging, diesmal hatte sie ihn vergessen. Horace hatte ihn neben dem Küchentisch auf dem Stuhl liegen sehen.
    »Ja, ja, ich komme schon!« rief er,

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