1000 Places to See Before You Die
wie ganz Myanmar. Die schönste Ufersiedlung ist die uralte Stadt Bagan (vorher Pagan), in der entlang 13 staubigen Uferkilometern rund 2200 buddhistische Pagoden wie ein Wald aus Türmen stehen. Bagan wurde 849 von einem birmanischen König gegründet und erreichte seinen Zenit um 1000 als Hauptstadt des ersten birmanischen Reiches. 1283 wurde es aufgegeben, als Kublai Khan, der schon Nordindien unter Kontrolle hatte, mit seinen Soldaten nach Süden strömte. Man glaubte, dass das Bauen von religiösen Gebäuden König und Volk Ansehen brachte. Also schmückte eine Armee von Kunsthandwerkern die einst mehr als 10.000 religiösen Monumente – heute eine der großartigsten archäologischen Stätten der Welt. Unter den Highlights ist der Ananda-Tempel mit seinem gestuften Dach und 4 goldenen, 10 m hohen Buddhastatuen sowie Hunderten Wandgemälden aus Buddhas Leben. Auch der Shwezigon-Tempel ist bemerkenswert; sein goldener Stupa soll das Schlüsselbein und einen Zahn Buddhas enthalten. Klettern Sie auf die zerfallende Shwe San Daw (Sonnenuntergangspagode), und Sie haben am Ende des Tages einen fast heiligen Moment, wenn die Sonne hinterm Horizont versinkt. 145 nördlich von Bagan liegt Mandalay – einer der magischsten Namen der Welt. Das auch als goldene Stadt bekannte Mandalay war Königssitz Birmas, bevor die Briten das Land in den 1880er-Jahren eroberten. Heute etwas heruntergekommen, beschwört es immer noch die Vergangenheit als Herz der birmanischen Kultur herauf und bleibt ein wichtiges religiöses Ziel mit einem riesigen, emsigen Markt.
Weiter den Fluss hinauf liegt das grüne Dorf Katha, das Sie leicht zu Fuß erkunden können. Hier wohnen Bamar-, Kachin- und Chin-Völker; hier spielt auch George Orwells Roman
Tage in Burma –
der Autor war hier 1927 als kolonialer Polizeibeamter stationiert. Manche Fahrten stoßen noch weiter nördlich nach Bhamo vor, wo Sie auf dem lebhaften Tagesmarkt zwischen Angehörigen der Lisu-, Kachin- und Shan-Völker wandeln, die zum Kaufen und Verkaufen aus der Umgebung kommen.
W O : Bagan liegt 145 km südwestl. von Mandalay. I NFO : www.ancientbagan.com . U NTERKUNFT : Das neue und passend benannte Amazing Bagan Resort wurde im Stil des alten Birma erbaut, aber mit allem modernen Komfort. Tel. +95/61-600-35; www.bagangolfresort.net .
Preise:
€ 40. O RIENT -E XPRESS : www.orient-express.com .
Preise:
3 Nächte und länger ab € 1696, all-inclusive. Startet in Yangon (Rangun). A YRAVATA C RUISES : Tel. +95/1-380-877; www.ayravatacruises.com .
Preise:
1 Nacht und länger ab € 222, inklusive. R EISEZEIT : Okt.–März: das kühlste Wetter; Bagan: Vollmond im Dez.–Jan.: Pyatho-Festival, bei dem Mönche Tag und Nacht singen.
Schwimmende Felder, springende Katzen
D ER I NLE -S EE
Myanmar
D ie stille Magie des Inle-Sees in Zentralmyanmar ist meilenweit weg vom lauten, verstopften Yangon (Rangun). Hier gibt es stattdessen ruhiges Wasser, sanftes Licht und ein warmes Lächeln. Die meisten der Stammesmitglieder am Seeufer leben vom Fischen; viele tun das immer noch mit einer einzigartigen Methode: Man schlingt ein Bein um das Ruder und rudert damit – die Hände sind dann frei, um das kegelförmige Netz mit dem Fang einzuholen. Andere bestellen schwimmende Felder, die mit Bambusstäben, welche irgendwann Wurzeln schlagen, am Grund des flachen Sees befestigt sind. Der zweitgrößte See des Landes wurde vor Jahrhunderten von den Intha, den „Söhnen des Sees“, besiedelt und ist etwa 120 km 2 groß. Für längere Fahrten nimmt man Motorboote, aber die meisten Fahrten durch das Labyrinth aus Kanälen, marschigen Reisfeldern und verschlungenen Hyazinthen am Ufer werden mit dem Flachbodenkanu gemacht.
Intha-Fischer treiben ihre Boote mit der einzigartigen Beinrudertechnik an.
Rund um den See wohnen etwa 70.000 Menschen in rund 20 einfachen Dörfern, einige nicht mehr als eine Ansammlung zerbrechlich aussehender Häuser auf Stelzen. Ywama ist am bekanntesten wegen seines schwimmenden Marktes, der alle 5 Tage stattfindet. Die Intha beladen ihre Kanus turmhoch mit Blattgemüse, Reis, Melonen, bunten Blumen und den aromatischen Tomaten, für die Inle bekannt ist. Um 9 Uhr haben die Einheimischen genug geshoppt – nun kommen die Kanus mit den neugierigen Touristen, und man verkauft Bambushüte, bündelweise Zigarren, gewebte Schultertaschen, Seiden- und Baumwollsarongs und geschnitzte Buddhas. Wenn Sie den Markt in Ywama verpassen: Er macht an den anderen Wochentagen in
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