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1001 Kuss - und dann Schluss

1001 Kuss - und dann Schluss

Titel: 1001 Kuss - und dann Schluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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Mac treffen, den ich kenne. Stattdessen hast du dich als Scheich entpuppt, der über einen ganzen Inselstaat herrscht.“
    Und als jemand, der Frauen misstraute und glaubte, dass sie unfähig wären zu lieben. Es war offensichtlich, dass er einmal tief verletzt worden war und noch immer unter diesem Schmerz litt. Es tat ihr sehr leid, dass er so leiden musste, andererseits hatte sie Angst, dass er ihr das Kind wegnehmen würde.
    Welche Chance hatte sie, sich gegen den Herrscher über die Isla de Sinnebar in einem Sorgerechtsprozess vor Gericht durchzusetzen?
    Wenn Razi wirklich auf das Sorgerecht pochte, wäre sie ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Denn natürlich würde sie bei ihrem Kind bleiben. Es war undenkbar, es der Obhut Fremder zu übergeben. Aber was sollte sie tun, wenn Razi sie des Landes verwies? Es war schließlich offensichtlich, dass er sie nicht hier haben wollte. Warum hätte er sie sonst so schnell wie möglich vom Firmengebäude in die Wüste verfrachtet?
    Wie sie es auch drehte und wendete, ihr fiel keine Lösung dieses Problems ein. Vielleicht war Angriff die beste Verteidigung. „Warum hast du mich in die Wüste gebracht? Um mir einen bedeutenden ökologischen Ort zu zeigen? Wohl kaum, Razi. Ich bin hier, weil mich niemand sehen soll. Du schämst dich meiner.“
    „Du irrst dich.“ Er widersprach sofort. „Warum bist du hergekommen? Du willst mir doch eine Falle stellen, oder?“
    „Wie bitte? Das ist ja völlig absurd! Wie soll ich das denn anstellen? Schließlich bist du der Herrscher hier.“
    „Ich werde es schon herausfinden.“ Ärgerlich fuhr er sich durch das dichte schwarze Haar. „Ist dir eigentlich bewusst, dass so ein Skandal wie dieser einen Umsturz im Land auslösen kann? Nein, daran hast du natürlich nicht gedacht. Meine erste Amtshandlung hier würde die Anerkennung eines Kindes sein. Was glaubst du wohl, wie mein Volk darauf reagieren würde? Und die Mutter des Kindes ist Ausländerin. Das ist völlig undenkbar in diesem auf Tradition bedachten Land.“
    Seine Tirade löste unweigerlich Schuldgefühle bei Lucy aus. Andererseits fiel ihr auf, dass er die Liebe zu ihrem Baby mit keinem Wort erwähnte. Nur sein Land, das er mit eiserner Faust zu regieren gedachte. Wie konnte er nur so herzlos sein? „Ich finde es seltsam, dass du diese antiquierte Sichtweise unterstützt, obwohl du geschworen hast, dein Land zu modernisieren. Und keine Angst, ich will gar nichts von dir.“
    „Das ist eine glatte Lüge. Warum wärst du sonst hier?“, fragte er kühl.
    „Weil ich wollte, dass du Bescheid weißt. Ich versuche nicht, dich in irgendeine Falle zu locken. Ich kann ganz gut auf eigenen Füßen stehen. Ich brauche keine Hilfe von dir.“
    „Du willst dieses Kind also allein großziehen, und ich habe keinerlei Mitspracherecht?“
    „Das ist doch Unsinn.“
    „Was genau willst du, Lucy? Willst du mich erpressen oder mich mit einer rührseligen Geschichte um mein Geld bringen?“

7. KAPITEL
    Lucy atmete tief durch. Wie konnte Razi ihr nur so etwas unterstellen? „Ich erkenne dich kaum wieder. Dem Mann in Val d’Isère wäre es im Traum nicht eingefallen, so etwas von mir zu denken. Und noch etwas“, setzte sie hinzu, bevor er sie unterbrechen konnte. „Du behauptest, dein Land läge dir am Herzen. Ich glaube dir kein Wort. Wie kann dir etwas am Herzen liegen, wenn du unfähig bist zu lieben? Und wenn du unfähig bist, Liebe zu geben, dann möchte ich auch nicht, dass du etwas mit meinem Kind zu tun hast.“
    „Mit unserem Kind. Jedenfalls behauptest du das.“
    „Es ist die Wahrheit.“
    So ein Gefühlschaos hatte Razi noch nie erlebt. Am liebsten hätte er Lucy umarmt und gejubelt vor Freude. Im nächsten Moment wollte er sich umdrehen und sie niemals wiedersehen. Er verfluchte den Tag, an dem er sie kennengelernt hatte, im nächsten Moment sehnte er sich nach ihr. Wenn sie mit seinem Kind schwanger war, konnte er sie nicht gehen lassen. Der Gedanke, Vater zu werden, erfüllte ihn mit großer Freude. Niemand würde ihm sein Kind vorenthalten – auch Lucy nicht. Die Erinnerung an das Kind, das isoliert von der Außenwelt von Fremden erzogen wurde und sehnsüchtig auf die seltenen Besuche seines Bruders wartete, die den einzigen Lichtblick bedeuteten, war noch zu frisch. Niemand würde ihm das Glück streitig machen, sein Kind aufwachsen zu sehen. Die Vorstellung, ein anderer Mensch könnte sein Baby beschützen und es so lieben, wie er es tun würde, war

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