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1001 Kuss - und dann Schluss

1001 Kuss - und dann Schluss

Titel: 1001 Kuss - und dann Schluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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seiner Zeugungsfähigkeit verkaufen. Das würden sie schlucken. Das mochte zynisch klingen, aber es war so. Außerdem war es an der Zeit, die vorsintflutlichen Gesetze abzuschaffen, die auf der Isla de Sinnebar noch immer galten. Bei seiner Thronbesteigung hatte er sich geschworen, seinen Inselstaat ins dritte Jahrtausend zu führen. Zum Wohl seines Volkes sollte er jetzt damit beginnen. Mit dem richtigen Management und sorgfältigem Umgang mit den natürlichen Ressourcen würde die Insel bald aufblühen. Er wollte die Gesetzgebung umkrempeln, das beste Gesundheitswesen der Welt einführen und dafür sorgen, dass jedes Kind die bestmögliche Ausbildung bekam. Dafür wollte er sich leidenschaftlich einsetzen. Der Dienst an seinem Land war sein Lebensinhalt. Natürlich hatte er nicht damit gerechnet, mit einem Kind gesegnet zu werden. Aber da er nun Vater wurde, wollte er, dass Lucy und dem Baby nichts passierte. Wahrscheinlich war sie enttäuscht, für ihn nur die Mutter seines Kindes zu sein, aber mehr konnte er ihr zurzeit nicht bieten.
    Lucy hörte sich das alles ganz ruhig an. Erstaunt erfuhr sie, dass er ihr gemeinsames Kind anerkennen wollte und sie ein Leben im Luxus führen würde. Razi würde ihr ein Landhaus in England kaufen. Wenn sie wollte, konnte sie auch Pferde halten. Die Mutter des königlichen Nachwuchses erhielt angemessene Unterhaltszahlungen. Sie konnte jederzeit den Privatjet benutzen, um ihr Kind zu besuchen. Gemeinsames Sorgerecht kam nicht zur Sprache. Gemeinsames wurde überhaupt nicht erwähnt. Und genau das ertrug sie nicht. Den ganzen Luxus würde sie liebend gern gegen ein harmonisches Familienleben eintauschen. Ihre Kinder sollten in dem Bewusstsein aufwachsen, geliebt zu werden.
    „Du bist sehr großzügig“, sagte sie höflich, als Razi seine Ausführungen beendet hatte und kam sich vor wie eine königliche Zuchtstute.
    Daraufhin machte er nur eine wegwerfende Geste. Es war ihm wirklich ein Vermögen wert, sie aus seinem Gesichtsfeld zu verbannen.
    Verzweifelt suchte Lucy nach einem Weg, zu dem wahren Razi vorzudringen. „Und welche Rolle beabsichtigst du im Leben unseres Babys zu spielen, Razi?“
    Er sah sie an, als wäre sie verrückt geworden. „Den Hauptpart. Was dachtest du denn?“
    „Hast du denn überhaupt die Zeit, dich Tag und Nacht um ein Baby zu kümmern?“
    „Offensichtlich hast du keine Ahnung, was für ein Leben ich führe.“
    „Das liegt auf der Hand.“
    „Ich verfüge allein auf der Isla de Sinnebar über tausend Angestellte.“
    „Angestellte“, wiederholte sie ruhig. „Wurdest du von Angestellten großgezogen, Razi?“
    Sie konnte ja nicht ahnen, dass er vor Schmerz zusammenzucken würde, als sie diese Frage stellte. Endlich wusste sie, worunter er so litt. Fast kamen ihr die Tränen vor Mitgefühl. Doch zuallererst musste sie an ihr eigenes Kind denken. Niemals würde sie zulassen, dass ihr Baby das gleiche Schicksal erlitt wie sein Vater. Auch wenn das bedeutsame Veränderungen in ihrem Leben erforderte. „Ich bleibe hier“, verkündete sie.
    „Du kannst nicht hierbleiben“, rief er entsetzt.
    „Selbstverständlich kann ich das. Ich brauche auch kein großes Haus, nur einen sicheren Ort, an dem ich mein Kind zu einem glücklichen Menschen großziehen kann. Du kannst uns jederzeit besuchen. Ich würde niemals auf die Idee kommen, dir dein Kind vorzuenthalten, Razi. Du würdest mir ja mein Kind auch nicht entziehen, oder?“
    Schweigend schaute er sie an. Offenbar konnte er nicht glauben, was sie ihm anbot. Wahrscheinlich bin ich das genaue Gegenteil von seiner Mutter, dachte Lucy. Seine Mutter hatte wohl tatsächlich auf ihren Sohn verzichtet und war dafür königlich beschenkt worden. Bis der Scheich ihrer überdrüssig geworden war und sie nicht mehr beachtet hatte. Das wird mir nicht passieren, schwor sie sich.
    „Ich bin bereit, ohne Bedingungen oder Erwartungen hierzubleiben“, sagte sie ruhig. „Mit deiner Genehmigung kann ich mein Restaurant vielleicht hier eröffnen.“
    „Was?“, fragte er ungläubig.
    „Ein Restaurant“, wiederholte sie geduldig. „Das bietet sich doch an.“
    „Das magst du ja so sehen, aber ich kann dir nicht gestatten zu arbeiten.“
    Lucy verzog das Gesicht. Mit einem Satz hatte Razi ihre Karrierepläne zunichte gemacht.
    Ich muss vernünftig sein und darf nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, sagte sie sich. „Gut, ich sehe ein, dass ich es nicht selbst führen kann. Aber als stiller Teilhaber

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