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1001 Versuchung

1001 Versuchung

Titel: 1001 Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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ziehen und zu trösten, wenn sie so aufgewühlt war. Es war noch schwieriger, als ihrer lockenden Schönheit zu widerstehen.
    „Vielleicht hast du recht“, sagte sie schließlich leise. „Vielleicht bin wirklich ich das Problem.“ Mit bitterer Miene drehte sie sich zu ihm um. „Aber was Amys Vater betrifft, so irrst du dich. So war es nicht.“
    „Rosalie, ich weiß. Ich …“
    „Du kannst es gar nicht wissen.“ Sie holte zitternd Luft. „Also werde ich es dir erzählen. Man sagt doch, beichten erleichtert die Seele, nicht wahr?“
    Ein Teil von ihm wollte ihr versichern, dass sie nicht darüber reden musste, wenn sie nicht wollte. Doch ein anderer Teil, ein viel ursprünglicherer, wollte ihre Gründe erfahren. Selbst wenn sie tabu für ihn war.
    „Vor ein paar Jahren zog ich von zu Hause aus.“ Ihre Stimme klang gefasst und unbeteiligt. „Ich hatte genug gespart, um in Brisbane auf die Kunstakademie zu gehen. Ich fand ein winziges Apartment, und mit einem Teilzeitjob konnte ich das Studium finanzieren. Ich träumte davon, eine große Künstlerin zu werden.“
    Ihre Stimme wankte, und Arik spürte den Schmerz, als wäre es sein eigener.
    „Vermutlich war ich zu naiv, zu gutgläubig. Ich nahm die Leute, wie sie sich gaben, vermutete keine Hintergedanken, bei niemandem. Und ich war so begeistert von dem Kunststudium, dass ich kaum Zeit für etwas anderes hatte.“
    Sie machte eine so lange Pause, dass Arik schon glaubte, sie würde nicht weiterreden.
    „Ich hatte nie einen Freund. Ich meine, keinen richtigen. Man könnte wohl sagen, ich bin ein Spätzünder.“ Sie lachte bitter auf, ein Laut, der Arik ins Herz schnitt. „Und dann, im zweiten Semester, traf ich diesen Studenten.“ Sie hielt inne. „Er war … anders. Wenn er mich ansah, dann fühlte ich mich … wie etwas Besonderes.“
    In Gedanken verfluchte Arik sich. Er wollte nichts von ihren ehemaligen Lovern hören. Und doch schwieg er, konnte sich ihrem Bann nicht entziehen.
    „Eines Tages fragte er mich, ob ich mit ihm ausgehen wolle. Zu einer Party.“ Sie atmete jetzt schwer, die Worte kamen abgehackt und schnell über ihre Lippen. „Es war ein großes, zweistöckiges Haus, eine Villa. Ich war noch nie in einem Haus mit so vielen Zimmern gewesen. Überall waren Leute, Lachen und Musik …“
    Es beunruhigte ihn, wie schwer sie atmete, wie verspannt sie war. „Rosalie, du musst nicht …“
    „Ich trank einen Cocktail, und wir standen draußen auf der Terrasse, diskutierten über Kunst und Galerien und über unsere Aussichten für die Zukunft. Es war toll …“ Ihre Stimme erstarb, sie schloss die Augen. „Anfangs war es toll. Aber dann wurde mir schwindlig. Übel. Jemand meinte, der Drink sei wohl zu stark gewesen, und schlug vor, ich solle mich eine Weile hinlegen.“ Rosalie schluckte stark. „Ich kann mich nicht einmal daran erinnern, dass ich die Terrasse verlassen habe.“
    Das Schweigen zwischen ihnen zog sich, lastete schwer, während Rosalie in ihre Erinnerung zurückgezogen wurde. Arik schwante Schlimmes.
    „Als ich aufwachte, war es bereits Morgen …“ Sie brach ab, musste sich zusammennehmen, um weiterzureden. „Und ich war nackt, das Bett zerwühlt. Ich hatte überall am Körper blaue Flecke. Ich war vergewaltigt worden.“
    Arik spürte die Faust in seinem Magen. Hilflose Wut erfasste ihn. Lange sagte niemand ein Wort, dann fand er seine Stimme wieder: „Hast du es angezeigt?“
    Rosalie schüttelte den Kopf. „Ich konnte doch nicht sagen, wer es war, ob der Student, mit dem ich auf die Party gegangen war, oder jemand anders. Ich fühlte mich beschmutzt und elend, ich wollte nur noch weg, nach Hause. Eine Untersuchung hätte ich nicht durchgestanden. Man hätte alle befragt, und alle hätten es gewusst.“
    „Es war nicht deine Schuld, Rosalie.“ Er presste die Worte durch zusammengebissene Zähne hindurch. Sein Zorn glühte weiß. Er wünschte nur, er wäre damals da gewesen. Er hätte den Mistkerl zur Verantwortung gezogen.
    Jetzt jedoch zog er Rosalie sanft in seine Arme, trotz der Wut, die in ihm tobte. Er hielt den Atem an, erwartete Protest von ihr. Doch sie zuckte nicht zurück, und das war ein gutes Gefühl. Sie vertraute also auf seinen Trost.
    „Ich weiß, dass es nicht meine Schuld war.“ Ihre Stimme klang erstickt, weil sie das Gesicht an seiner Brust barg. „Aber damals war ich noch nicht so stark. Ich hatte nur unendliche Angst.“
    Zum Teufel! Er wünschte, er hätte seinen Mund gehalten. Viel

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