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1001 Versuchung

1001 Versuchung

Titel: 1001 Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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dass du zu Rafiqs Familie gehörst.“
    „Ich war ehrlich zu dir!“ Sie hob das Kinn. „Ich habe dich nie angelogen.“
    Er kam weiter vor, empfand tiefe Befriedigung, dass sie vor ihm zurückwich, bis an das Geländer. „Du hast gelogen, weil du Dinge verschwiegen hast.“ Sein Blick forderte sie heraus, ihm zu widersprechen. „Hätte ich gewusst, wer du bist, wären wir nie zusammen im Bett gelandet. Sollte ich es deshalb nicht wissen?“
    Sie riss den Blick von ihm los und schaute zum Meer. „Natürlich nicht. Ich hatte nicht vor, eine Affäre mit dir zu beginnen. Das war deine Idee.“
    „Also, warum hast du nicht gesagt, wer du bist?“ Er trat näher, nah genug, um ihren Duft zu erhaschen, vermischt mit dem salzigen Geruch des Meers. Seine Nasenflügel blähten sich. Gestern noch hätte er nicht gezögert, sie in seine Arme zu ziehen und zu küssen, ihre Haut zu schmecken und seine Hände über ihren Körper wandern zu lassen …
    Was für einen Unterschied doch ein einziger Tag machen konnte!
    Sie war tabu für ihn. Und doch summte sein Körper vor Verlangen, dass es wie eine Folter war.
    „Ich wollte … einfach nur ich sein. Ohne dieses ganze Aufheben, nur weil da eine Verbindung zur Herrscherfamilie besteht. Ich will unabhängig sein.“ Sie zuckte die Schultern. „Ich verstehe sowieso nicht, was das alles soll. Es ist doch nicht wichtig.“
    „Nicht wichtig!?“ Nur mühsam konnte er seine Wut unterdrücken. Wie konnte sie behaupten, es sei nicht wichtig, wenn ebendiese Familienzugehörigkeit ihn daran hinderte, sie jetzt und hier auf den von der Sonne gewärmten Steinen zu nehmen! Hatte sie denn keine Vorstellung davon, wie sehr er sie begehrte? So naiv konnte sie nicht sein, nicht nach dem, was sie miteinander geteilt hatten.
    „Du brauchtest nicht alles von mir zu wissen, Arik“, setzte sie bitter an. „Du wolltest mich in deinem Bett, mehr nicht. Eine lockere Affäre, keine Bindungen. Mehr sollte es nie sein.“
    Das Blut rauschte in seinen Ohren. Arik sog so scharf die Luft ein, dass seine Lungen schmerzten. Er runzelte die Stirn. Wieso war er so wütend über ihre Worte? Sie hatte doch recht. Sex war alles, was er von ihr gewollt hatte. Zuerst. Aber jetzt …
    Jetzt reichte es ihm nicht mehr.
    Die Falte auf seiner Stirn wurde tiefer, als er versuchte, seine wirren Gedanken zu ordnen. Es sollte doch einfach sein. Er selbst hatte sich jahrelang an diese Denkweise gehalten. Doch jetzt erschien ihm diese Logik irgendwie falsch. „Du hast eine sehr geringe Meinung von mir, wenn du glaubst, es sei nicht mehr als ein amüsantes Schäferstündchen zwischen uns gewesen. Hast du denn während unserer gemeinsamen Zeit nichts über mich gelernt? Weißt du denn nicht, dass ich aus mehr bestehe als nur aus meiner Lust?“ Seine Worte klangen abgehackt vor Wut. Nach all der Geduld und der Sanftheit, die er ihr bewiesen hatte, war er ehrlich beleidigt. Hätte er sie am ersten Tag verführt – sowie er gewusst hatte, dass er es konnte –, dann würde er es vielleicht nachvollziehen können. Es wäre schnell und wild und befriedigend gewesen. Aber nicht nach dieser unglaublichen Liebesnacht.
    Entschlossen marschierte er auf die Balustrade zu und klammerte die Finger um den Stein. Er war wütend auf Rosalie wegen der implizierten Beleidigung. Und wütend auf sich selbst, weil sie seine ursprünglichen Motive durchschaut hatte.
    Also holte er aus und nutzte den boshaften Klatsch, den er beim Empfang gehört hatte. „Oder liegt es einfach daran, dass du den Gedanken nicht erträgst, etwas mit einem Mann zu teilen? Einem Mann zu vertrauen? Hast du Angst vor dem, was geschehen könnte, wenn du dich einem Mann öffnest?“ Mit funkelnden Augen sah er zu ihr hin. „Ist das mit Amys Vater passiert? Hast du ihm auch gesagt, dass es nur eine lockere Affäre war?“
    Vernehmbar hielt sie die Luft an. Schockiert sah sie ihn an, und sofort bereute er seine Worte. Es war die Rage, die aus ihm sprach, und Rosalie war ein einfaches Ziel für seine Wut. Dabei richtete sich diese Wut gegen ihn selbst.
    Sie lehnte sich gegen die Balustrade, ihre Knie gaben nach. Arik fühlte sich schuldig und wollte sie stützen. Doch Rosalie wehrte ihn mit ausgestrecktem Arm ab.
    „Nein! Lass mich!“ Sie schüttelte so heftig den Kopf, dass die Locken nur so um ihr Gesicht flogen. Mit zusammengepressten Lippen starrte sie auf das Meer hinaus.
    Und es war das Schwerste, was er je hatte tun müssen – sie nicht in seine Arme zu

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