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1003 - Neulinge an Bord

Titel: 1003 - Neulinge an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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knappen Pause des Erschreckens plötzlich flach auf dem Boden liegend wieder und spürte einen entsetzlichen Druck auf seinem Körper lasten - als läge das halbe Schiff auf seinem Körper. Dann wieder überfiel ihn die Erleichterung der Schwerelosigkeit und ließ ihn bei der kleinsten Körperbewegung in die Höhe steigen; der Seufzer der Erleichterung allein und die damit verbundene Ausdehnung des Brustkorbs hatten zur Folge, daß er wie ein Ballon in die Höhe schwebte - um einen Herzschlag später krachend auf dem Boden zu landen und von einem fürchterlichen Andruck die Luft aus den Lungen gepreßt zu bekommen.
    Als Zuschauer hätte er die Sache wahrscheinlich sehr spaßig gefunden, zumal bei Brether Faddon zu beobachten war, daß sein Kopf rot anlief, als ihm der Andruck die Luft abschnitt. Als unmittelbar Betroffener aber fand Surfo Mallagan die Spielerei der verrückt gewordenen Apparaturen überhaupt nicht komisch.
    Ihm war nämlich klar, daß diese Schaltungsmätzchen die Arbeit der Reparaturkolonnen ganz erheblich beeinträchtigen mußten, wenn sie eine Wiederherstellung der beschädigten Anlagen nicht zur Gänze ausschlössen. Und jede Minute, die die ARSALOM gleichsam flügellahm im Raum hängen mußte, gab den Aychartan-Piraten neue Gelegenheit, das Schiff zu überfallen.
    „Weiter!" ächzte Mallagan.
    Für ein paar Minuten hatte sich der Wert der künstlichen Schwerkraft stabilisiert - an einer Marke, die ein äußerstes Maß an Kraft erforderte, um sich überhaupt bewegen zu können. Mallagan wunderte sich insgeheim, woher ein so zierliches Persönchen wie Scoutie die Kraft hernahm, hinter ihm und dem kraftstrotzenden Brether Faddon her zu krabbeln - denn anders als auf allen Vieren ließ sich ein Fortkommen nicht bewerkstelligen.
    Die einzigen, die sich von solchen Belastungen ungerührt zeigten, waren die Robots - ob sie zwei oder vier Schwerkrafteinheiten zu verdauen hatten, kümmerte die meisten wenig. Surfo Mallagan konnte allerdings auch in einem Seitengang einen verbogenen Haufen Metall inmitten eines noch größeren Haufens gläserner Scherben sehen; offenbar die Reste eines Spezialrobots, der der Belastung nicht gewachsen gewesen war.
    „Wo steckt der Löschrobot?" fragte Brether Faddon aus der Luft. Er hatte gerade einen mühevollen Krabbelschritt machen wollen, und jetzt fegte er in der plötzlich einsetzenden Schwerelosigkeit der Decke entgegen, und bevor er die Hände in die Höhe bekam, hatten sich Schädeldecke und Gangdecke bereits berührt. Faddon zuckte bei dem schmerzhaften Schlag zusammen.
    „Ich kann ihn gerade noch sehen", berichtete Mallagan. Ein Schwerkraftschlag preßte ihm die Luft aus den Lungen; es hörte sich entsetzlich an, war aber rasch wieder vorbei.
    „Schneller!" drängte Scoutie.
    Die Lautsprecher verrieten, daß die Betschiden nicht die einzigen waren, die unter dem Wahnsinnsanfall der Maschinerie zu leiden hatten. Es gab kräftige Lebewesen an Bord, und es gab beinahe filigrane Gestalten - beiden konnte der Schwerkraftwechsel leicht zum Verhängnis werden. Während die Spinnenwesen von Borxdann bei jedem Hinaufschnellen der Schwerkraft um ihre Existenz bangen mußten, liefen die stämmigen Tarts, wie Brether Faddons Beispiel auch zeigte, Gefahr, sich durch ein Übermaß an Kraftentfaltung selbst die Schädel an irgendwelchen Kanten einzuschlagen.
    Die Luft, die von der stoßweise funktionierenden Klimaanlage durch die Gänge getrieben wurde, war stickig. Langsam begann sie sich mit Qualm anzureichern. Offenbar war der Brandherd in der Nähe.
    Wenig später konnte Surfo Mallagan erkennen, daß er am Ziel war. Eine pechschwarze Rauchwolke wälzte sich über die ganze Breite und Höhe des Ganges auf die Betschiden zu.
    „Das geht nicht gut", ächzte Brether Faddon. „Wer weiß, wie dick die Wolke ist. Wir werden darin ersticken."
    „So schnell erstickt man nicht", sagte Surfo Mallagan. Er war sicher, auch diese Gefahr überstehen zu können, auch wenn seine Bewegungen wenig von dieser Sicherheit verrieten.
    Dann war die Qualmwolke heran. Schwer wälzte sie sich auf die Betschiden, drückte auf die Lungen und machte das Atmen zur Qual. Zudem war die Luft entsetzlich heiß - nach ein paar mühsamen Schritten war Surfo Mallagan in Schweiß förmlich gebadet.
    Auf seiner Stirn standen dicke Perlen, seine Handflächen waren feucht.
    Zu fluchen wagte er nicht, das hätte kostbare Atemluft vergeudet.
    Noch ein paar Schritte, und als er zu fühlen glaubte, wie seine

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