1003 - Neulinge an Bord
Unternehmens den Saboteur zu decken."
„Das ist ja auch gelungen", warf Scoutie ein. „Wir können diese Maschine nicht vorweisen, sie ist hoffnungslos zerstört."
„Sehr bedauerlich", sagte Czyk. „Ich glaube zwar, was ihr mir vorgetragen habt, aber mit einer solchen Geschichte ohne handfeste Beweise kann ich meinen Kollegen nicht unter die Augen treten."
Surfo Mallagan preßte die Lippen aufeinander.
„Dennoch bin ich euch dankbar", sagte die Kommandantin. „Wenn ihr Neues erfahrt, laßt es mich wissen."
Die Betschiden standen auf. Offenbar betrachtete Czyk die Unterhaltung als beendet.
„Lebt wohl", sagte die Zehnte Kommandantin.
Surfo Mallagan zögerte einen Augenblick lang.
„Wie lange werden wir in diesem Bereich des Weltraums liegen bleiben?" wollte er wissen.
„Bis die Defekte behoben sind", sagte Czyk. Ihre Stimme bekam einen leisen, gerade hörbaren Unterton von Schärfe.
Surfo Mallagan ließ sich davon nicht stören.
„Und wie lange wird die Reparatur dauern?" fragte er.
„Warum willst du das wissen?"
„Ich habe einen Plan", sagte Mallagan. „Vielleicht gelingt es uns, den Saboteur zu fangen."
Die Kommandantin stieß einen Laut aus, den Mallagan - wohl nicht ganz zu Unrecht - als Heiterkeitsausbruch wertete.
„Ihr?"
„Wir trauen uns allerhand zu, vor allem, wenn wir von der Schiffsführung unterstützt werden. Also? Wie lange werden wir hier festliegen?"
„Unter Umständen Tage", erklärte die Zehnte Kommandantin. Sie betätigte einen Knopf, die Tür öffnete sich - wesentlich deutlicher konnte man das Hinauskomplimentieren kaum anstellen.
„Wir werden uns melden", sagte Surfo Mallagan. „Und zwar mit dem Saboteur."
Er deutete eine Verbeugung an, dann zog er sich zurück. Das letzte, was er von der Zehnten Kommandantin vernahm, war ein leiser Seufzer.
Sobald sich die Tür geschlossen hatte, nahm Surfo Mallagans Gesicht einen energischen Ausdruck an.
„An die Arbeit", murmelte er. „Wenn wir den Saboteur fangen, werden wir rasch Karriere machen. Wenn wir rasch Karriere machen, werden wir etwas über die SOL erfahren."
„Wunderliche Logik", sagte Scoutie trocken. „Und wie willst du den Saboteur erwischen? Weißt du, wie viele Leute es an Bord gibt? Hunderte, und darunter auch ein paar von diesen seltsamen Transparentwesen, mit denen man sich nicht unterhalten kann.
Und wir, die wir ein solches Unternehmen planen, sind der kleinste und unwichtigste Haufen in diesem Gewimmel. „Du mußt den Verstand verloren haben, Surfo."
„Und so etwas Kleines geht in dem Getümmel leicht für immer verloren", giftete Brether Faddon. „Was hast du dir dabei gedacht, das Maul so voll zu nehmen? Was glaubst du, wird mit uns passieren, wenn wir diesen Saboteur nicht finden? Auslachen werden sie uns, und das Gelächter wird in der ganzen Galaxis zu hören sein."
„Auch das werden wir überleben", sagte Mallagan trotzig. „Außerdem bin ich voller Zutrauen, daß wir den Saboteur tatsächlich fangen werden."
„Und wie willst du das anfangen? Mit einer Leimrute?"
„Verschwinden wir zunächst einmal von hier", schlug Mallagan vor. „Ich werde euch erklären, was ich vorhabe."
Die drei verließen den Wohnbereich, in dem die Zehnte Kommandantin ihre Kabine hatte.
„Wir liegen hier fest", erinnerte Surfo Mallagan seine Freunde. „Unsere Maschinen sind ziemlich defekt und müssen repariert werden."
„Sunthosser wird auch sehr viel zu tun bekommen", warf Brether Faddon ein. „Es sind viele Lampen zerstört worden."
„In dieser Zeit gibt es doch für die Piraten eine sehr günstige Gelegenheit, uns ein zweites Mal zu überfallen - und vergeßt nicht, der Saboteur ist noch an Bord."
„Woher willst du das wissen?" fragte Scoutie. „Er könnte beispielsweise im Kampf getötet worden sein? Es ist auch denkbar, daß die Piraten-Robots als erstes den gefährlichen Mitwisser getötet haben - dann können wir suchen, bis das Universum grau anläuft."
„Bestimmt nicht", sagte Surfo Mallagan.
Ein Schlag ging durch das riesige Schiff, und aus den Lautsprechern gellte wieder der Alarm.
Surfo Mallagan lächelte zufrieden.
„Seht ihr?" sagte er selbstgefällig. „Ich habe es gewußt - der Saboteur hat wieder zugeschlagen."
6.
Ob die ARSALOM schwer angeschlagen war, vermochten die drei Betschiden nicht festzustellen, dazu fehlten ihnen einstweilen noch die Fachkenntnisse. Daß es aber erhebliche Schäden gegeben hatte, war ersichtlich, sobald die drei den
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