1005 - Todesfahrt nach Felloy
ihm gelungen war, ein Strahlgeschütz instand zu setzen und das aychartanische Fahrzeug abzuschießen. Surfo verband nichts mit 3-Marli, aber er hätte ihm ein anderes Ende gewünscht.
Ein Stöhnen drang plötzlich aus seinem Helmempfänger. Er blickte sich um und sah Brether Faddons schmerzverzerrtes Gesicht. „Brether - was ist los?"
Brether antwortete mit unverständlichen, stammelnden Lauten. Dabonudzer nahm ihn bei den Schultern und bog ihm den Kopf nach hinten. Aufmerksam musterte er das zu einer Grimasse verzogene Gesicht. „Euch Betschiden trifft es schlimmer als andere", sagte er. „Ich muß den Mann untersuchen. Es gibt Medikamente, mit denen ihm geholfen werden kann, aber zuerst muß ich ihn untersuchen."
„Phantastische Idee", brummte Surfo spöttisch. „Am besten ziehen wir ihn aus und legen ihn hier auf den Boden."
Dabonudzer trat zurück. Brether Faddon stand gekrümmt, als wolle er vornüber fallen. „Nehmt ihn bei den Armen und führt ihn", befahl Dabonudzer. „Folgt mir!"
*
Die Droge wirkte sofort. Brether Faddons Gesicht entspannte sich. Er lehnte sich zurück und schloß die Augen. Dabonudzer hatte seinen Schädel untersucht und an der Stelle, an der der Spoodie gesessen hatte, das Haar abrasiert. Surfo, der ihm zusah, entdeckte eine dünne, zwei Zentimeter lange Narbe, die so aussah, als sei sie schon seit Wochen am Verheilen. Das Aussehen der Narbe schien Dabonudzer etwas zu sagen; er murmelte ein paar Worte, die Surfo nicht verstand. Das Medikament bezog er aus einer kleinen, giftgrünen Ampulle, die er zusammen mit anderen Vorräten in seinem breiten Gürtel trug.
Brether erhielt eine Injektion in den Nacken. Die Wirkung trat noch in derselben Sekunde ein. Dabonudzer richtete sich auf und musterte Surfo mit durchdringendem Blick.
Surfo machte eine abwehrende Geste. „Oh nein, ich noch nicht", sagte er. „Ich fühle mich noch ganz gesund."
„Sag mir, wenn der Schmerz auftritt", forderte Dabonudzer ihn auf. „Je rascher das Gegengift gegeben wird, desto nachhaltiger die Wirkung." Er wandte sich zu Scoutie hin. „Das gilt auch für dich."
„Du sagtest, es gäbe kein einziges brauchbares Beiboot mehr an Bord", sagte Surfo und drehte sich einmal um die eigene Achse, während er die Umgebung musterte. „Was ist das hier?"
„Die VACCOM sitzt in diesem Hangar fest", antwortete der Zweite Kommandant. „Weiter hinten gibt es ein Loch, durch das man sie hinausbugsieren könnte. Aber dazu wäre das Feldtriebwerk erforderlich, und das funktioniert nicht mehr."
„Wie wäre es nach vorne hinaus?" fragte Surfo. „Das Außenschott ist verzogen und unbrauchbar."
„Wir könnten es aufschweißen!"
„Zwanzig Zentimeter hochverdichteten Stahl?" Herablassender Spott klang aus Dabonudzers Stimme. „Selbst wenn wir jeder einen Strahler hätten, brauchten wir eine Woche, um eine ausreichend große Öffnung zu schaffen. Und für jeden Strahler zehn Synergoden zum Nachladen."
Surfo erkannte, daß er Dabonudzer für sein Vorhaben nicht begeistern konnte, und schwieg. Er genoß die Weite des Raumes, die es ihm ermöglichte, zu atmen, ohne daß er das Echo des Atemgeräuschs von der Helmscheibe zu hören bekam. Es machte ihm Spaß, Scouties Stimme zu hören, ohne daß sie von der Elektronik des Helmsenders verzerrt wurde. Es gefiel ihm an Bord des Beiboots.
Und ob es dem Zweiten Kommandanten behagte oder nicht, er würde es irgendwie flugtauglich machen.
*
Es wäre völlig vernünftig gewesen, an Bord des Bootes zu bleiben und einfach zu warten, bis Hilfe kam. Aber Dabonudzer wollte davon nichts wissen. Er hatte zwar zuvor davon gesprochen, daß mit einer Rückkehr der Aychartaner nicht zu rechnen sei. Jetzt aber meinte er, man könne seiner Sache nie sicher genug sein, und es wäre zu ihrem Vorteil, wenn es ihnen gelänge, ein Ortergerät instand zu setzen und die Umgebung zu überwachen. Nach Surfos Ansicht war es ein völlig nutzloses Unterfangen. Er hatte Dabonudzer im Verdacht, Beschäftigungstherapie zu betreiben.
Im übrigen war Surfo mit Dabonudzers Idee voll und ganz einverstanden. Sie gab ihm die Möglichkeit, sich um Dinge zu kümmern, die den Zweiten Kommandanten vorläufig noch nichts angingen. Er nahm gehorsam den Auftrag entgegen, die Steuerbordseite des Bugsektors nach unbeschädigten oder leicht reparierbaren Ortergeräten zu durchsuchen. Er machte sich sofort auf den Weg, nachdem er Dabonudzer versprochen hatte, er werde sich sofort melden, wenn er
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