Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1005 - Todesfahrt nach Felloy

Titel: 1005 - Todesfahrt nach Felloy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
tun.
    Vorbereitungen mußten getroffen werden.
    Er rief nach den drei Betschiden. Sie antworteten nicht. Ihre Funkgeräte waren abgeschaltet.
     
    *
     
    Um zum Kommandostand in der Bugspitze zu gelangen, bewegte er sich an der Steuerbordkante des Wracks entlang. Er legte Wert darauf, von den drei Rekruten nicht gesehen zu werden. Sie sollten sich ruhig mit der VACCOM abmühen, bis sie endlich festgestellt hatten, daß das Boot in der Tat zu nichts mehr zu gebrauchen war.
    Inzwischen hatte er Zeit, seine Sicherheitsmaßnahmen zu treffen.
    Allein der Umstand, daß die Betschiden ihre Helmfunkgeräte außer Betrieb gesetzt hatten, stellte eine Gehorsamsverweigerung und somit einen gelinden Fall der Meuterei dar. Er mußte damit rechnen, daß die Lage noch schlimmer wurde. Natürlich stand ihm die Möglichkeit zur Verfügung, die Betschiden einfach unschädlich zu machen - etwa durch einen nachhaltigen Nervenschock - aber dadurch nahm er sich die Gelegenheit, die fortschreitende Wirkung des Bewußtseinszerfalls zu beobachten. Die Psychophysiker würden es ihm übel ankreiden, wenn er versäumte, Daten darüber zu sammeln, wie die bisher ungetestete Spezies der Betschiden auf den Ausfall der Spoodies reagierte.
    Er erreichte den Kommandostand ohne Zwischenfall. Mit einem Gefühl des Unbehagens musterte er das riesige Loch in der Vorderwand, wo sich sein Arbeitsplatz befunden hatte. Zum ersten Mal kam ihm zu Bewußtsein, wie knapp er dem Tod entgangen war.
    Seine Suche nach Geräten, die er für seine Zwecke verwenden konnte, hatte bald Erfolg. Er brauchte nicht viel, nur einen Signalgeber, den er per Fernsteuerung einschalten konnte, falls es notwendig war. Wenn die Hilfsflotte eintraf und die drei Betschiden sich bis dahin zu Vollblut-Meuterern entwickelt hatten, mußte eine Warnung abgesetzt werden. Der Helmsender besaß für diesen Zweck nicht die genügende Reichweite. Dabonudzer requirierte für sein Vorhaben einen batteriegetriebenen Impulsgenerator. Den Einschaltmechanismus richtete er so her, daß er durch ein Funksignal aus Entfernungen bis zu zwei Kilometern betätigt werden konnte.
    Er prüfte die Vorrichtung und war mit dem Ergebnis zufrieden. Wenn die Hilfsflotte eintraf, konnte er ihr nötigenfalls ein Signal geben, sich vorsichtig zu nähern, weil an Bord des Wracks nicht alles so war, wie es sein sollte.
    Bevor er sich auf den Rückweg machte, ließ er den Lichtkreis der Helmlampe noch einmal über das Trümmerfeld schweifen, das einst der Kommandostand des stolzen Schiffes SANTONMAR gewesen war. Die letzten Sekunden nach Kullmytzers Evakuierungsbefehl standen ihm noch deutlich vor Augen. Er sah sich selbst, wie er durch Qualm und Feuer den steilen Boden emporklomm. Er erlebte noch einmal den entsetzlichen Augenblick der Explosion, spürte den Sog der ausströmenden Luft und den Druck der beiden Aggregate, zwischen die er eingeklemmt war ...
    Sein Blick suchte die beiden Konsolen, denen er seine Rettung verdankte. Seltsam, die Anordnung war nicht mehr so, wie er sie in Erinnerung hatte. Er fand die beiden Aggregate, aber sie standen viel zu weit auseinander, als daß sie die Gestalt eines Kranen zwischen sich hätten festhalten können. Er betrachtete sie aus der Nähe. Hatten sie sich seitdem bewegt? Der Boden war aufgeworfen und zerbeult. Das Metall mußte hier zeitweise flüssig gewesen sein. Ja, das war die Erklärung! Es hatte, nachdem er den Kommandostand verließ, eine Serie von Sekundärexplosionen gegeben. Die beiden Konsolen standen nicht mehr dort, wo er sie zuletzt gesehen hatte.
    Immer noch ein wenig verwirrt glitt er durch das gähnende Loch in den Raum hinaus. Er gelangte an die Kante, über die die Triebwerksflanke des Bugsektors senkrecht zur Rückenfläche des Hauptrumpfs hinabführte. Er blieb stehen, um sich einen Überblick zu beschaffen. Er hatte das Gravitron eingeschaltet, so daß es ihn gegen den stählernen Boden drückte.
    Die Erschütterung war nicht besonders kräftig, aber deutlich spürbar. Er beugte sich über die Kante und blickte in die Tiefe. Was er sah, verschlug ihm den Atem. Seitwärts unter ihm schwebte ein großes Beiboot. Bei unvorsichtigem Manövrieren war es mit dem Heck gegen die Triebwerksflanke gestoßen, daher kam die Erschütterung. Das Boot drehte sich langsam. Der Bug kam in Sicht. Fassungslos starrte Dabonudzer auf die großen, schwarzen Lettern, die den Namen des Fahrzeugs bezeichneten. VACCOM...
    Im selben Augenblick hörte er aus dem Empfänger Surfo

Weitere Kostenlose Bücher