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1005 - Todesfahrt nach Felloy

Titel: 1005 - Todesfahrt nach Felloy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war gekommen. Was würde Dabonudzer tun? Blieb er an Bord des Bootes, oder kehrte er zum Wrack zurück? Die Ungewißheit zerrte an Surfos Nerven.
    Da geriet ein paar Meter unter ihm das Schleusenschott in Bewegung.
     
    *
     
    Dabonudzer schwebte aus der Schleuse hervor. Surfo sah ihn am Brustschild seines Raumanzugs hantieren. Er schaltete das Gravitron ein und glitt in elegantem Bogen zum Wrack. Er landete am Fuß der Triebwerksfläche des Bugsektors. Surfo sah ihn, jetzt nur noch ein winziger Punkt, im Innern des Bugsektors verschwinden. Er würde nun zum Oberdeck gehen, um nachzusehen, ob die Rekruten einen brauchbaren Orter gefunden hatten.
    Surfo löste sich aus seinem Versteck. Er hatte nicht viel Zeit. Alles kam jetzt darauf an, daß er keine einzige falsche Bewegung machte, daß jeder Handgriff auf Anhieb saß. Er öffnete das Schleusenschott, wartete ungeduldig, bis der Druckausgleich stattgefunden hatte, und glitt durch den Korridor in die Fahrgastkabine. Er schnallte sich im Sessel des Piloten fest und aktivierte die Triebwerke. Er schaltete das künstliche Schwerefeld ein und spürte, wie sein plötzlich zurückgekehrtes Gewicht ihn tief in die Polsterung preßte.
    Die VACCOM setzte sich in Bewegung. Surfo drückte sie nach unten. Das Manöver war ein wenig zu hastig. Er sah die durchlöcherte Bordwand der SANTONMAR mit beängstigend hoher Geschwindigkeit auf sich zukommen. Seine Reaktion war blitzschnell, aber übertrieben. Ein paar Warnlichter flammten auf, als der Schwerkraftsektor um 180 Grad kippte. Das Boot geriet ins Schwanken.
    Surfo trat der Schweiß auf die Stirn. Ärgerlich wischte er den Helm nach hinten. Noch ein paar solche Fehlschläge, und er konnte sein Vorhaben gleich aufgeben. Er glich die Schwankungen der VACCOM aus und drückte das Boot vorsichtig an die Wandung der SANTONMAR heran. Es war besser, das Manöver mit Bedacht auszuführen und darüber ein paar Sekunden zu verlieren, als die VACCOM an der Oberfläche des Wracks zerschellen zu lassen.
    Unmittelbar voraus sah er das Loch der Orterkammer, durch das er geklettert war, als Dabonudzer sie zum ersten Mal auf die Suche nach Ortergeräten geschickt hatte.
    Scoutie und Brether sollten hier irgendwo auf ihn warten. Wo waren sie? Warum zeigten sie sich nicht? Wenn sie sich noch viel Zeit ließen, würde Dabonudzer auf der Bildfläche erscheinen, und dann war alles verloren.
    Ein matt schimmernder Punkt erschien auf der Bildfläche, gleich danach ein zweiter.
    Zwei Gestalten hatten sich vom Rumpf der SANTONMAR gelöst. Sie wurden größer, schienen sich aufzublähen, während sie auf das Boot zukamen. Scoutie? Brether? Surfo war seiner Sache nicht sicher. Einer der beiden mochte Dabonudzer sein. Er hatte keine Zeit, sich zu vergewissern. Das äußere Schleusenschott fuhr auf. Surfo hörte metallische Geräusche. Sekunden später ertönte ein halblautes Zischen. Der unförmige Umriß eines Raumanzugs erschien im Korridor. Scouties rötlicher Haarschopf leuchtete weithin. Surfo atmete erleichtert auf.
    Hinter Scoutie erschien Brether. Er grinste übers ganze, jungenhafte Gesicht und rief triumphierend: „Los! Worauf warten wir noch?
     
    10.
     
    Die Art, wie Surfo Mallagan einlenkte und auf jeden weiteren Widerspruch verzichtete, machte Dabonudzer mißtrauisch. Er kannte den Betschiden inzwischen gut genug, um das Feuer der Rebellion, das in seinen Augen leuchtete, richtig zu deuten. Er durfte Surfo keine Sekunde den Rücken kehren.
    Er verschaffte sich Rückendeckung, indem er die Rekruten von Bord schickte. Er beobachtete sie und sah sie im Bugsektor der SANTONMAR verschwinden. Wenigstens für den Augenblick schienen sie ihre aufrührerischen Pläne vergessen zu haben.
    Die VACCOM war hier nicht sicher. Er mußte sie an einen Ort bringen, wo die Auswüchse und Vorsprünge des rotierenden Wracks sie nicht erreichen konnten. Er berechnete eine günstige Position mit Hilfe des Allzweck-Computers und spielte das Resultat dem Autopiloten zu. Minuten später blickte er aus vierhundert Metern Entfernung befriedigt auf den mächtigen Rumpf des Mutterschiffs hinab. Hier war das Boot in Sicherheit - nicht nur von der Kollision mit dem Wrack, sondern auch vor den Betschiden. Niemand konnte sich der VACCOM mehr nähern, ohne gesehen zu werden. Die vierhundert Meter von der Oberfläche des Wracks bis zum Boot waren ohne Deckung.
    Dabonudzer kehrte sodann zur SANTONMAR zurück. Er hatte ursprünglich von vierzig Stunden gesprochen, die vergehen

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