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1005 - Todesfahrt nach Felloy

Titel: 1005 - Todesfahrt nach Felloy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Streich spielen", sagte er, aber er konnte nicht erkennen, ob Surfo ihn gehört hatte.
    Die Außenbildanlage war eingeschaltet, wie er es angeordnet hatte. Er sah Scoutie und Brether an ihrer zugewiesenen Plätzen stehen. Infolge der Rotation des Schiffes würde Brether in etwa fünfzehn Minuten in eine Zone des Schattens tauchen. Bis dahin mußte er fertig sein.
    Er näherte sich Surfo Mallagan mit äußerster Vorsicht. „Bist du bei Bewußtsein? Kannst du mich hören?" fragte er.
    Es zuckte über Surfos Gesicht. Dabonudzer nahm es als bejahende Antwort. „Öffne die Augen!" befahl er.
    Man sah Surfo an, daß er sich Mühe gab zu gehorchen. Das rechte Lid flatterte, schob sich für den Bruchteil einer Sekunde nach oben und schloß sich wieder. Iris und Pupille hatten sich weit nach oben gedreht; mehr konnte Dabonudzer nicht erkennen. Das Symptom war ihm fremd. Er zog aus dem Gürtel eine Miniatur-Meßkapsel hervor und setzte sie Surfo auf das Handgelenk, nachdem er den Ärmel des Raumanzugs zurückgeschoben hatte. Auf der Oberfläche der Kapsel leuchteten Ziffern und Zeichen auf, die die Werte verschiedener, wichtiger Körperfunktionen bezeichneten.
    Dabonudzer stand einen Schritt abseits. Seine Hand umklammerte den Kolben der Waffe. Er war mißtrauisch. Die Werte, die von der Kapsel angezeigt wurden, lagen ohne Ausnahme innerhalb der zulässigen Toleranzen, soweit diese für Wesen der Art Betschide bekannt waren. Soweit Dabonudzer erkennen konnte, fehlte Surfo Mallagan nichts.
    Er trat hinzu, um das kleine Meßgerät wieder abzunehmen. Der Lauf des Schockers war auf Surfos Brust gerichtet. In diesem Augenblick schlug Surfo die Augen auf. „Wehr dich, Krane", sagte er.
    Dabonudzer erhielt einen kräftigen Stoß. Er verlor den Boden unter den Füßen und trieb haltlos davon. Er hörte ein heulendes Zischen und spürte einen dumpfen Druck, der sich auf sein Bewußtsein senkte. Die künstliche Schwerkraft war erloschen. Und das Zischen kam von der Luft, die unkontrolliert aus dem Innern des Bootes ins All entwich.
    Welch ein teuflischer Plan, fuhr es ihm durch den Sinn.
    Es war einstweilen sein letzter Gedanke. Die Ohnmacht schlang ihren finsteren Mantel um ihn..
     
    11.
     
    Wozu ist es alles gut? fragte sich Surfo Mallagan, während er auf dem Bildschirm das Wrack der SANTONMAR zusammenschrumpfen sah, bis es weiter nichts mehr war als ein winziger, rötlich schimmernder Punkt. Wozu mache ich mir diese Mühe? Ob wir auf dem Wrack bleiben und warten oder mit der VACCOM davonfliegen - was für einen Unterschied macht es? Es ist ohnehin alles verloren.
    Er schrak auf. Es lief ihm kalt über den Rücken, als ihm klar wurde, daß er soeben eine Depression durchgemacht hatte. Der Anfall von Mutlosigkeit und Verzweiflung war völlig überraschend gekommen.
    Er wandte sich um. Sein Blick suchte Scoutie. „Es wird gefährlich", sagte er düster.
    Scoutie verstand ihn sofort. „Ich spüre es auch", antwortete sie. „Wir dürfen keine Zeit verlieren."
    Neben ihr saß Brether Faddon. Er hatte den Kopf in den Nacken gelegt und starrte teilnahmslos zur Decke hinauf. Surfo schaltete auf Bremsbeschleunigung. Es würde ein paar Minuten dauern, bis die VACCOM völlig zum Stillstand kam. Die SANTONMAR war nicht mehr zu sehen. St. Vain erschien nur noch als ein matter Lichtpunkt. „Hilf mir", forderte er Scoutie auf.
    Sie nahmen eine Reihe von Schaltungen vor. Dabonudzer mußte völlig überrascht werden, wenn er an Bord kam. Ohne Zweifel würde er einen Trick vermuten. Sein Mißtrauen würde sich auf Surfo konzentrieren, der den Kranken zu spielen hatte. Bis dahin waren Brether und Scoutie sicherlich nicht mehr an Bord. Dabonudzer würde sie nach draußen schicken, vielleicht sogar unschädlich machen, um den Rücken frei zu haben. Aber gerade indem er sich auf Surfo konzentrierte, versäumte er, auf seine Umgebung zu achten, und ging um so leichter in die Falle. Surfo war der Ansicht, daß ein Überraschungseffekt allein nicht genügte. Wenn nur die Luft ausströmte, würde Dabonudzer kurzerhand den Helm schließen, und damit war der Plan fehlgeschlagen.
    Es mußte eine zweite Komponente hinzukommen, die ihn verwirrte und ihn daran hindert, rechtzeitig und folgerichtig zu reagieren.
    Surfo und Scoutie entschieden sich für eine Kombination von Schwerkraftausfall und drastischer Druckminderung. Beide wurden durch denselben Schalter ausgelöst. Der Schalter reagierte auf ein akustisches Signal. Wenn Surfo die Worte „Wehr dich,

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