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1006 - Die Falle von Cratcan

Titel: 1006 - Die Falle von Cratcan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist."
    „Dem werde ich was erzählen", kündigte Faddon an, aber Mallagan sagte: „Nichts wirst du ihm erzählen! Wenn er auch nur ahnt, daß wir seine Absichten durchschaut haben, greift er vielleicht zu anderen Mitteln. Es ist unser Glück, daß alles eben wie ein Unfall aussehen muß, sonst hat Certhaytlin mehr Ärger am Hals, als ihm lieb ist - das wenigstens glaubt er."
    „Ich übernehme die erste Wache", bot sich Scoutie an.
     
    *
     
    Mallagan löste sie zwei Stunden später ab. „Sie haben das Feuer ziemlich niederbrennen lassen, und von einer Wachablösung habe ich auch nichts bemerkt", teilte sie ihm mit. „Überhaupt bewegen sie sich kaum."
    Mallagan ahnte, daß sich sein Verdacht bestätigen würde. Der Mond stand hinter Wolken, und es war sehr dunkel geworden. Vergeblich versuchte er, die Schatten der um die Glut liegenden Tarts zu erkennen. „Weck Brether auf, Scoutie. Wir holen uns Wasser."
    „Jetzt?"
    „Kann kaum günstiger sein. Die Tarts sind fort, und die Anemonen scheinen nachts wirklich nicht herumzufliegen. Wenn der Morgen graut, sind wir im Wald und damit sicher. Die Spuren der Tarts werden wir dann schon finden. Bin auf Lordos' Ausrede gespannt."
    Die schwache Glut des fast erloschenen Lagerfeuers zeigte ihnen die Richtung an.
    Trotzdem benötigten sie eine halbe Stunde, bis sie die Quelle erreichten. Mallagans Vermutung bestätigte sich: Die Tarts waren verschwunden.
    Sie tranken sich satt und füllten ihre Reserveflaschen. Nach einer kurzen Beratung entschlossen sie sich, in Richtung der Hügel aufzubrechen und am Waldrand auf die Dämmerung zu warten. Das hatte zwei Vorteile: Sie konnten dort leichter die Spuren der Tarts finden, und wenn die Windanemonen auftauchten, waren sie schnell in Sicherheit.
    Zum Glück lockerte sich die Bewölkung ein wenig auf, und es war nicht mehr so finster.
    Sie kamen schnell voran, genau nach Westen, soweit Mallagan das beurteilen konnte.
    Das Gelände begann allmählich anzusteigen. Als die ersten Baumgruppen erreicht wurden, hielten sie an. Das Gras war ein wenig feucht und kühl. Ohne ein Feuer anzumachen, rollten sie sich zusammen und fielen sofort in tiefen Schlaf.
    Sie verzichteten auf eine Nachtwache. In wenigen Stunden mußte es dämmern.
     
    *
     
    Obwohl Garost heftig protestierte, ließen die Tarts das Feuer niederbrennen und brachen dann nach Westen auf. Bei dem Ablenkungsmanöver, das die Betschiden in die tödliche Falle locken sollte, war einer der Tarts ums Leben gekommen. Eine Windanemone war von hinten herangeflogen und hatte den Blütenkelch über ihn gestülpt. „Vielleicht lebt Harkot noch", gab Garost zu bedenken. „Wir können ihn nicht einfach zurücklassen."
    „Ich habe seinen Todesschrei vernommen, Garost. Aber wie auch immer, wir haben unseren Auftrag. Dies ist die beste Gelegenheit, ihn auszuführen, ohne daß wir uns die Krallen schmutzig machen müssen."
    Sie marschierten die halbe Nacht und legten dann eine mehrstündige Schlafpause ein.
    Noch bevor der Morgen graute, setzten sie ihren Weg nach Westen fort und erreichten schließlich den Kamm des Hügelzugs. Vor ihnen lag abermals die Wüste Scallnag, endlos und eben bis zum fernen Horizont.
    Einer der Tarts kletterte auf einen Baum und blickte zurück nach Osten. In der Nähe der Quelle schwebten ein paar Windanemonen. Von den Betschiden war nichts zu sehen. „Weiter!" drängte Lordos. „Noch eine Nacht, dann sind wir bei der Station. Vielleicht ist ein Funkgerät zurückgeblieben, dann informieren wir Certhaytlin. Jetzt kann er uns holen lassen."
    Schweigend setzten sie sich in Bewegung. Es ging nun bergab, und der Wald wurde lichter. Dann hatten sie die letzten Bäume hinter sich gelassen.
    Von jetzt an gab es wieder nur Sand.
     
    *
     
    Sie fanden die Spuren der Tarts auf Anhieb und folgten ihnen. Einige Stunden nach den Echsen erreichten auch sie den Kamm. „Da unten sind sie", sagte Scoutie und deutete hinab in die vor ihnen liegende Wüste. „Weit sind sie ja nicht gekommen."
    „Wahrhaftig - nur noch fünf!" zählte Faddon. „Keine Müdigkeit vorschützen", mahnte Mallagan. „Wir müssen weiter. Wenn möglich, bleiben wir außer Sichtweite. Ich möchte Lordos heute abend an seinem Lagerfeuer überraschen. Vielleicht verrät er sich endlich."
    Es fiel ihnen nicht schwer, den deutlich sichtbaren Spuren durch die Wüste zu folgen, wenn sie auch immer darauf achten mußten, nicht gesehen zu werden. Die Landschaft hatte von den Hügeln zwar glatt und eben

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