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1006 - Die Falle von Cratcan

Titel: 1006 - Die Falle von Cratcan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Skorpione nicht an", versicherte Lordos. „Sie sind tagsüber noch schlimmer als die Anemonen, Carselloten oder Weißwürmer. Der Sand, den sie mit ihren magnetisch aufgeladenen Schwänzen in Geysire verwandeln, macht blind. Man stolpert in die Trichter, und dann..."
    Er brauchte nicht weiterzusprechen.
    Es gab in dieser Nacht kein Feuer, weil sie kein Holz fanden.
    Es wurde empfindlich kalt, aber die drei Betschiden rückten eng zusammen und wärmten sich gegenseitig.
    Morgen würden sie die verlassene Station erreichen
     
    5.
     
    Die Nacht verging ohne jede Störung. Mallagan hatte darauf verzichtet, die übliche Vorsichtsmaßnahme zu ergreifen und selbst wach zu bleiben, wenn ein Tart Posten schob. Er war sicher, daß in dieser Nacht nichts geschah, und er behielt recht.
    Ausgeruht und am Horizont die gesuchte Station vor Augen, kamen sie tagsüber schnell voran. Am frühen Nachmittag bereits war die Umzäunung gut zu erkennen, und dann standen sie vor der Station.
    Sie war unzerstört. Spuren bewiesen lediglich, daß ein Suchtrupp die provisorisch errichteten Baracken durchstöbert hatte. Zum Glück hatten sie die Lebensmittelvorräte nicht angetastet, und auch Wasser war genügend vorhanden.
    Die verschwundene Besatzung hatte jedoch die Funkgeräte mitgenommen. Für Lordos bestand somit keine Möglichkeit, Kontakt mit Certhaytlin aufzunehmen.
    Der Tart schlug vor, den morgigen Tag hier zu verbringen, damit man sich erholen könne. Außerdem, so deutete er, könne es gut sein, daß Certhaytlin abermals einen Suchtrupp aussenden würde, und in einem solchen Fall würde man die Station zuerst inspizieren.
    Das klang logisch. Mallagan konnte keinen Widerspruch erkennen. Also stimmte er zu.
    Ein Ruhetag würde ihnen allen guttun. Außerdem schien es innerhalb der Umzäunung einigermaßen sicher zu sein.
    Als er später mit Lordos noch einmal das Lager umrundete - es dunkelte bereits -, spürte er wieder die alte Unsicherheit des Tarts. Aber sie war anderer Natur, auch das war zu spüren. Sie standen auf einem nur wenige Meter hohen Hügel und sahen nach Westen, wo der Himmel noch vom Sonnenuntergang gefärbt war. Der Zaun war nicht hoch und leicht zu überblicken. „Übermorgen haben wir das Gebirge erreicht, und dann ist es nicht mehr weit bis zum Stützpunkt am Yandiri", sagte Lordos, und seine Stimme schwankte ein wenig. „In drei Tagen sind wir dort."
    Mallagan entschloß sich zu einem Vorstoß. „Was wird Certhaytlin dann sagen?" fragte er ruhig.
    Lordos warf ihm einen Blick zu, sah dann aber wieder nach Westen. „Er wird unzufrieden sein", sagte er nur. „Weil du deinen Auftrag nicht erfüllt hast?"
    Wieder der seltsame Blick. „Ja, ich habe ihn nicht erfüllt. Wir haben die Besatzung des Stützpunkts nicht gefunden."
    Noch hatte Lordos nicht den Mut, die Wahrheit zu bekennen.
    Mallagan bohrte weiter: „Gab es da nicht noch einen zweiten Auftrag, Lordos? Einen sehr speziellen?" Schweigen.
    Der Himmel am westlichen Horizont verdunkelte sich nun zusehends. Die Konturen des Gebirges, das die Scallnag-Wüste von der Daroque-Senke trennte, hob sich deutlich ab. „Welchen Auftrag?" fragte Lordos endlich. „Ich meine den Auftrag Certhaytlins, uns durch einen fingierten Unfall ums Leben kommen zu lassen. Wir wissen es schon lange, Lordos. Warum sprichst du nicht offen mit mir? Warum noch weiter das Versteckspiel? Wir haben uns gegenseitig nun mehrmals das Leben gerettet, oder willst du das abstreiten?"
    „Nein, das kann ich nicht. Vergiß aber auch nicht, daß Certhaytlin mein Vorgesetzter ist, dem ich gehorchen muß. Wenn ihr lebend zurückkommt, wird er mich zur Verantwortung ziehen."
    „Wir werden einen Ausweg finden, Lordos."
    „Welchen denn? Wollt ihr freiwillig sterben?"
    „Es gibt immer mehrere Auswege aus einer Situation. Jetzt, wo wir keine Geheimnisse mehr voreinander haben, finden wir eine Lösung. Vertraust du mir?"
    Der Tart hatte sich längst auf alle viere niedergelassen. Er schien diese Stellung bequemer zu finden, als auf seinen beiden Hinterbeinen zu stehen. „Ich habe dir vom ersten Tag an vertraut, aber Certhaytlins Befehl war stärker. Heute bin ich froh, daß alle Anschläge mißlangen, aber die Sorge bedrückt mich trotzdem. Er hält dich und deine Freunde für Spione des Herzogs. Darum sollt ihr verschwinden."
    „Aber warum denn? Was hat er denn zu verbergen? Der Stützpunkt ist intakt und dem Herzogtum treu ergeben. Oder nicht?"
    „Doch, natürlich!" beeilte sich Lordos

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