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1006 - Die Falle von Cratcan

Titel: 1006 - Die Falle von Cratcan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht bewegten, sahen sie so harmlos wie vertrocknete Büsche aus. Nach einem letzten Rundblick stellte Lordos fest: „Es kommen keine mehr. Wenn ich das Zeichen gebe, beginnen wir zu feuern. Wie gesagt: Kein einziger darf entkommen!"
    Es kam in erster Linie darauf an, keinen der lebenden Büsche entwischen zu lassen.
    Faddon übernahm es daher, jene Carselloten aufs Korn zu nehmen, die bei der ersten Energiesalve nicht getroffen wurden und davonzurollen versuchten.
    Der Gegenangriff erfolgte so überraschend, daß Faddon kaum Arbeit erhielt. Die Carselloten begannen bereits bei ungenauen Streifschüssen sofort lichterloh zu brennen, rollten noch ein kleines Stück und blieben dann reglos liegen. Minuten später verriet nur noch ein grauer Haufen Asche von ihrer ehemaligen Existenz.
    Nach fünf Minuten war alles vorbei. „Keiner hat überlebt", sagte Lordos und sah sich noch einmal aufmerksam nach allen Seiten um. „Wir können wieder hinabsteigen."
     
    *
     
    Die Quelle wurde von fliegenden Windanemonen bewacht.
    Nach einem anstrengenden Marsch mit nur kurzen Ruhepausen tauchte weit vor ihnen der bewaldete Hügelzug auf. Es war nicht nur die Aussicht auf das kühle Wasser der Quelle, die sie zur Eile antrieb, sondern auch die Vorfreude auf einige Stunden Schlaf, den alle bitter nötig hatten.
    Eine Stunde später hielt Lordos an. Auch die anderen Tarts hatten die Gefahr bemerkt.
    Wieder so eine Situation, dachte Mallagan bei sich, mit der Lordos nichts anfangen kann. „Windanemonen!" sagte Garost. Mit wenigen Worten erklärte er den Betschiden, was es mit diesen merkwürdigen Lebewesen auf sich hatte und welche Gefahr sie darstellten. „Sie halten sich gern in der Nähe von Wasser auf und stürzen sich auf alles, was sich bewegt. Man trifft sie aber auch oft mitten in der Wüste an. Mit ihnen fertig zu werden ist nicht so leicht. Sie können fliegen, und wenn ihr Name auch mit dem Wind in Verbindung gebracht wird, so haben sie nichts mit diesem zu tun. Sie bewegen sich auch gegen den Wind."
    Mallagan, Faddon und Scoutie hatten recht gute Augen, aber es fiel ihnen schwer, die nahezu transparenten Blütenkelche der fliegenden Mörderpflanzen auszumachen. Sie sahen aus wie Seequallen, die scheinbar ziellos umhertrieben und Ausschau nach Beute hielten. „Es müssen Dutzende sein", meinte Faddon schließlich. „Im Wald sind wir sicher vor ihnen", erklärte Lordos. „Sie werden von den Zweigen und Ästen im Flug behindert."
    „Und vor dem Wald liegt die Quelle", stellte Garost nüchtern fest. „Außerdem würde uns ein Umweg wenig nützen. Wir würden bemerkt, bevor wir die Hügel erreichten."
    „Vielleicht sollten wir hier warten, bis es dunkel wird", schlug Faddon vor.
    Dieser Rat des Betschiden schien Lordos' Phantasie anzuregen. „Ein guter Gedanke", lobte er und fügte hinzu: „Für uns Tarts ist ein Angriff der Anemonen nicht so gefährlich wie für euch, da ihr körperlich schwächer seid. Ich schlage daher vor, daß wir vorangehen und versuchen, die fliegenden Pflanzen zu vertreiben, während ihr hier wartet, bis es dunkel geworden ist. Dann kommt ihr nach."
    Seine Absicht war so leicht durchschaubar, daß Mallagan ihm am liebsten wieder einmal ins Gesicht gelacht hätte, aber er nickte nur. „Ja, das wäre vielleicht gut. Aber werdet ihr allein mit den Windanemonen fertig?"
    Die Echsenschnauze verzog sich zu einem Grinsen. „Das laßt unsere Sorge sein. Im übrigen beginnt die Dämmerung in einer Stunde. Dann fliegen sie nicht mehr, sondern lassen sich irgendwo nieder, um zu schlafen. Wenn sie uns bis dahin nicht bemerken, haben wir leichtes Spiel mit ihnen. Aber wartet trotzdem hier, bis ich euch ein Zeichen gebe. Drei Energieschüsse senkrecht in den Himmel."
    Scoutie und Faddon mischten sich nicht ein, denn sie ahnten, daß auch Mallagan eine ganz bestimmte Absicht verfolgte. Sie warteten, bis die Tarts außer Hörweite waren, dann fragte das Mädchen: „Und nun?"
    „Sobald es zu dunkeln beginnt, gehen wir weiter. Wir warten nicht auf das Zeichen. Bin gespannt, was Lordos plant. Vielleicht will er die Anemonen ablenken und uns auf den Hals schicken - ich weiß es nicht. Jedenfalls läßt er uns nicht ohne Grund zurück."
    Die Tarts verschwanden hinter einer Bodenwelle, kamen aber dann wieder zum Vorschein. Sie hatten ein wenig die Richtung geändert und bewegten sich nicht mehr auf jenen Punkt zu, an dem die Quelle sein mußte. Sie würden ihn weit links passieren.
    Sie mußten sich jetzt in

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