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1007 - Die Kosmische Hanse

Titel: 1007 - Die Kosmische Hanse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewissen Wehmut, das war wie ein Wesen von einer anderen Welt, so ungewöhnlich und so fern.
    Manchmal fragte sich Carsa, ob ihr Verhältnis zu diesem Mann nicht eine Art von Snobismus war - sie hielt sich dieses exotische Wesen, um damit Menschen in ihrem Freundeskreis zu beeindrucken.
    Als sie vom Gleiter zum Haupttor des Gebäudes ging, fielen ihr einige Fahrzeuge mit dem Emblem der Kosmischen Hanse auf, die gestern noch nicht hier geparkt hatten.
    Außerdem standen vor dem Eingang zwei Posten in der lindgrünen Uniform der LFT-Flotte. Sie hinderten die junge Frau am Eintreten.
    Sie sagte, wer sie war und daß Aerts sie herbestellt hatte.
    „Wir müssen uns davon überzeugen, daß das stimmt, bevor wir dich hineinlassen", sagte einer der Wächter.
    „Was geht hier überhaupt vor?" wollte sie wissen. „Wozu dieses große Aufgebot?"
    Der Sprecher zuckte mit den Schultern und schaltete einen Minikom an seinem Handgelenk ein. Der andere Mann lächelte Carsa zu, genauso, wie Carsa gewohnt war, von Männern angelächelt zu werden.
    „In Ordnung", sagte der erste Posten, nachdem, er sich eine Zeitlang mit jemand unterhalten hatte, der sich offenbar im Innern des Gebäudes aufhielt. „Du kannst hineingehen. Tekener wird sich um dich kümmern."
    Hinter dem Eingang führte ein breiter Gang tiefer in das Gebäude. Ein großer Mann kam Carsa entgegen. Er hatte ein von Narben entstelltes und doch sehr anziehendes Gesicht und lächelte auf eine unnachahmliche Weise, ganz anders als der Mann dort draußen. Carsa fühlte sofort Zutrauen zu dem großen Mann. Sie wußte, daß er der Zellaktivatorträger und frühere USO-Spezialist Ronald Tekener war, denn sie hatte schon Bilder von ihm gesehen.
    „Im Augenblick", sagte Tekener freundlich, „sind ein paar unserer Leute bei ihm, um ihn zu instruieren. Sobald das vorbei ist, kannst du zu ihm."
    Das Unbehagen, das sich unmittelbar nach ihrer Ankunft in ihr gebildet hatte, verstärkte sich. Sie fühlte, daß etwas Ungewöhnliches im Gang war, und Furcht um Aerts begann sich über ihr Denken zu legen. Sie reagierte nervös.
    „Was macht ihr mit ihm? Wozu dieser Aufwand? Er ist ein Schläger und Räuber, aber das rechtfertigt nicht ein solches Vorgehen."
    „Wir tun nichts gegen ihn, sondern hoffen, daß er etwas für uns zu tun bereit ist", entgegnete Tekener.
    „Ich verstehe nicht."
    „Ich glaube", meinte Tekener sanft, „daß er am ehesten in der Lage sein wird, dir alles zu erklären, immer vorausgesetzt, daß er unseren Vorschlag annimmt."
    Sie spürte, daß der Aktivatorträger nicht bereit war, ihr mehr zu sagen. Tekener brachte sie in einen kleinen, gemütlich eingerichteten Raum, fragte, ob sie etwas für ihren Zeitvertreib haben wollte, und zog sich, nachdem er ihr Kaffee gebracht hatte, wieder zurück.
    Carsa ertappte sich dabei, daß sie angestrengt auf die Schritte und Stimmen lauschte, die draußen im Gang ab und zu aufklangen, als könnte sie auf diese Weise etwas über das Schicksal ihres Freundes erfahren.
    Sie wurde immer ungeduldiger und ängstlicher, und als sie über eine Stunde vergeblich gewartet hatte, stand sie auf, um bei irgend jemand dagegen zu protestieren, daß man sich nicht um sie kümmerte.
    In diesem Augenblick hörte sie abermals Schritte, die von Aerts, wie sie unschwer feststellen konnte, und gleich darauf erschien ihr Freund in der Tür.
    Er war blaß und lächelte sie spöttisch an.
    Irgend etwas an seiner Haltung hinderte Carsa daran, ihn zu umarmen und zu küssen.
    Er schien weiter von ihr entfernt zu sein als jemals zuvor.
    „Du hattest mich herbestellt", sagte sie, gleichsam entschuldigend für ihr Erscheinen.
    „Ja, Kleines", sagte er ohne eine Spur von Freundlichkeit.
    „Was bedeutet das alles?" brach es aus ihr hervor. „Was haben sie mit dir vor? Was ist überhaupt geschehen? Hast du etwas getan, wovon ich nichts weiß - hast du jemanden ... jemanden umgebracht?"
    Daß er eines Tages einen Mord begehen könnte, war eine tief in ihr verwurzelte Angst.
    Sie wußte, daß er dazu in der Lage sein könnte. Es gab eine winzige Schwelle in seinem Innern, aber er würde keine Hemmungen haben, diese zu ignorieren.
    Er musterte sie schweigend.
    „Du Närrin", sagte er nach einer Weile. „Ich will mich von dir verabschieden."
    „Sie bringen dich also zur Behandlung?"
    Er runzelte die Stirn, als könnte er ihre Uneinsichtigkeit in diese Situation nicht begreifen.
    „Unsinn", antwortete er überlegen. „Sie brauchen mich."
    In diesem

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