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1007 - Die Kosmische Hanse

Titel: 1007 - Die Kosmische Hanse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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frustriert, noch hatte ich eine schlimme Kindheit", eröffnete er dem Maskenträger. „Ich bin ganz einfach böse, ein richtiger Krimineller."
    „Er ist stolz darauf!" rief Roga entsetzt dazwischen.
    „Der Wunsch, anders zu sein als alle anderen, treibt ihn an", vermutete Alaska. Er klopfte mit dem gekrümmten Zeigefinger gegen seine Maske. „Ich verstehe ihn - deshalb."
    Roga fragte unglücklich: „Was sollen wir jetzt tun?"
    „Ich würde ihn mit einem Psychologen zusammenbringen", riet Alaska dem Beamten.
    Roga fluchte leise vor sich hin, als er Alaska und Carfesch in den Gang hinausbegleitete und die Tür wieder verschloß.
    „Ich finde es nicht schön, daß du mich mit diesem Problem allein läßt", warf er dem Transmittergeschädigten vor. „Du solltest dich dieser Sache annehmen oder jemand bestimmen, der dazu in der Lage ist."
    „Wir haben wirklich andere Dinge zu tun", wehrte Alaska ab. Er ahnte nicht, daß er sich; nach nicht allzu langer Zeit wieder um Aerts kümmern mußte.
     
    6.
     
    Die Robotsonde bewegte sich mit mäßiger Geschwindigkeit durch den Weltraum und näherte sich allmählich dem seltsamen Objekt, das unbeirrt auf seinem Kurs in Richtung Wega-System geblieben war. Hunderte von Augenpaaren an Bord von siebzehn Raumschiffen beobachteten sowohl den Flug des Findlings als auch den der Sonde.
    Waringer hatte aus den vorliegenden Ergebnissen der Reaktionen der Raumfahrer eine durchschnittliche Entfernung berechnet, in der der Psychoschirm auf ein lebendes Wesen einwirkte. Er nannte diese imaginäre Grenze „Schamschranke".
    Zwei Meilen vor dieser Schamschranke explodierte die Sonde, und damit war erwiesen, daß Roboter nicht näher an das Objekt herankommen konnten als durchschnittliche Menschen.
    „Eine teuflische Waffe", stellte Fellmer Lloyd fest. „Niemand wird behaupten, daß ein Roboter über ethische Grundeinstellungen verfügt."
    „Ein Roboter nicht, aber seine Erbauer", warf Waringer ein.
    „Ich weiß nicht, ob wir unter diesen Umständen noch immer davon ausgehen können, daß das Ding ungefährlich ist", warnte Gucky. „So, wie es die Sonde vernichtet hat, könnte es auch Schiffe angreifen oder sogar Planeten."
    „Du denkst an die Welten des Wega-Systems?" fragte Rhodan.
    „Ja."
    Rhodan gab dem Ilt im stillen recht. Er wußte, daß es ein Risiko bedeutete, wenn sie das Objekt unbehelligt weiterfliegen ließen. Andererseits war nach allem, was sie bisher in Erfahrung gebracht hatten, überhaupt nicht sicher, ob sie dem Objekt etwas anhaben konnten. Länger, als er ursprünglich beabsichtigt hatte, hielt er sich nun schon im Wega-Sektor auf. Über Hyperfunk hatte er neue Nachrichten von den Vorgängen auf Mardi-Gras erhalten, die alles andere als beruhigend waren. Es wurde Zeit, daß er sich zu dem Handelskontor begab und sich dort umsah.
    „Willst du eine weitere Sonde vorbereiten?" erkundigte sich Faro.
    „Natürlich nicht", antwortete Rhodan dem Kommandanten.
    „Wir sind keinen Schritt weitergekommen", sagte Tschubai resignierend.
    Rhodan wußte, daß der Afrikaner recht hatte. Das Problem machte ihm innerlich immer mehr zu schaffen. Seine Ahnung, die ihn bisher selten getrogen hatte, sagte ihm, daß es mit dem geheimnisvollen Objekt eine besondere Bewandtnis hatte.
    Welche schicksalhafte Entwicklung zeichnete sich im Wega-Sektor ab?
    Rhodan dachte an seinen letzten Besuch auf EDEN II im Jahr 3587 alter Zeitrechnung. Auch heute, im Jahr 424 NGZ, wußte niemand, wo die Position der Planetenhälfte zu finden war. Es war überhaupt fraglich, ob man das geistige Zentrum der Mächtigkeitsballung von ES in Koordinaten angeben konnte. Zumindest, was die direkte Form des Einwirkens betraf, war ES seit Rhodans Besuch nicht mehr in Erscheinung getreten.
    Ich benötige alle meine Kraft und Konzentration, um die Auseinandersetzung mit Seth-Apophis bestehen zu können, hatte ES dem Terraner mitgeteilt. Ich werde mich nicht um euch kümmern können.
    Seither standen die Terraner auf ihren eigenen Beinen, und das, obwohl sie immer tiefer in kosmische Entwicklungen verstrickt wurden.
    Gab es überhaupt eine Chance, den wahren Charakter von Seth-Apophis und ihren zentralen Sitz zu entdecken und diese Superintelligenz zu befrieden, bevor sie sich in eine Materiesenke verwandelte?
    Rhodan gab sich einen Ruck. Er mußte sich um die naheliegenden Probleme kümmern, dabei waren philosophische Überlegungen kaum angebracht.
    „Wir haben noch eine Chance", wandte er sich an die in der

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