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1007 - Totenwache

1007 - Totenwache

Titel: 1007 - Totenwache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lauder. Deinen Eltern die letzte Ehre erweisen.«
    Ja, da hatte er recht…
    ***
    Die Templer-Freunde hatten mich so gut wie möglich versorgt, auch neue Kleidung hatte ich erhalten. Eine dunkle Jacke, dazu eine etwas hellere Hose und ein weißes Hemd, das meine Freunde ebenfalls noch aufgetrieben hatten. Das Schwert König Salomos hatte ich natürlich mitgenommen, aber ich trug es nicht mehr an meinem Körper, sondern hatte mir ein Behältnis mitgeben lassen, das so ähnlich aussah wie ein Geigenkasten. Darin hatte es seinen Platz gefunden.
    Vor dem Abflug hatte ich noch mit Sir James telefoniert und auch ihn in Kenntnis gesetzt. Die Behörden, in der EU ohnehin auf Harmoniekurs aus, würden mir keine Schwierigkeiten bereiten.
    Ich konnte von Toulouse aus starten. Ein Fahrer hatte mich dorthin gebracht. Im letzten Moment erreichte ich die Maschine nach Paris. Von dort wollte ich weiter nach Schottland fliegen, wo mich Freund Suko dann abholte.
    Um mich herum geschah alles automatisch. Niemand sprach mich während der beiden Flüge an, und so konnte ich meinen Gedanken nachhängen.
    Die Tatsachen blieben, und was die Zukunft brachte, das wußte ich nicht. Bis eben auf die Totenwache. Ich war davon überzeugt, daß etwas passieren würde und die Diener des Lalibela erschienen, um mich bei der Wache zu stören.
    Und deshalb war ich froh, meinen Freund Suko noch im Rücken zu wissen. Er würde sicherlich nicht nach London zurückfahren.
    Das hatte ich mit Sir James bereits abgesprochen. Zudem war auch Suko über alles informiert worden.
    Das Umsteigen in Paris klappte bestens, und auch über den Weiterflug konnte ich mich nicht beschweren. Ich starrte aus dem Fenster nach draußen und war froh, mich ausbreiten zu können. Ich saß allein in der Reihe.
    Der Himmel war zum Teil wolkenlos, so daß ich oft genug den Boden erkennen konnte. Aber die Landschaft nahm ich kaum wahr, denn meine Gedanken gingen andere Wege.
    Über Schottland wurde es bewölkt. Später, als wir gelandet waren, kam noch Regen hinzu. Eine Realität lag hinter mir, die mir trotzdem vorgekommen war wie ein Traum. Als ich Suko sah, der mir zuwinkte, da überkam mich auch irgendwo das Gefühl, wieder zuhause zu sein. Er holte mich also doch ab.
    Aber lächeln konnte ich nicht. Ich winkte nur zurück und kümmerte mich um mein Gepäck, das eigentlich nur aus dem ›Geigenkasten‹ bestand, in dem das Schwert lag.
    Suko und ich gingen aufeinander zu. Dann fielen wir uns in die Arme. Es war eine Begrüßung zwischen uns beiden, wie sie noch nie stattgefunden hatte. Überaus herzlich, aber lachen konnten wir nicht.
    Wir schauten uns an. Suko nickte. »Ich bin froh, daß du wieder hier bist.«
    »Ich auch«, erwiderte ich mit rauher Stimme. »Das bin ich auch. Sehr froh sogar, auch wenn es verdammt schwer für uns werden wird. Es ist leider noch nicht beendet«, flüsterte ich.
    »Dann laß uns erst mal fahren«, sagte er.
    Ich ging schweigend neben ihm her. Erst später, als wir in dem Leihwagen saßen, kam ich wieder auf das eigentliche Thema zu sprechen. »Wo sind meine Eltern aufgebahrt worden?«
    »In der Leichenhalle.«
    »Ja«, murmelte ich und mußte mich erst daran gewöhnen, daß sie in einer Leichenhalle so starr und leblos lagen. Sonst war ich immer anders begrüßt worden.
    »Willst du direkt hin?«
    »Ich möchte erst den Ort sehen, an dem sie starben. Er ist ja nicht weit vom Friedhof entfernt – oder?«
    »Stimmt. An der Mauer.«
    »Ich sah es«, flüsterte ich und schaute nach vorn. »Ich habe es genau gesehen. Ich war auf dem Rad der Zeit wie gefangen, und ich erkannte das Schreckliche. Zuerst habe ich es nicht glauben wollen, dann aber habe ich mir gedacht, daß dieses Rad einfach nicht lügen kann, und so ist es dann auch gewesen.«
    »Wirst du die Totenwache halten?« fragte Suko, der mittlerweile informiert war.
    »Bleibt mir etwas anderes übrig? Donata hat nicht gelogen. Mein Vater ist selbst noch im Tod wichtig für die andere Seite. Es wird etwas passieren, da bin ich mir sicher, und ich möchte dich fragen, ob dir vielleicht etwas aufgefallen ist.«
    »Was meinst du?«
    »Fremde Besucher, die hier in Lauder eingetroffen sind. Männer, die du nicht kennst.«
    »Denkst du an Lalibelas Leute?«
    »An wen sonst?«
    Suko hob die Schultern. »Es ist schade, daß ich dich enttäuschen muß, aber mir ist nichts aufgefallen. Das Leben verläuft wie sonst, sollte man meinen. Aber irgendwo ist es auch stiller geworden, als wären Teile

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