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1008 - Ein Computer spielt verrückt

Titel: 1008 - Ein Computer spielt verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie dem Wartungsdienst an, so daß sie auch gegenüber der Positronik legitimiert waren, diese Arbeit zu verrichten. Und so galten ihre Ablenkungsmanöver einzig und allein Albert, der durch das Kommunikationsnetz die Möglichkeit hatte, sie zu belauschen und zu beobachten.
    Bis jetzt war es Jost und seinem Team immer noch gelungen, die Positronik zu täuschen.
    „Was tut ihr da?" erkundigte sich die wohlklingende Computerstimme aus einem Lautsprecher.
    „Es handelt sich um einfache Wartungsarbeiten, Albert", sagte Jost leichthin. Er hatte sich bis zum Hauptcomputerzellverband vorgearbeitet, der sämtliche Funktionen des Konferenzraumes kontrollierte, von dem Psychoschuler bis zum Getränkeservice.
    „Ihr könnt euch die Arbeit ersparen", sagte Albert. „Ich werde mich von nun an selbst warten."
    „Du wirst uns doch nicht arbeitslos machen wollen, Albert", sagte Jost wie im Scherz.
    Es waren nur noch einige wenige Handgriffe zu tun, um diesen Raum vom Computernetz zu trennen.
    Plötzlich erhielt Jost einen elektrischen Schlag und schrie auf.
    „Das war eine Warnung", meldete sich Albert daraufhin. „Ich dulde es nicht länger, daß ihr mein System stört."
    „Aber, Albert...", begann Jost, brach jedoch mit einem Schmerzensschrei ab, als er wieder einen Energieschlag erhielt.
    Jost begann zu schwitzen. Er fragte sich, warum ihnen die Positronik ausgerechnet in diesem unbedeutenden Konferenzraum Widerstand entgegenbrachte. Sie hatten schon wichtigere Systeme lahmgelegt, etwa das Medo-Center, ohne daß Albert etwas gegen die Demontage getan hätte.
    Jost wollte einen neuen Versuch unternehmen, den Computerverband von der Hauptpositronik zu trennen, als ihn die Lautsprecherstimme innehalten ließ. Sie sprach sanft wie immer, aber was sie sagte, das war eine klare Drohung: „Jost Governor! Wenn du noch einmal Hand an mich legst, dann muß ich andere Maßnahmen ergreifen!"
    „Stell dich nicht so an, Albert", sagte Jost mit rauer Stimme. „Du weißt, daß diese Arbeiten notwendig sind. Danach wirst du dich wieder wie neu fühlen."
    Die Positronik sagte darauf nichts.
    Jost vernahm einen dumpfen Fall. Als er in die Richtung blickte, sah er Mont Lamer reglos auf dem Boden liegen. Nerd Vircon war bei ihm. Er duckte sich und ging auf alle viere nieder.
    „Achtung!" rief er dabei. „Luft anhalten. Albert pumpt Schlafgas in den Konferenzraum."
    Jost ließ von dem Computerverband ab, hielt den Atem an und sprang in die Tiefe. Er landete knapp neben dem bewußtlosen Mont Lamer und legte sich flach auf den Boden.
    Hier unten war die Luft noch atembar.
    „Wir müssen Mont hier herausschaffen", rief er Nerd Vircon zu, während er den bewußtlosen Kollegen unter die Achsel griff und mit ihm zum Ausgang robbte. Nerd Vircon griff auf der anderen Seite zu.
    Sie schafften es gerade noch, den Ausgang zu erreichen.
    Jost holte das tragbare Bildsprechgerät hervor und schaltete es ein. Sein Demontagetrupp hatte eine eigene Frequenz bekommen, die von der Positronik noch nicht kontrolliert wurde.
    „An alle!" sprach Jost ins Mikrophon. „Bringt sämtliche demontierten Computerteile zur Sammelstelle und versiegelt den Raum, damit kein Unbefugter an sie kommen kann."
    „Dein Befehl kommt zu spät", wurde ihm geantwortet. „Die Computerteile wurden bereits abtransportiert."
    „Wohin wurden sie geschafft?" rief Jost aufgebracht. „Und wer hat den Befehl dazu gegeben?"
    „Er kam auf unserer Frequenz. Und wenn die Anordnung nicht von dir kam, dann weiß ich nicht, wer sie gegeben hat."
    Jost Governor ahnte, wer dahintersteckte.
    Seine Ahnung wurde bald darauf durch den Bericht eines Torpostens bestätigt, den man paralysiert an einer Lichtschranke fand. Er hieß Tate Abrand, und nachdem die Lähmung von ihm abgefallen war, erzählte er folgendes: „Ich hatte Dienst an der Lichtschranke 7 im Sektor AZ, die früher vollrobotisch bedient wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt sah ich die Notwendigkeit, die Lichtschranke manuell zu bedienen, nicht ein. Trotzdem verrichtete ich meinen Dienst gewissenhaft. Ich ließ nur Transporte passieren, die von einem Fahrer gesteuert wurden. Ich habe mich an den Befehl, keinen Robotwagen durchzulassen, immer gehalten. Als dann der Großtransport kam und den Kode funkte, der die Lichtschranke öffnen sollte, habe ich von Hand die Sperre eingeschaltet, um mich zu vergewissern, daß auch wirklich ein Wesen aus Fleisch und Blut am Steuer saß. Tatsächlich war das nicht der Fall. Ich verweigerte die

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