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1008 - Ein Computer spielt verrückt

Titel: 1008 - Ein Computer spielt verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zufügen kann. Wir müssen endlich umdenken. Von jetzt an müssen wir von der Voraussetzung ausgehen, daß die Positronik zu allem fähig ist. Ich habe diese Krisensitzung einberufen, um Vorschläge für Gegenmaßnahmen zu diskutieren. Mercell!"
    Der Neu-Arkonide zuckte zusammen, als er seinen Namen nennen hörte. Es schien, als sei er mit den Gedanken ganz woanders gewesen, und als er sprach, erfuhren alle, woran er gedacht hatte.
    „Hades brennt", sagte er dumpf. „Das Feuer ist im Osten ausgebrochen, Albert hat uns bewußt in die entgegengesetzte Richtung gelockt. Als wir den Irrtum bemerkten, war es zu spät, aber ich glaube kaum, daß wir etwas ausgerichtet hätten, wären wir früher am Katastrophenort eingetroffen. Das Feuer brach nämlich gleichzeitig in Hunderten von Einfamilienhäusern des gleichen Typs aus. Und zwar handelt es sich um einen Typ, der als absolut feuersicher galt, denn diese Häuser haben ein ausgeklügeltes Feuerwarnund Löschsystem. Allerdings ist es vollautomatisiert und wird von Albert gesteuert. Nicht nur, daß er den Einsatz dieser robotischen Feuerwehr unterband, er hat sie sogar umfunktioniert. Erste Untersuchungen haben ergeben, daß das Löschsystem die Brände gelegt hat! Zum Glück waren viele dieser Häuser bereits verlassen, und die Bewohner der anderen konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Es ist gut, daß sich die Stadtverwaltung nun zu einer Evakuierung durchgerungen hat. Die Kontorführung sollte sich daran ein Beispiel nehmen."
    „Für uns liegt die Sache nicht so einfach", erwiderte Alja. „Die Kosmische Hanse ist ein kommerzielles Unternehmen, und wir als ihre Angestellten müssen ihre geschäftlichen Interessen vertreten. Auch in Katastrophenfällen wie diesem. Das Kontor stellt einen ungeheuren Wert dar; es aufzugeben hieße, der Hanse einen unvorstellbaren Verlust zuzufügen. Ich habe Kredo Harven zu dieser Sitzung eingeladen, damit er den Standpunkt der HQ-Hanse darlegt. Er hat sich freundlicherweise dazu bereit erklärt."
    „Nicht ganz freiwillig, wie ich zugeben muß", sagte Kredo Harven, als ihm das Wort erteilt wurde. „Wäre es nach mir gegangen, dann hätte ich Mardi-Gras bereits verlassen. Aber mein Schiff wurde durch Traktorstrahlen auf dem Landequadrat festgehalten.
    Das nur am Rande. Zu der zur Debatte stehenden Problematik kann ich nur sagen, daß es das Hauptquartier der Kosmischen Hanse nicht gerne sehen würde, wenn man das Kontor aufgibt, bevor man alle Möglichkeiten zu seiner Erhaltung ausgeschöpft hat."
    „Was würdest du denn vorschlagen?" erkundigte sich Avor Sassoon sarkastisch.
    „Ich bin nur ein einfacher Buchhalter", erwiderte Kredo Harven. Alle erwarteten, daß er dem noch etwas hinzufügte, doch er schwieg.
    Alja sah ihn enttäuscht an, dann wandte sie sich den anderen zu und sagte: „Wenn Kredo schweigt, erlaube ich mir, in seinem Namen zu sprechen. Er hat mir einige wertvolle Anregungen gegeben, wie wir vorgehen könnten. Bis jetzt haben wir noch nicht herausgefunden, was die Ursache für Alberts Amoklauf ist, wenn ich so sagen darf. Kredo hat gemeint, daß die Positronik sich wohl kaum selbst gestört haben kann, sondern durch Einflüsse von außen, in welcher Form auch immer, fehlprogrammiert worden sein muß. Eine einzige, bewußt geführte Fehlschaltung könnte eine Kettenreaktion ausgelöst haben. Dafür spricht auch die Tatsache, daß Albert immer mehr entartet."
    „Die Möglichkeit einer Sabotage wurde bereits in Erwägung gezogen, das ist also nicht neu", sagte Jost Governor.
    „Ja, aber wir sind ihr nicht konsequent nachgegangen", hielt Alja entgegen. „Wir wissen, daß alles am achten August begonnen hat. Das ist der Stichtag, an dem wir rückwirkend mit den Nachforschungen beginnen müssen. Wir müssen die Ereignisse dieses Tages aufrollen und alle Personen heraussuchen, die sich irgendwie verdächtig gemacht haben. Wir müssen die von Albert heraufbeschworenen Zwischenfälle durchleuchten und festhalten, in welchen Bereichen sie stattgefunden haben.
    Es wäre möglich, daß diese Ereignisorte mit den Fehlerquellen gleichzusetzen sind."
    „Du tust uns unrecht, Alja, wenn du sagst, daß wir die Angelegenheit nicht von Anfang an gewissenhaft untersucht hätten", sagte Jost Governor. „Aber ich muß zugeben, daß wir sie bis jetzt nicht unter diesem Aspekt gesehen haben. Dazu fällt mir etwas ein. Bei meinem letzten Einsatz mit Mont und Nerd wollten wir einen Sitzungssaal der K&H-Abteilung auskoppeln. Aber

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