Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1008 - Ein Computer spielt verrückt

Titel: 1008 - Ein Computer spielt verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Machtbestrebungen zunichte machen.
    Kredo Harven ließ sich nicht über Details aus, sondern versuchte Alja die kosmohistorischen Hintergründe begreiflich zu machen. Das war kein leichtes Unterfangen, aber Alja glaubte, die Zusammenhänge allmählich zu begreifen.
    Die Superintelligenz Seth-Apophis bediente sich vieler freiwilliger und unfreiwilliger Helfer und Sklaven, die nicht bestimmten Volksgruppen angehörten, sondern aus allen Völkern stammen konnten. Sie konnten aus der eigenen Mächtigkeitsballung kommen, aber Seth-Apophis rekrutierte ihre Agenten auch aus den Reihen der Milchstraßenvölker. Menschen, Blues, Akonen, Neu-Arkoniden, Ertruser und Siganesen konnten Agenten des Feindes von ES sein. Seth-Apophis scheute vor nichts zurück, um die Mächtigkeitsballung von ES zu infiltrieren.
    Die Hauptaufgabe der Kosmischen Hanse war es, dies zu verhindern, Seth-Apophis-Agenten aufzuspüren und aus der Abhängigkeit zu befreien. Das Fernziel war, die feindliche Superintelligenz selbst zu befrieden.
    Die Gefahr, die von Seth-Apophis ausging, betraf nicht nur die Milchstraße, sondern letztlich alle Galaxien, die zur Mächtigkeitsballung von ES gehörten.
    Es lag auch auf der Hand, daß diese galaktische Bedrohung nicht publik gemacht werden durfte, denn das hatte das Gleichgewicht und den inneren Frieden der Milchstraße gefährdet. Darum gab es innerhalb der Kosmischen Hanse nur wenige Eingeweihte, die über die wahren Aufgaben dieser Handelsorganisation Bescheid wußten.
    Ihre Aufgabe war es, im geheimen im Sinne von ES zu operieren.
    Sie wurden Hanse-Spezialisten genannt.
    Kredo Harven war einer von ihnen.
    „Hat man im Hauptquartier die Krise auf Mardi-Gras vorausgesehen und dich deshalb zu uns entsandt?" fragte Alja.
    „Nein, ich war zufällig hier", antwortete Kredo.
    In Aljas Kopf schwirrten so viele Fragen durcheinander, daß sie nicht wußte, wo sie beginnen sollte.
    „Dann erkläre mir, wieso du das Kontor verlassen wolltest, als die Katastrophe bereits ihrem Höhepunkt zustrebte", verlangte sie zu wissen.
    „Das war nur eine Finte", sagte Kredo. „Ich wollte nur zum Schein abfliegen und dann unbemerkt zurückkommen. Es kann nämlich durchaus sein, daß die Seth-Apophis-Agenten Verdacht geschöpft haben und mir den harmlosen Buchhalter nicht mehr glauben."
    „Seth-Apophis-Agenten? Hier im Kontor?" staunte Alja.
    „Jeder könnte es sein", sagte Kredo. „Keiner der 1750 Kontorbediensteten ist ausgenommen und keiner der 12.000 Bürger von Hades. Prinzipiell bist auch du nicht von jedem Verdacht erhaben, aber ich vertraue dir."
    „Das geht zu weit, Kredo", sagte Alja. „Es wäre einfach unlogisch, mich zu verdächtigen. Ich führe dieses Kontor schon seit zehn Planetenjahren und hätte Zeit genug gehabt, für Seth-Apophis zu wirken. Es begann aber alles erst vor vierzehn Tagen, an diesem verwünschten achten August. Also müssen die Agenten der Superintelligenz erst kurz vor diesem Datum nach Mardi-Gras gekommen sein. Das grenzt den Kreis der Verdächtigen ein."
    „Du irrst", widersprach Kredo. „Ich wiederhole, daß jeder auf Mardi-Gras ein Agent von Seth-Apophis sein kann, wie lange er auch schon hier stationiert ist oder wie verdient er sich bisher um die Kosmische Hanse gemacht hat."
    „Kannst du das begründen?"
    Kredo nickte.
    „Wir haben ein Phänomen festgestellt, das alle Agenten gemeinsam haben. Das ist uns schon seit langer Zeit bekannt, denn die Infiltration durch Agenten der Seth-Apophis ist nicht neu - sie fand wie heute auch schon vor Jahrhunderten statt. Es gibt keine Möglichkeit, sie zu entlarven. Sie scheinen ganz normale Bürger zu sein, bis sie dann für Seth-Apophis tätig werden. Wenn man sie entlarvt und dingfest macht, werden sie wieder zu dem, was sie vorher waren, nämlich zu normalen Lebewesen, die nichts mehr über ihre Untaten wissen und sich auch in keiner Weise ihrer Zugehörigkeit zu Seth-Apophis bewußt sind."
    „Es gibt doch Mittel und Wege...", begann Alja, doch Kredo winkte ab.
    „Wir haben alles versucht", fuhr er fort, „um die Agenten zu überführen. Aber an ihnen versagen selbst die Mutanten. Und noch etwas, was die Angelegenheit noch mehr kompliziert, jeder der einmal ein Agent war und sich scheinbar wieder normalisiert hat, kann neuerlich zu einem werden. Es gibt Präzedenzfalle. Und selbst nach dem zweiten oder auch dem dritten Einsatz wird ein solcher Saboteur, ein Mörder gar, zu einem ganz normalen Lebewesen. Das macht es unmöglich, Agenten

Weitere Kostenlose Bücher