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1008 - Endloser Schrecken

1008 - Endloser Schrecken

Titel: 1008 - Endloser Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Suko. »Und ich hoffe auch nicht, daß sie noch einmal zurückkehrt.« Er drehte sich auf der Stelle und schaute sich um, als suchte er eine Erklärung. »Jedenfalls kann Tom Frazer nicht Horace F. Sinclair gesehen haben.«
    »Das denke ich jetzt auch. Stellt sich aber die Frage, wen er gesehen hat.«
    Der Inspektor hob die Schultern. Er wollte nicht aussprechen, was er dachte. Es war auch zu schlimm, zu überspitzt oder übersteigert, aber in seinem Kopf hatte sich etwas festgesetzt. Es war kein Phantom, keine Spinnerei, sondern einfach aus dem geboren, was ihm der junge Zeuge erklärt hatte.
    »Sie wissen es, Inspektor – nicht?«
    »Nein, aber ich ahne etwas.«
    »Und was?«
    Suko winkte ab. »Lassen wir das, Konstabler. Es ist einfach nicht spruchreif.«
    »Es wird uns aber noch hier in Lauder beschäftigen – oder?«
    Suko drehte sich um. Er legte Bull eine Hand auf die Schulter und schob ihn auf den Ausgang zu. »Was uns noch alles in die Quere kommen wird, kann ich Ihnen nicht sagen. Aber Sie müssen sich schon noch auf Überraschungen gefaßt machen.«
    »Meinen Sie damit die Beerdigung?«
    »Das kann auch sein.«
    Es gefiel dem Konstabler nicht. »Sollten wir die nicht besser verschieben?«
    Suko winkte ab. »Darüber sollten wir uns mal keine Sorgen machen.«
    Bull blieb bei dem Thema. »Es werden auch Trauergäste aus London erwartet.«
    »Das stimmt.«
    »Sie müssen diese Leute aufklären.«
    »Keine Sorge, Konstabler. Mit diesen Dingen habe ich mich bereits beschäftigt. Sie können schon vorgehen, während ich die Särge schließen werde. Warten Sie draußen auf mich.«
    »Ja, ist schon gut.«
    Suko tat, was er tun mußte. Zufrieden aber konnte er nicht sein. Es war einfach zuviel passiert. Er wollte nicht glauben, daß sich der Zeitungsbote geirrt hatte.
    Draußen stand Bull neben dem Streifenwagen, mit dem sie auch hergefahren waren, und rauchte. Er schaute den blaugrauen Wolken nach, die im Wind zerflatterten, aber trotzdem war sein Blick ins Leere gerichtet. Eine Kalkwand hätte nicht bleicher sein können.
    »Fahren Sie mich wieder zurück, Konstabler?«
    »Sicher, gern.«
    Bull schloß den Wagen auf, stieg allerdings noch nicht ein. »Ich muß Ihnen etwas sagen, Inspektor. Bisher habe ich unsere kleine Stadt Lauder immer als eine Idylle eingeschätzt. Nun weiß ich, daß ich mich geirrt habe. Das hier ist keine Idylle. Lauder ist zu einem Ort des Teufels geworden.«
    »Übertreiben Sie nicht?«
    »Wie sehen Sie das denn?«
    Suko hob die Schultern. »Ich kann es Ihnen beim besten Willen nicht sagen. Möglicherweise befinden wir uns in einem Umbruch. Den durchlebt jeder mal.«
    »Ja, da gebe ich Ihnen recht. Aber wen, zum Teufel, hat dann Tom Frazer gesehen?«
    »Bestimmt keinen Geist.«
    Bull senkte den Kopf, als er sprach. »Ich könnte mir sogar jemanden vorstellen.«
    »Ach ja? Wen denn?«
    »Das behalte ich lieber für mich«, gab der Konstabler flüsternd zurück.
    ***
    Ich hatte angehalten, aber ich wußte nicht, wo es gewesen war. Irgendwo außerhalb des Ortes, auf einem Forstweg, der anscheinend auf einer Lichtung endete.
    Bis dorthin war ich aber nicht gefahren. Ich hatte hinter einer Rechtskurve angehalten, war zunächst einmal ruhig sitzen geblieben und hielt die Augen geschlossen.
    Ich wollte nicht denken, nicht grübeln, und ich wollte auch von allem nichts mehr wissen. Es war einfach nur schrecklich und unbeschreiblich für mich, das stand fest.
    Aber ich konnte auch nicht immer und ewig in Trauer versinken, sondern mußte mich dem stellen, was passiert war.
    Im Auto war es kalt, oder es kam mir nur so vor. Es konnte aber auch an meiner Verfassung liegen, daß ich so fror. Ich war sehr schnell und auch hastig gefahren. Ich hatte dann angehalten und stand nun eingepackt in einer grünlichen Finsternis, wobei sich die Schatten der Bäume auch auf das Auto gelegt hatten, als wollten sie ihnen ein besonderes Muster geben.
    Wie hatte es noch geheißen?
    Du bist Vater und Sohn zugleich!
    Das hatte ich nun präsentiert bekommen. Ich war der Sohn, und ich war der Vater. So hatte Lalibela noch seine letzte Rache gegen mich durchsetzen können.
    Hinter dem Lenkrad saß ich wie ein Statue. Ich wollte mich bewegen, aber es kostete mich große Mühe, um überhaupt die Augen öffnen zu können.
    Das tat ich dann und drehte gleichzeitig den Innenspiegel so, daß ich hineinschauen konnte.
    Ich sah das Gesicht.
    Nein, das war nicht mein Gesicht. Das war das Gesicht meines Vaters. Bis ins letzte

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