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1009 - Agenten auf Mardi-Gras

Titel: 1009 - Agenten auf Mardi-Gras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht anders muß es gewesen sein", stimmte Harven zu. Er schritt die Reihe der Monitoren ab, bis sie zu einem kamen, auf dem eine der Computerbrutzellen in Großaufnahme zu sehen war. „Es kostete uns einige Mühe, diesen Robot-Phagen zu isolieren, ohne daß er sich abkapselte. Wir erreichen das, indem wir ihn von Zeit zu Zeit mit Impulsen seiner Wellenlänge versorgen. Du siehst hier ganz deutlich die ,Füßchen’, die Einbruchswerkzeugen gleichkommen, den schützenden Panzer und das Innere mit dem Replikator und dem Schaltplan. Intelligenz hat dieses Maschinchen keine, es gehorcht nur, wenn man so sagen darf, seinen Instinkten, die da sind: Fressen und Vermehren. Dieses Maschinchen hat nicht einmal eine dahingehende Programmierung, daß es ein gestörtes Computersystem umfunktionieren soll. Anders ausgedrückt: Es ist ihm kein Programm eingegeben, das es auf den eroberten Computer übertragen soll.
    Das ergibt sich von selbst, vorhandene Programme verkehren sich und entarten. Darum war in Alberts gestörtem Verhalten auch nie eine klare Linie zu erkennen. Die Kontor-Positronik hat keinen neuen Auftrag erhalten, sie kann den alten nur nicht mehr ausführen. Das führt jedoch automatisch zur Rebellion und zur Selbstzerstörung."
    „Wie weit ist Albert davon noch entfernt?" erkundigte sich Rhodan.
    „Das läßt sich nicht berechnen, weil sich die Computerbrutzellen nicht kontinuierlich ausbreiten konnten", antwortete Harven. „Die Endphase kann in einer Woche kommen, oder auch noch später. Jost hält es aber auch nicht für ausgeschlossen, daß der totale Zusammenbruch auch schon in Stunden erfolgen kann."
    „Dann müßt ihr alles daransetzen, um ein wirksames Gegenmittel zu finden", verlangte Rhodan. „Und zwar eines, das die Positronik selbst nicht angreift."
    „Jost und seine Wissenschaftler arbeiten daran", sagte Harven. „Ich selbst kann nicht viel dazu beitragen und muß mich auf Handlangerdienste beschränken. Mir fehlt das Fachwissen."
    „Ich hätte da eine Idee", sagte Rhodan.
    Schon als er die ersten Informationen über die Computerbrutzellen bekommen hatte und er den Vergleich mit einem von Krankheitserregern befallenen Organismus gehört hatte, spukte ihm dieser Gedanke durch den Kopf: Wenn sich Seth-Apophis den Mikrokosmos der Natur zum Vorbild genommen hatte, dann mußte man versuchen, sie mit den gleichen Waffen zu schlagen.
    „Ich muß mit Jost Governor sprechen", sagte Rhodan und suchte den Computer-Fachmann auf.
    „Einen Augenblick", sagte er, als Rhodan zu ihm kam. „Ich muß nur diese Versuchsreihe beenden. Es dauert nicht mehr lange."
    Er ließ Rhodan nicht einmal fünf Minuten warten, dann wandte er sich ihm zu: „So, sagte er. Jetzt habe ich es endlich geschafft, eine Computerbrutzelle zu zerlegen und wieder zusammenzubauen. Der nächste Schritt wäre es, sie zu entschärfen."
    „Wieso nicht gleich, sie umzuprogrammieren", sagte Rhodan. „Man müßte doch den Schaltplan entsprechend ändern können, damit sich zum Beispiel die Robot-Phagen gegenseitig bekämpfen."
    „Im Prinzip ist es möglich", sagte Governor. „Aber soviel Zeit haben wir nicht, wenn wir Albert retten wollen."
    „Aber die wissenschaftlichen Voraussetzungen bestehen?" fragte Rhodan. „Ist dieses Labor darauf eingerichtet?"
    „Von hier aus wurde Mardi-Gras erforscht und die Veränderung der Ökologie in Angriff genommen", erklärte Governor. „Wir wären sogar in der Lage, eigene Robot-Phagen herzustellen. Aber auch das ist eine Frage der Zeit."
    „Genau darauf will ich hinaus", sagte Rhodan. „Ich stelle es mir so vor, daß wir eigene Brutzellen herstellen, die von uns jedoch darauf programmiert werden, die Robot-Phagen von Seth-Apophis anzugreifen. Wenn wir unsere Beta-Phagen in das Computersystem einschleusen, werden sie den Alpha-Phagen einen Kampf liefern, wie er etwa zwischen roten und weißen Blutkörperchen stattfindet."
    „Das wäre die beste Lösung, aber ...", begann Governor, doch Rhodan unterbrach ihn.
    „Es kann kein Aber geben", sagte er. „Es sei denn, du weißt eine bessere Lösung."
    „Es gibt keine", gestand Governor.
    „Alle anderen Möglichkeiten, die wir gefunden haben, würden auch das Computersystem in Mitleidenschaft ziehen. Doch ist zu bedenken, daß wir unter Zeitdruck arbeiten.
    Unsere Bestrebungen gingen bisher dahin, eine rasche und einfache Methode zu finden, um die Positronik zu retten. Allerdings beginne ich zu zweifeln, daß sich eine solche finden lassen

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