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1009 - Agenten auf Mardi-Gras

Titel: 1009 - Agenten auf Mardi-Gras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus allen Milchstraßenvölkern.
    Agenten von Seth-Apophis konnten viele Jahre ein ganz normales Leben führen, ohne selbst zu wissen, was für ein Keim in ihnen steckte. Erst wenn ein Einsatzbefehl an sie erging, in Form eines telepathischen Rufes oder eines sonstigen Impulses, oder in welcher Form auch immer, dann wurden sie sich der ihnen auferlegten Aufgaben bewußt.
    Hatten sie die Befehle ausgeführt, dann wurden sie wieder ganz normale Bürger, ohne sich an ihre vorangegangenen Taten erinnern zu können.
    Rhodan wußte nun, was ES mit dem Ausspruch gemeint hatte, den es vor nunmehr 424 Jahren getan hatte, um die Stellung der Söldner von Seth-Apophis in diesem Kampf der Superintelligenzen zu charakterisieren.
    ES hatte damals, auf EDEN II, zu ihm gesagt: „... So kommt es, daß ich oft nicht weiß, wie der Feind aussieht. Erst wenn er von Seth-Apophis aktiviert wird, erscheint er auf der Bildfläche, und dann ist es oft zum Eingreifen zu spät. Dieser Umstand wird das größte Problem der Kosmischen Hanse sein. Hinzu kommt, daß die Wesen im Dienst von Seth-Apophis ja nicht schlecht oder negativ sind. Das bedeutet, daß sie gefunden und gerettet werden müssen."
    Das eigentliche Problem war also, daß die Seth-Apophis-Agenten nicht dem herkömmlichen Feindbild entsprachen. Wenn dein Bruder dir im Auftrag von Seth-Apophis an die Kehle springt, kannst du ihn nachher nicht deswegen hassen, weil er, nachdem die feindliche Superintelligenz von ihm abgelassen hat, wieder nur noch dein Bruder ist. Und sonst nichts.
    Und das zweite Problem war: Wie soll man einen Agenten retten, wenn man nicht weiß, wie er zu einem solchen geworden ist oder wieder werden kann?
    Darauf hatte ES keine Antwort gegeben und würde es vermutlich auch so schnell nicht mehr tun. Denn ES hatte Rhodan damals, vor nunmehr 424 Jahren, zu verstehen gegeben, daß der Kampf gegen Seth-Apophis auf anderer Ebene ihm keine Zeit ließ, sich um die Belange der Menschheit und der Milchstraßenvölker zu kümmern.
    Und ES hatte sich seit damals nicht mehr gemeldet.
    Wenn also Olaf Porand, ein Junge von sieben Jahren, mitgeholfen hatte, die Kontor-Positronik mit Computerbrutzellen zu verseuchen, dann konnte man ihn deswegen nicht schuldig sprechen. Wozu immer er jetzt auch geworden war, wenn Seth-Apophis von ihm abließ, würde er wieder ein ganz normaler Junge von sieben Jahren sein.
    Und darum sagte Rhodan schließlich: „Olaf wird keinen Schaden erleiden. Sein Vater wird ihn wohlbehalten zurückbekommen."
    Aber würde das wirklich so sein? Oft genug waren ehemalige Agenten, so normal sie auch wieder wurden, gebrandmarkt und fanden nicht in den Familienverband und in ihren Freundeskreis zurück. Für die Hanse würde sich das zusätzliche Problem ergeben, Olaf sein ganzes Leben hindurch beobachten zu müssen.
    Denn wer einmal ein Agent war, konnte es jederzeit wieder werden. Das hatte die Erfahrung gezeigt.
    Rhodan und Sassoon erreichten über die Nottreppe das Erdgeschoß. Aber sie fanden Mimi nicht mehr beim Antigravlift.
    „Wenn die Dirto uns verraten hat, dann sind wir verloren", sagte Sassoon.
    „Sie ist auf unserer Seite", sagte Rhodan überzeugt. „Es wird vielmehr so sein, daß sie nicht auf uns warten konnte, um sich nicht verdächtig zu machen."
    Das Erdgeschoß bot einen Anblick wie nach einer Schlacht. Es war offensichtlich, daß hier Kämpfe stattgefunden hatten. Überall waren Strahleneinschüsse zu sehen. Die Wandverschalungen waren geschmolzen oder aufgebrochen. Positronische Teile lagen auf dem Boden herum.
    „Es wird lange dauern, bis wir das Kontor wiederhergestellt haben", sagte Sassoon verbittert, und er fügte düster hinzu: „Wenn überhaupt."
    „Sehen wir es von der positiven Seite", sagte Rhodan. „Durch die angerichtete Zerstörung ist die Positronik nicht in der Lage, diesen Sektor zu überwachen. Das kommt uns zugute."
    „Ich denke an die Zukunft", sagte Sassoon niedergeschlagen.
    „Darüber brauchen wir uns keine Sorgen mehr zu machen, wenn wir nicht den Zugang zur alten Station finden", erwiderte Rhodan. „Wo könnte er liegen?"
    „Ich habe keine Ahnung", gestand Sassoon. „Mimi wäre die einzige, die ihn uns zeigen könnte."
    Rhodan zuckte zusammen, als ein blechernes Geräusch die Stille durchbrach. Es war aus einem der Räume gekommen, die auf diesem Korridor lagen.
    „Wahrscheinlich nur irgendein Roboter", sagte Sassoon. Er hob die Strahlwaffe.
    „Wenn er uns in die Quere kommt, werde ich ..."
    Er

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